
Draußen schlafen in Deutschland: 14 mal Spaß & Abenteuer


Ein Hausfloß mieten: Wohnen auf den Havelseen

Albsteig: Trekking im Schwarzwald

Schluchsee im Hochschwarzwald: Camping im Baumzelt

Schauinsland im Schwarzwald: Eine Nacht im selbst gebauten Iglu

Tripsdrill: Übernachtung im Baumhaus

Trekking auf dem Pfälzer Höhenweg

Alperstedter See: Eine Nacht in einer schwimmenden Hütte

Eifel: Trekking unterm Sternenhimmel

Forststeig: Trekking im Elbsandsteingebirge

Cloefhänger: Übernachten an der Saarsteilhänge

Camping auf Mosel Island: Übernachten im Schlaffass

Eine Nacht im Schlafstrandkorb Norderney

Familienpark Sottrum: Naturkunde und Glamping
Draußen schlafen in Deutschland: Glamping, Trekking und Co.
Lust auf eine Nacht unterm Sternenhimmel? Den Tieren der Natur zu lauschen, den tosenden Wellen oder dem Rascheln des Laubes unter eurem Zelt? Egal, ob ihr es minimalistisch oder etwas luxuriöser mögt, lieber auf dem Wasser oder an Land unterwegs seid oder ob ihr Aktivitäten im Sommer oder doch lieber im Winter bevorzugt: Es gibt für jede:n tolle Möglichkeiten zum draußen schlafen in Deutschland. Wir zeigen euch, wo Camping, Trekking, Glamping und Co. möglich sind und verraten euch die beliebtesten Spots.
Wildzelten in Deutschland: Ist das erlaubt?
Wer spontan unterwegs sein und abgelegene Ecken erkunden will, wird sich fragen, ob Wildzelten in Deutschland erlaubt ist. Grundsätzlich ist das Aufschlagen des eigenen Zeltes an beliebigen Orten verboten. Es gibt in Deutschland zahlreiche Naturschutz- und Vogelschutzgebiete, aber auch darüber hinaus viel unberührte Natur, die auch so zurückgelassen werden sollte. Das Verbot gilt auch für Vans und Wohnmobile: Auch diese dürfen nicht willkürlich irgendwo abgestellt werden. Ihr müsst euch an ausgewiesene Stell- oder Parkplätze halten. Der Verstoß gegen diese Verbote kann bis zu 2500 Euro kosten.
Es gibt jedoch Ausnahmeh: So ist draußen schlafen ohne Zelt durchaus erlaubt. Ist diese Praktik zwar nicht bei jedem Wetter geeignet, so ist sie doch äußerst naturnah und umweltverträglich. Auch hier gilt natürlich: Geht sorgsam mit der Natur und den in ihr lebenden Tieren um und lasst sie möglichst so zurück, wie ihr sie vorgefunden habt.
Legales Wildzelten: Trekkingplätze in Deutschland
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, legal abseits von Campingplätzen zu nächtigen. In zahlreichen Regionen Deutschlands wurden mittlerweile Trekkingplätze errichtet, die der Vorstellung vom Wildzelten ziemlich nahe kommen. Die Idee: tagsüber wandern, nachts in der Wildnis an ausgewählten Plätzen die Zelte aufschlagen. Trekking ist eine tolle Möglichkeit, die Natur kennenzulernen. Die Trekkingplätze kosten in der Regel bis zu zehn Euro pro Nacht und Zelt und sind oft nur zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. Das stellt das ultimative Gefühl der Verbundenheit mit der Natur her: kein Verkehrslärm, nur das Rascheln der Bäume, Pflanzen und der Tiere um euch herum.
Trekkingplätze sind unterschiedlich gut ausgestattet; bei einigen gibt es Komposttoiletten und Trinkwasser, an anderen müsst ihr vollkommen für euch selbst sorgen. Die Aufenthaltsdauer ist in der Regel auf eine Nacht begrenzt; die meisten Trekkingplätze sind nur bis Ende Oktober nutzbar, denn dann beginnt bald die Zeit des Winterschlafs – die Tiere sollen nun möglichst wenig gestört werden.
Trekking: Hier ist Wildzelten erlaubt
Viele deutsche Bundesländer sind inzwischen mit mehreren Trekkingcamps ausgestattet, meist entlang beliebter Fernwanderwege. Wenn ihr also Lust auf legales Wildzelten und Wandern habt, schaut euch diese Trekkingplätze an:
