Zelten mit Hund
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Zelten mit Hund: Neun Tipps fürs Camping mit Vierbeiner

Zu einem gelungenen Camping-Urlaub gehört auch die richtige Planung. Wo soll es hingehen? Gibt es vor Ort Campingplätze oder andere Plätze, an denen das Zelt aufgeschlagen werden darf? Und wie viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung warten in der Umgebung auf euch? 

Noch fordernder wird die Organisation eures Outdoor-Abenteuers, wenn ihr euren Vierbeiner mitnehmt. Zelten mit Hund macht sehr viel Spaß, ist aber auch eine Herausforderung. Um bestens vorbereitet zu sein und euren Urlaub mit Zelt und Hund in vollen Zügen zu genießen, solltet ihr die folgenden Tipps beachten.

1. Auswahl des Campingplatzes

Macht euch bereits im Voraus Gedanken über euren Schlafplatz. Spontaneität ist super, aber beim Zelten mit Hund nicht optimal. Damit sich euer Hund wohlfühlt, muss einiges beachtet werden.

Nicht jeder gut bewertete Campingplatz ist auch hundefreundlich. Ihr solltet euch hierüber vor eurem Outdoor-Abenteuer genau informieren, damit es nicht zu Überraschungen kommt. PINCAMP, das Campingportal des ADAC, bietet beispielsweise die Möglichkeit, nach hundefreundlichen Campingplätzen zu suchen. 

Bedenkt bei eurer Planung aber auch, dass nicht alle hundefreundlichen Campingplätze auch Zeltplätze für Hunde anbieten. Bei manchen ist das Mitbringen eines Vierbeiners nur dann erlaubt, wenn er im Wohnmobil oder -wagen schläft. 

Was bietet der Campingplatz an?

Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich bei den Campingplatz-Betreibern über Auslaufmöglichkeiten oder andere Angebote für Hunde zu informieren. Vielleicht gibt es eine weitläufige Hundewiese auf dem Campingplatz, oder sogar eine Hundeschule. Ein Camping-Urlaub ist für euren Vierbeiner ein tolles Erlebnis, wenn er sich austoben kann und neue Erfahrungen sammelt. 

Zudem spielt die Bodenbeschaffenheit des Campingplatzes eine Rolle. Viele Plätze sind mit Kies aufgeschüttet, was sehr unangenehm für Tiere ist. Achtet auf Campingplätze mit Rasen, um eurem Hund größtmöglichen Komfort zu bieten. 

2. Menschenmengen und Lärm vermeiden

Manche Campingplätze bieten Zeltplätze für Gäste mit Hund getrennt von den herkömmlichen Zeltplätzen an. Bei anderen Campingplätzen gibt es kein konkretes Konzept und ihr dürft euch mit eurem Vierbeiner zu den anderen Gästen gesellen. 

So oder so ist es empfehlenswert, euren Schlafplatz im Randbereich oder zumindest etwas abseits von den anderen aufzubauen. Einerseits fühlt sich so niemand gestört oder verängstigt in Gegenwart eures Hundes; andererseits ist es für ihn angenehmer, nicht inmitten von unbekannten Menschen zu nächtigen. Das kann für Hunde schnell überfordernd sein, auch wegen des ungewohnten Lärmpegels. Hunde sind sehr sensibel für Geräusche, weshalb viele verschiedene, mitunter laute Stimmen sie erschrecken und irritieren. Das kommt im Einzelfall natürlich immer auf euren Hund an. Ihr wisst am besten, wie gut er mit einer solchen Situation zurecht kommt. 

3. Die Umgebung: Geeignet fürs Zelten mit Hund?

Nicht nur der Campingplatz sowie dessen Ausstattung sind ausschlaggebend. Auch die Umgebung spielt eine große Rolle für die Wahl eures Urlaubsziels. Oft finden sich in der Nähe von Campingplätzen Wander- oder Radrouten. Wenn ihr eure Fellnase mitnehmt, solltet ihr zudem auf folgende Dinge achten: Ist die Umgebung stark befahren? Gibt es Abschnitte, auf denen die Leine für kurze Zeit abgenommen darf? Sind vielleicht sogar Auslauf-Wiesen oder Hundestrände in der Nähe? 

