
Fahrradhelm kaufen: Der perfekte Helm für eure Radtour
Ihr wollt endlich mit dem Radfahren beginnen? Oder müsst vielleicht euren alten Helm ersetzen? Dann werdet ihr schnell merken, dass die Auswahl des passenden Helms gar nicht so einfach ist. Beim Fahrradhelm Kaufen gibt es zahlreiche Faktoren, die für die Entscheidung eine Rolle spielen. Zum Beispiel Gewicht, Passform und Zweck, um nur einige zu nennen.
Fakt ist: Ihr braucht einen Fahrradhelm. Auch wenn es eine offizielle Helmpflicht nur für Pedelecs, also E-Bikes bis zu 45 km/h, gibt. Auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten muss immer mit einem Sturz oder gar einem Unfall gerechnet werden. Ein passender Fahrradhelm ist eine Investition in eure Sicherheit: Er federt Stürze ab und kann euch vor Gehirnerschütterungen, Schädel-Hirn-Traumata und weiteren schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen bewahren. Ob ihr nun regelmäßig durch die City radelt oder waghalsige Mountainbike-Touren unternehmt, ein Helm sollte immer zu eurer Ausstattung zählen. Wir zeigen euch, worauf beim Fahrradhelm Kaufen zu achten ist.
1. Zu welchem Zweck wird der Helm benötigt?
Als Erstes solltet ihr euch im Klaren darüber sein, welche Art von Fahrradhelm ihr benötigt. Für Radtouren bieten sich verschiedene Helmtypen an; überlegt euch, ob ihr den Helm darüber hinaus regelmäßig nutzt. Möchtet ihr beispielsweise zur Arbeit radeln und seid künftig viel in Innenstädten unterwegs? Oder liebt ihr nicht nur gemütliche Radtouren mit der Familie, sondern auch fordernde Mountainbike-Trails? Vielleicht wollt ihr sogar Rennrad fahren? All das spielt eine große Rolle beim Kauf eines Fahrradhelms. Wir stellen euch die gängigsten Helm-Modelle vor.

Der Trekkinghelm: Perfekt für Radtouren
Wenn ihr gern Ein- oder Mehrtagestouren mit dem Rad unternehmt, bietet sich ein Trekkinghelm an. Er zeichnet sich durch relativ große Belüftungsöffnungen aus und ist sehr robust. Trekkinghelme weisen häufig integrierte Reflektoren und zum Teil sogar LEDs auf, was die Sicherheit nochmals erhöht. Ihr könnt euren Trekkinghelm auch in der Stadt tragen – es ist nicht nötig, zwischen City- und Trekkinghelm zu wechseln.
Der Cityhelm: Fürs Radeln innerorts
Ein Cityhelm ist die richtige Wahl, wenn ihr nur in der Stadt unterwegs seid. Die Ventilation spielt hier eine untergeordnete Rolle.
Cityhelme schützen dank ihrer geschlossenen Hartschale vor Wind und Regen. Auch sie weisen oft integrierte Reflektoren und LEDs auf. Außerdem bestechen sie durch ihr geringes Gewicht.
Der Rennrad-Helm
Rennrad-Helme sind ebenfalls sehr leicht, ab 200 Gramm aufwärts. Wenn ihr Rennrad fahrt, benötigt ihr wegen der hohen Geschwindigkeit einen Helm mit besonders effizienter Aerodynamik. Rennrad-Helme schneiden genau in diese Kerbe: Ihre Ventilationsöffnungen befinden sich vorne am Helm; die einströmende Luft tritt hinten wieder aus. Einen solchen Helm solltet ihr euch zulegen, wenn ihr Fahrradtouren und Rennrad-Touren verbinden wollt.
Für Abenteuerlustige: Der MTB-Helm
Mountainbiker sollten beim Fahrradhelm kaufen andere Prioritäten setzen. Die Geschwindigkeiten sind beim Mountainbike Fahren geringer als beim Rennrad Fahren; hier geht es aber mehr bergauf und -ab sowie über Stock und Stein. Beim MTB-Helm ist demnach vor allem ein abnehmbares Visier wichtig, denn es schützt sowohl vor Sonnenlicht als auch vor herabhängenden Ästen.
MTB-Helme verfügen über einen langgezogenen Schirm, der etwas weiter in die Stirn reicht als bei anderen Helmen. Auch sie haben Belüftungsöffnungen. Sie sitzen auf der Helm-Oberseite und sorgen dafür, dass Hitze entweichen kann.