- Wildes Schleswig-Holstein: Im echten Norden findet ihr mittlerweile mehr als 30 Trekkingplätze. Sie verteilen sich über das gesamte Bundesland und wurden initiiert von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk “Wildes Schleswig-Holstein”.
- Pfälzerwald: Inzwischen gibt es 15 Trekkingcamps rund um die Städte Kaiserslautern und Landau, die jeweils über bis zu vier Lagerplätze verfügen. Außerdem gibt es vor Ort ein Klohäuschen und eine Feuerstelle mit Sitzmöglichkeiten.
- Eifel: Im Naturpark Hohes-Venn warten abgelegene Naturlagerplätze auf euch, außerdem eine Komposttoilette – perfekt geeignet für eine Mehrtageswanderung auf dem Römerkanal-Wanderweg und dem Eifelsteig.
- Im bayerischen Steigerwald gibt es zehn Trekkingplätze, die ihr zu einem Schnäppchenpreis von 4,80 Euro pro Zelt und Nacht buchen könnt. Inklusive sind neben dem Lagerplatz auch eine Toilette sowie eine Feuerstelle.
- Schwarzwald: Elf Trekkingcamps sind über den Schwarzwald verteilt und liegen alle abgelegen von Ortschaften. Auch hier gibt es eine Feuerstelle und ein kleines Toilettenhäuschen.
- Sauerland: Der Trekkingpark Sauerland führt durch die Bundesländer Hessen und Nordrhein-Westfalen, entlang des Diemel- und Uplandsteigs. In Summe gibt es neun Trekkingcamps; sie sind alle mit einer Komposttoilette ausgestattet.
- Elbsandsteingebirge: Auf dem Forststeig findet ihr eine ausgeklügelte Camping-Infrastruktur: Sechs Trekkingplätze für Zelte stehen zur Verfügung, darüber hinaus fünf Trekkinghütten.
- Frankenwald: Hier gibt es sechs Trekkingplätze, die unter anderem von Frankenwald Tourismus errichtet wurden und über einige Extras verfügen, beispielsweise eine Feuerstelle, Sitzplätze, eine Outdoor-Toilette, ein Wasserfass mit Brauchwasser, ein Brennholzlager und sogar über Getränkekisten, bei denen ihr euch gegen eine kleine Gebühr bedienen dürft.
- Hunsrück: Sowohl der Soonwaldsteig als auch der Saar-Hunsrück-Steig im Nationalpark Hunsrück-Hochwald locken mit naturnahen Trekkingplätzen. Am Soonwaldsteig gibt es vier Stück, am Saar-Hunsrück-Steig drei.
- Spessart: Auch im Spessart laden vier Trekkingplätze zur naturnahen Erholung ein. Komposttoiletten sind vorhanden, Proviant und Wasser sollten von den Übernachtenden selbst mitgebracht werden.
- Odenwald: Im Naturpark Neckartal-Odenwald findet ihr weitere vier Trekkingcamps, ausgestattet mit Toiletten und Sitzplätzen, teilweise auch mit Feuerstellen.
Zelten mit besonderem Ausblick
Trekkingcamps sind besonders attraktiv, da sie meist abseits der Zivilisation liegen und Ruhe versprechen. Doch auch ausgewiesene Zelt- und Campingplätze sind eine gute Anlaufstelle, um draußen zu schlafen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Camps und Anbieter:innen, die nicht nur eine Übernachtung in der Natur, sondern auch ein einzigartiges Erlebnis versprechen. Baumzelte sind hier die Devise: Ob über der wunderschönen Saarschleife hängend oder im Schwarzwald am Rande des Schluchsees zwischen den Baumkronen schwingend, im Baumzelt wird draußen schlafen zu einem einmaligen Erlebnis.
Die Idee der Baumzelte kommt von den sogenannten “Portaledges”, die ursprünglich von Kletternden zum Biwakieren an großen Felswänden genutzt wurden und nun auch immer öfter zwischen Bäume gespannt werden. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit paart sich mit atemberaubenden Panoramen, wenn ihr im Cloefhänger an der Saarsteilhänge residiert oder im Schwarzwaldcamp am Schluchsee nächtigt.
Weitere Orte zum Übernachten im Baumzelt sind beispielsweise folgende:
- Outdoorpark Lauschhütte in Rheinland-Pfalz
- Waldparadies Borkheide in Brandenburg