Stark befahrene Straßen bedeuten Stress für euren Hund, sowohl aufgrund der Lautstärke als auch wegen der Gefahr, die sie mit sich bringen. Hundestrände und -wiesen hingegen bieten eine perfekte Umgebung, um sich auszutoben. Wichtig ist hier aber, dass ihr keine unberührte Natur betretet. Es sollten Wege zum Gassigehen vorhanden sein. Informiert euch hierüber im Voraus. Meist können euch die Campingplatz-Betreiber Tipps geben.

Zelten mit Hund, Hundewiese, Auslauf
Unsplash Wenn eurem Vierbeiner eine Hundewiese zur Verfügung steht, kann er sich bestens austoben.

4. Die Wahl des passenden Zeltes 

Für welches Zelt ihr euch entscheidet, hängt davon ab, ob ihr alleine, als Paar oder als Gruppe mit eurem Vierbeiner unterwegs seid. Aber auch die Größe eures Hundes spielt eine Rolle. Ein Ein- oder Zwei-Personen-Zelt ist zu klein für euch und einen Schäferhund; wenn ihr mit Dackel campt, klappt das wiederum gut. Euer Hund sollte ausreichend Platz haben, sonst fühlt er sich schnell unwohl. Sehr gut geeignet sind Zelte mit Apsis oder Vordach: So kann euer Vierbeiner sich tagsüber vor dem Zelt auf einem schattigen Plätzchen ausruhen. 

Welches Zeltmodell für eure Bedürfnisse in Frage kommt und euren Größenvorstellungen entspricht, könnt ihr hier in Erfahrung bringen. 

5. Zelten mit Hund: Eingewöhnung

Wichtig zu wissen: Zelte bieten kaum Schutz vor Geräuschen und Gerüchen. Beim Zelten mit Hund können die ersten Nächte daher sehr unruhig sein. Euer Vierbeiner wird sicher das ein oder andere Mal bellen oder aufspringen. Es bietet sich an, das Ganze im heimischen Garten “einzuüben”. So gewöhnt sich euer Hund an die neue Situation und ist bei der Ankunft auf dem Campingplatz vielleicht total entspannt. Hierbei kann auch ein Hundeschlafsack ausprobiert werden – manche Hunde finden ihn toll, andere schlafen lieber auf einer Isomatte und mit einer Decke. Das ist von Hund zu Hund verschieden.

Falls das vorherige Austesten aufgrund eurer Wohnsituation oder zeitlicher Kapazitäten nicht klappt, benötigt euer Hund vor Ort vermutlich ein bis zwei Nächte, um sich ans Zelten zu gewöhnen. 

6. Lieblings-Spielzeug und -equipment im Schlepptau

Eine Möglichkeit, um eurem Hund die neue Situation leichter zu machen, sind zum Beispiel seine Lieblingsspielzeuge. Seinen Kauknochen, sein Lieblings-Frisbee oder Ähnliches erkennt er sofort wieder; vertrautes Spielzeug und Equipment ist daher enorm hilfreich. So merkt euer Hund, dass die Situation vielleicht gar nicht so anders ist als zuhause. 

Das gilt auch fürs Futter. Wenn euer Vierbeiner bestimmtes Futter liebt, ihr aber nicht sicher seid, ob ihr es vor Ort einkaufen könnt, packt es ein. Wir Menschen kennen das gut: Wird erst einmal unsere Leibspeise aufgetischt, fühlen wir uns gleich viel wohler. Wieso sollte es bei Tieren anders sein?

Zelten mit Hund, Ball, Hundestrand
Unsplash Hundestrand und Lieblingsspielzeug: So macht ihr euren Vierbeiner glücklich.

