Rund um das Thüringer Meer

Hohenwarte, Thüringen

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

75 km
2023 m
4 Tage
Mittel
Gut
Mittel: Über Stock und Stein

Einen liebevollen Beinamen haben die Thüringer diesem Landstrich verliehen: Sie nennen es ihr „Thüringer Meer“. Tatsächlich gleicht der Anblick der weiten, von tiefen Wäldern umrahmten Wasserflächen einer skandinavischen Fjordlandschaft. Europas größtes zusammenhängendes Stauseegebiet liegt im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Und mittendrin: der Hohenwarte Stausee Weg – 74,4 km, die man so schnell nicht wieder vergisst. Um es gleich vorweg zu sagen: Der Hohenwarte Stausee Weg ist nichts für Spaziergänger. Es ist ein echter Wanderweg mit allem Drum und Dran. Es geht hoch und runter, über anspruchsvolle Pfade, durch dichten Wald, entlang von Steilhängen an der Saale und zu felsigen Aussichtspunkten. Manchmal ist ein wenig Geschick gefragt, auf jeden Fall aber Ausdauer. Aber dafür werdet ihr auch belohnt. Das Wandern pustet den Kopf frei und öffnet die Sinne. Ihr werdet garantiert nicht mehr ans Büro denken, sondern nur noch Augen haben für das Grün der Wälder und das Blau des Wassers in der Tiefe. Das senkt den Blutdruck und reduziert Stress. Wenn ihr euch also entschließt, den Weg zu gehen, dann haben wir hier zwei Geheimtipps für euch.

Tipp 1: Großes Panorama am Bockfelsen
Ausblicke sind ein Markenzeichen des Hohenwarten Stausee Weges. Die könnt ihr zum Beispiel vom Bockfelsen aus genießen, in der Nähe des Angerdorfes Gössitz. Der Felsvorsprung aus Schiefergestein bietet einen atemberaubenden Blick über das blaue Band der Saale, den Campingplatz Hopfenmühle und das Schloss Neidenberga. Wer ein wenig sportlich und mutig ist, kann auf dem Felsvorsprung bis nach vorn klettern. Muss natürlich nicht sein; auch vom sicheren Plateau aus sind die Aussichten spektakulär.

Tipp 2: Siebenschläfer im Mooshäuschen
Noch einen besonderen Aussichtspunkt findet ihr auf dem Gnomsberg nahe Neidenberga. Das Mooshäuschen. Es ist eine kleine Holzhütte, deren Wände im Inneren vollständig mit Moos bedeckt sind. Ein großes, glasloses Panoramafenster umrahmt einen wunderbaren Blick auf Saale, Wald und Flusshänge. Ihr könnt gern auf der Bank im Mooshäuschen Platz nehmen und euch Zeit fürs Schauen nehmen. Dabei vielleicht gleich den Wanderproviant verzehren. Wenn es dann auf einmal in den Hüttenwänden oder über euch raschelt, dann schaut euch vorsichtig um. Mit etwas Glück werdet ihr die Bewohner der Hütte entdecken: eine Familie Siebenschläfer. Sie naschen gern Apfel- oder Bananenstückchen.

Unterwegs entdeckt / Überraschendes am Wegesrand

Solltet ihr unterwegs einen Bach passieren, zieht ruhig mal die Wanderschuhe aus und haltet die Füße in das wahrscheinlich sehr kalte Bergwasser. Nach dem ersten kleinen Kälteschock werdet ihr euch wunderbar erfrischt fühlen und sehr lebendig. Pure Waldwellness! Und wenn ihr dabei mal ein wenig nach links und rechts schaut, entdeckt ihr vielleicht einen kleinen schwarzen Gesellen mit leuchtend gelben Punkten: den Feuersalamander. Er liebt es, sich an kühlen Quellbächen zu verstecken. Eigentlich ist er nachtaktiv, aber an regnerischen Tagen hat man durchaus Chancen, ihm zu begegnen.

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