- EifelAdventures: Ferien- und Freizeitpark
- das “Abenteuerreich” im Rems-Murr-Kreis
und viele mehr.
Draußen schlafen, aber bitte luxuriös: “Glamping”
Sicher habt ihr schon vom Trend “Glamping” gehört. Diese Wortneuschöpfung setzt sich aus den Begriffen “Glamourous” und “Camping” zusammen und bezeichnet eine ganz neue Art des Draußen-Schlafens, die sich in den letzten Jahren etabliert hat und die sich großer Beliebtheit erfreut. Die Nähe zur Natur wird mit einer Prise Luxus verbunden, sei es in Zelthütten, im historischen Zirkuswagen, in Jurten, Tiny Houses, in Lodges im Serengeti-Park oder im Schäferwagen in der Lüneburger Heide. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn es ums Glamping geht.
Wir verraten euch unsere Lieblings-Spots fürs Glamping in Deutschland.
Schlaffass, Schlafstrandkorb und Co.: Verbindung von Natur und Komfort
Im Schwarzwaldcamp am Schluchsee gibt es neben Baumzelten zahlreiche weitere Übernachtungsmöglichkeiten. Wie wäre es beispielsweise mit einer Nacht in der Gondel Gisela, einer ehemaligen französischen Skigondel? Sie verspricht einen tollen Ausblick über den Schwarzwald und bietet ein gemütliches Bett, eine kleine Kochausrüstung und fließend Wasser. Auch Bulli-Plätze können im Schwarzwaldcamp gemietet werden.
In vielen Regionen Deutschlands, insbesondere in den Weinbauregionen im Süden des Landes, werden Übernachtungen in Weinfässern angeboten. So zum Beispiel im rheinland-pfälzischen Treis-Karden an der Mosel. Der Campingplatz Mosel Islands verfügt über mehrere Schlaffässer in verschiedenen Größen, die einen atemberaubenden Blick auf den Fluss gewähren und einen hohen Schlafkomfort versprechen. Aber auch in anderen Gegenden gehört die Nacht im Weinfass fest zum touristischen Repertoire, zum Beispiel im Taubertal oder im Schwarzwald.
Wer sich stattdessen eher dem Meer verbunden fühlt, kann sich auf zahlreichen Nordsee- oder Ostsee-Inseln im Schlafstrandkorb einquartieren, zum Beispiel auf Norderney. Mit Blick auf die tosende Brandung lässt es sich hier in Sommernächten perfekt entspannen.
Baumhäuser: Draußen schlafen mit der ganzen Familie
Etwas mehr Platz als Schlafstrandkörbe und Schlaffässer bieten viele Baumhäuser. Deshalb ist das Übernachten in diesen Unterkünften eine beliebte Aktivität bei Familien. Außerdem toll an Baumhäusern: Sie sind besonders naturnah und bieten dennoch mehr Komfort als ein gewöhnliches Zelt. Oft sind sie mit Strom und fließend Wasser ausgestattet und bieten alles, was das Camping-Erlebnis ein wenig komfortabler macht.
Der Familienpark Sottrum in Niedersachsen lockt beispielsweise mit verschiedenen Baumhäusern, die unterschiedlich groß und gut ausgestattet sind. Im Erlebnispark Tripsdrill in Baden-Württemberg schlaft ihr in unmittelbarer Nähe zum dazugehörigen Wildpark – vielleicht hört ihr beim Einschlafen das Heulen der Wölfe…
Glamping auf dem Wasser
Jetzt wird es spannend für alle Wasserratten: Glamping ist auch auf dem Wasser möglich! Auf vielen Gewässern dürft ihr auch ohne Bootsführerschein mit Hausbooten oder -floßen umher tuckern, beispielsweise auf der Mecklenburgischen Seenplatte oder auf den Havelseen in Brandenburg. Per Boot die Natur erkunden und jede Nacht woanders mit den Geräuschen des Gewässers einschlafen – klingt traumhaft schön, oder?
Und auf dem Alperstedter See in Thüringen befinden sich schwimmende Holzhütten, die zur Übernachtung einladen. Insgesamt 36 Schlafplätze stehen von April bis November zur Verfügung. Also worauf wartet ihr noch? Lasst euch vom See in den Schlaf wiegen und genießt die Idylle der Natur.
Camping mit dem Wohnmobil, Wohnwagen oder Campervan