7. Zelten mit Hund: Hygienemaßnahmen

Klar, beim Zelten mit Hund muss mit deutlich mehr Schmutz gerechnet werden als ohne. Die Vierbeiner tragen Erde, Schlamm oder anderen Schmutz gerne mal mit ins Zelt. Unser Tipp: Am besten legt ihr Planen oder Decken, die schmutzig werden dürfen, vors Zelt. Hier könnt ihr euren Hund von Schmutz und Sand befreien, bevor er zu euch ins Zelt kommt. 

Legt auch den Zeltboden mit Matten oder Decken, die nicht allzu empfindlich sind, aus. Das ist ohnehin eine gute Möglichkeit, das Zelt zu isolieren – und euer Hund zerkratzt das Material des Zeltes auf diese Weise nicht. Eine Win-Win-Situation also.

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Adobe Stock Matten im Zelt dienen zur Isolierung, aber vermeiden auch Kratzspuren auf dem Zeltstoff.

8. Auf alle Wetterlagen vorbereiten

Wichtig für die Planung eures Outdoor-Trips ist auch das Wetter. Bei mittleren Temperaturen fühlen sich die meisten Hunde wohl. Wenn die Nächte sehr kalt werden, solltet ihr aufs Zelten mit dem Hund jedoch lieber verzichten. Es sei denn, ihr besitzt einen geeigneten Hundeschlafsack, den euer Vierbeiner auch gerne nutzt. Das ist allerdings die Ausnahme. 

Viele Hunde haben Angst bei Gewittern und werden dann sehr unruhig. Falls ihr mit dem Auto anreist, kann dieses ein sicherer Unterschlupf für euren Hund sein, wenn es zu blitzen und zu donnern beginnt. Möglicherweise bietet der Campingplatz einen kleinen Rückzugsort für eure Fellnase an. 

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Adobe Stock Bei Gewitter werden viele Hunde ängstlich. Vielleicht gibt es einen geeigneten Unterschlupf?

Zelten mit Hund im Sommer

Auch im Sommer gibt es ein paar Dinge zu beachten. Nehmt bei sehr hohen Temperaturen eine Kühlmatte mit; sie bewirkt Wunder. Auf keinen Fall solltet ihr euren Hund im heißen Zelt zurücklassen – bringt ihn tagsüber am besten im Schatten unter und versorgt ihn mit ausreichend Wasser. Denkt auch für die Fahrt zum Campingplatz an genügend Wasser. Es gibt Anti-Schwapp-Näpfe, die speziell fürs Campen konzipiert wurden und sich hier optimal eignen. 

9. An die Gesundheit denken

Ihr seid nicht nur für eure eigene Reiseapotheke verantwortlich, sondern auch für die eures Tieres. Bedenkt im Voraus jegliche Eventualitäten und nehmt alles Nötige mit. Dazu gehören beispielsweise Pinzette und Zeckenhaken, eine Wund-Heil-Salbe, Wattestäbchen, ein Fieberthermometer, Verbandszeug und verschiedene Medikamente. Ihr seid im Zweifelsfall Ersthelfer für euren Vierbeiner und solltet dementsprechend wissen, wie man Verbandszeug an Pfoten anlegt und Wunden versorgt. 

Auch das gehört zur Vorbereitung

Vor der Reise sollte ein Besuch beim Tierarzt eures Vertrauens anstehen. Er oder sie kann sicherstellen, dass euer Hund überhaupt reisefähig ist. Solch ein Check-Up sollte ohnehin regelmäßig durchgeführt werden. 

Zu guter Letzt empfiehlt es sich auch, den Heimtierausweis eures Hundes mitzunehmen. Dieser wird zwar nur beim Passieren von Grenzen in andere EU-Länder kontrolliert, gibt aber einen Überblick über den Impfstatus eures Hundes. Er ist also auch in Deutschland sehr nützlich, falls ihr einen Tierarzt aufsuchen müsst. 

Fakt ist: Wenn es eurem Vierbeiner gut geht und er sich wohl fühlt, wird das Zelten mit Hund für alle Beteiligten ein Riesenspaß. Vorbereitung ist hier das A und O. Startet ihr organisiert in euren Camping-Urlaub, kann nicht mehr viel schief gehen. 

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