Wie tolle Fotos von euren Abenteuern gelingen
Ob der Sonnenaufgang über dem Gipfel oder die Kanutour übers Wasser: Mit der richtigen Kamera lassen sich eure Abenteuer für die Ewigkeit festhalten – und mit ein paar Tricks und den passenden Einstellungen werden es mehr als nur Schnappschüsse!

Schöne Fotos zu machen ist kein Hexenwerk. Voraussetzungen: eine gute Fotoausrüstung, ein Blick für Motive und Bildgestaltung sowie eine Portion Geduld
Die richtige Kamera
Welche Kamera die richtige ist, hängt nicht nur von euren Ambitionen, sondern auch davon ab, welches Abenteuer ihr plant. Eine Digitalkamera ist ideal für längere Wanderungen oder Radtouren, bei denen ihr aufs Gewicht und Packmaß achten müsst. Wenn ihr aber bereit seid, mehr zu tragen, könnt ihr in eine DSLR-Kamera investieren. Für die nächste MTB- oder Kajaktour ist eine Actioncam die beste Wahl: Sie ist robust und wasserdicht und lässt sich dank diversem Zubehör an eurem Helm oder an der Brust befestigen. Apropos Zubehör: Praktisch sind neben einem zusammenklappbaren Stativ auch Filter, mit denen ihr auch zur Mittagszeit tolle Fotos schießt.

Licht und Bildaufbau
Am schönsten werden eure Bilder zur »goldenen Stunde« zum Sonnenauf- und -untergang. Dann ist das Licht wunderbar weich, während es zur Mittagszeit hart und kontrastreich ist. Zudem gibt es die »blaue Stunde«, bei der der Himmel kurz nach Sonnenuntergang dunkelblau leuchtet. Des Weiteren solltet ihr beim Fotografieren die Drittel-Regel beachten: Dabei teilt ihr euer Bild mithilfe von zwei horizontalen und zwei vertikalen Linien gedanklich in Drittel ein. Euer Motiv sowie die Nebenmotive solltet ihr an den vier Schnittpunkten dieser Linien positionieren. Außerdem hilft es, in Führungslinien und Rahmen zu denken: Diese führen das Auge ins Bild und helfen, das Hauptmotiv zu betonen. Das können beispielsweise ein Weg, ein Fluss oder Sträucher sein.

Manuelles Fotografieren
Gerade als Anfänger sorgen die vielen Einstellungsmöglichkeiten schnell für Verwirrung. Manch einer fotografiert deshalb sein Leben lang im Automatikmodus. Sobald ihr euch aber ernsthaft mit der Fotografie auseinandersetzt, kommt schnell Licht ins Dunkel – wortwörtlich. Denn alle Einstellungsmöglichkeiten haben einen Einfluss auf die Helligkeit eures Bildes. Da gibt es die Verschlusszeit, auch Belichtungszeit genannt: Mit dieser regelt ihr den Verschlussvorhang vorm Kamerasensor und könnt bestimmen, wie lange er geöffnet ist und wie lange Licht auf den Sensor trifft. Bei einer Verschlusszeit von 1/1000 ist dieser nur eine Tausendstel-Sekunde geöffnet. Sie beeinflusst nicht nur die Helligkeit eures Fotos, sondern nimmt auch Einfluss auf sich bewegende Objekte im Bild. Wenn ihr etwas fotografieren wollt, was sich schnell bewegt, dann solltet ihr eine kurze Verschlusszeit wählen. Ihr könnt aber auch eine Bewegungsunschärfe erzeugen und z. B. einen Wasserfall mithilfe einer sehr langen Belichtungszeit abknipsen, um so einen Schleier-Effekt zu erhalten. Auch um den Sternenhimmel aufs Bild zu bekommen, ist eine lange Verschlusszeit nötig. Beachtet dabei jedoch immer, dass sich eure Kamera nicht bewegen darf, denn sonst wird euer Bild verschwommen. Des Weiteren könnt ihr die Blende (F) einstellen. Sie regelt, wie weit das Objektiv geöffnet ist: umso kleiner der Blendenwert, umso größer ist die Objektivöffnung, und umso mehr Licht fällt hinein. Dieser Wert hängt also nicht von eurer Kamera, sondern vom Objektiv ab. Neben der Helligkeit beeinflusst die Blende die Tiefenschärfe eures Bildes: Umso größer das Objektiv geöffnet ist, umso weniger scharf ist der Hintergrund. Diese Einstellung eignet sich zum Beispiel für Porträts.

Wollt ihr hingegen ein Bild von euch in der Landschaft aufnehmen, müsst ihr einen großen Blendenwert wählen. Außerdem gibt es noch die ISO, was letztendlich für die »International Organization for Standardization« steht, die diesen Kamera-Wert standardisierte. Hinter der ISO versteckt sich die Lichtempfindlichkeit eures Kamerasensors: Umso höher sie ist, umso empfindlicher ist der Sensor für das einfallende Licht, und umso heller wird euer Bild. Wenn ihr also in einer dunklen Umgebung fotografiert, könnt ihr die ISO nutzen. Genauso hilft sie eure Bilder heller zu machen, wenn ihr mit einer kurzen Verschlusszeit oder einer geschlossenen Blende arbeitet. Jedoch hat die ISO einen großen Nachteil, denn sie sorgt für Bildrauschen. Umso höher ihr die ISO einstellt, umso verpixelter wird euer Bild. Ab welchem ISO-Wert die Qualität eurer Bilder abnimmt, hängt von eurer Kamera ab. Zu guter Letzt müsst ihr noch den Fokus einstellen, damit euer Objekt scharf ist. Dazu könnt ihr den manuellen oder – wenn’s schnell gehen muss – den Automatik-Fokus wählen. Noch ein Tipp: Fotografiert in RAW (Rohdatenformat). So könnt ihr bei der nachträglichen Bildbearbeitung noch mehr aus euren Fotos rausholen.