Neben all diesen einzigartigen und aufregenden Möglichkeiten zum draußen schlafen erfährt auch ein weiterer Reisetrend Auftrieb: Caravaning, sprich Reisen und Übernachten im Wohnmobil, Wohnwagen oder im kompakten Campingbus. Das Zuhause auf vier Rädern ist äußerst praktisch, da ihr sehr spontan unterwegs sein könnt. Da ihr nicht willkürlich in der Natur parken und schlafen dürft, seid ihr jedoch auf private oder öffentliche Camping- und Stellplätze angewiesen.
Mittlerweile gibt es etliche Portale und Apps, mithilfe derer ihr nach abgeschiedenen legalen Stellplätzen suchen könnt. Beispielsweise bieten viele Bauernhöfe oder Besitzer:innen von großen Grundstücken ihr Hab und Gut zum Übernachten an. Dann seid ihr weiterhin abseits von Menschenmassen unterwegs und lernt das Landleben kennen.
Die beliebtesten Campingplätze der Deutschen
Auch Campingplätze sind eine gute Möglichkeit zum Übernachten. Schließlich ist die Infrastruktur auf ausgewiesenen Campingplätzen meist Eins A und ihr lernt dort schnell Gleichgesinnte kennen.
PINCAMP listet jährlich Deutschlands beliebteste Campingplätze. Nach aktuellem Stand ist das die Top Zehn:
- Camping- und Ferienpark Wulfener Hals (Schleswig-Holstein)
- Camping Wirtshof (Baden-Württemberg)
- Camping Stover Strand Kloodt (Niedersachsen)
- Camping & Ferienpark Falkensteinsee (Niedersachsen)
- Camping- und Ferienpark Havelberge (Mecklenburg-Vorpommern)
- Alfsee Ferien- und Erlebnispark (Niedersachsen)
- Strandcamping Waging (Bayern)
- Rosenfelder Strand Ostsee Camping (Schleswig-Holstein)
- Camping am Nordseestrand (Niedersachsen)
- Vital CAMP Bayerbach (Bayern)
Draußen schlafen im Winter: Darauf solltet ihr achten
Auch im Winter kann draußen schlafen übrigens eine tolle Möglichkeit sein, die Natur besser kennenzulernen. Es gibt dann jedoch einige Dinge, die ihr beachten solltet – nicht umsonst schließen die meisten Trekkingcamps zum November ihre Pforten. Bei Campingplätzen solltet ihr im Voraus darauf achten, ob es saisonale Öffnungszeiten gibt oder die Plätze auch fürs Wintercamping geeignet sind.
Wichtige Aspekte beim Draußen-Schlafen im Winter sind auf jeden Fall der Schutz der Wildtiere sowie wetterfeste Kleidung und Equipment.
Wie in jeder anderen Jahreszeit auch solltet ihr nur an festgelegten Zeltplätzen euer Zelt aufschlagen. Dann könnt ihr euch auch sicher sein, eine angemessene Entfernung zum Winterschlafplatz der Wildtiere einzuhalten und sie nicht zu stören.
Winterfestes Equipment
Ihr braucht einen geeigneten Schlafsack, der – je nach Zielregion – für entsprechende Temperaturen geeignet ist und euch trotz Kälte komfortable Nächte beschert. In der Regel reichen Drei-Jahreszeiten-Schlafsäcke in Deutschland übrigens auch im Winter aus. Sollten die Temperaturen aber unter -5 Grad Celsius fallen, braucht ihr einen Winter- oder Expeditionsschlafsack.
Auch bei Isomatten und Zelten könnt ihr schon beim Kauf darauf achten, dass sie für sehr kalte Temperaturen geeignet sind. Natürlich gilt es auch, eigene Empfindlichkeiten und Präferenzen zu beachten: Nicht jede Person friert gleich schnell. Manche Menschen haben einen höheren Toleranzbereich als andere. Bedenkt auch, dass ihr bei Anstrengung und Hunger leichter friert. Wenn ihr also nach einer fordernden Wandertour draußen schlafen wollt, ist das ein wichtiger Punkt.
Um euch auch in kalten Nächten warmzuhalten, beachtet folgende Tipps:
- Nutzt ein Innenzelt
- Isoliert das Zelt am Boden mit Decken, Planen, Isomatten und Co.
- Achtet bereits beim Kauf des Equipments auf die Eignung für verschiedene Temperaturbereiche
Wenn ihr diese Tipps beachtet, steht einem Winter-Abenteuer in der freien Wildnis nichts mehr im Wege.