2. Die richtige Größe und Passform
Herauszufinden, welchen Helmtyp ihr braucht, ist wichtig, aber noch wichtiger ist die richtige Größe und somit die Passform.
Am besten besucht ihr ein Fachgeschäft, um einen Fahrradhelm zu kaufen. Hier lassen sich verschiedenste Helme anprobieren.
Ihr könnt euren Fahrradhelm zwar auch online bestellen, nachdem ihr eure Größe zuhause ausgemessen habt, doch die Kopfgröße ist eigentlich nur eine Referenzgröße. Je nach Hersteller kann die tatsächliche Passform des Helms unterschiedlich ausfallen. Passen wird euch der bestellte Helm vermutlich, aber wird er auch bequem sein? Es gibt viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen und die ihr nur vor Ort wirklich beurteilen könnt.
Die Größe des Helms
Bevor ihr den Fahrradladen besucht, empfiehlt es sich dennoch, den Kopfumfang auszumessen. Dann wisst ihr zumindest, nach welcher Größe ihr sucht. Die meisten Helme haben einen Verstellbereich von mehreren Zentimetern innerhalb ihrer Größe, zum Beispiel zwischen 51 und 55 Zentimetern.
Zum Messen des Kopfumfangs legt ihr ein Maßband einen Fingerbreit oberhalb eurer Augenbrauen an und führt das Band möglichst gerade um den Kopf herum.
Die Passform
Beim Händler eures Vertrauens könnt ihr verschiedene Helme anprobieren. Ihr merkt sicher schnell, welche Fahrradhelme drücken oder wackeln und welche sich rundum gut anfühlen.
Es gibt dafür auch ein paar Faustregeln. Beispielsweise sollte ein passender Fahrradhelm genau so weit in der Stirn sitzen, dass er Schutz bietet, aber nicht so weit, dass er die Sicht versperrt. Er sollte sich in keinem Fall verschieben lassen, denn dann sitzt er zu locker. Und klar: Er sollte nicht wackeln oder drücken.

Wann sitzt ein Helm gut?
Durch Drehräder oder Ratschen lassen sich viele dieser Faktoren verstellen, wodurch sich die Passform verbessert. Ein Helm, der nur ein wenig rutscht, kann vielleicht durch die Ratsche genau richtig eingestellt werden. Da ist Ausprobieren gefragt. Aber wann sitzt ein Fahrradhelm eigentlich richtig gut?
Wenn er zu weit im Nacken sitzt, ist die Sicherheit gefährdet, denn bei einem Sturz wird er vermutlich verrutschen. Der Verschluss sollte an Kinn und Wangen anliegen und nicht locker baumeln. Er sollte aber auch nicht zu eng sitzen oder drücken. Falls ihr Brillenträger seid, achtet darauf, dass der Helm und sein Verschluss eurer Brille nicht im Weg sind.
3. Das Gewicht des Fahrradhelms
Das Gewicht eines Helms hängt häufig davon ab, welchen Helmtyp ihr kauft. Cityhelme und Rennrad-Helme sind sehr leicht, MTB-Helme und Trekkinghelme in der Regel schwerer.
Aber auch innerhalb der Helmsorten gibt es Unterschiede. Die meisten Helme liegen mit ihrem Gewicht zwischen 250 und 500 Gramm. Schwerere Helme sind übrigens nicht per se sicherer als leichte.
Je leichter ein Helm ist, desto besser der Tragekomfort. Und desto teurer ist er. Um möglichst leichte und dennoch sichere Helme herzustellen, wird mehr Entwicklungsaufwand investiert, was die Kosten steigen lässt. Es ist vor allem eine Frage des Budgets, auf welches Gewicht ihr bei eurem Helm setzt.
4. Sicherheitsstandards
Der wichtigste Aspekt beim Fahrradhelm Kaufen ist die Sicherheit. Denn genau aus diesem Grund seid ihr auf der Suche nach einem Helm. Es gibt jedoch Unterschiede bezüglich der tatsächlichen Sicherheitsstandards, die verschiedene Fahrradhelme erfüllen oder eben nicht erfüllen. Achtet unbedingt auf die DIN-Norm vom Deutschen Institut für Normung e.V. – Helme, die die DIN-Norm erfüllen, haben eine umfangreiche Prüfung mit Crashtest bestanden. Dabei wird unterschieden zwischen einer Norm für Erwachsenen-Helme und einer für Kinder-Helme. Die DIN EN 1078 ist die gültige Norm, auf die Erwachsene achten sollten; bei Stoßschutzhelmen für Kleinkinder ist die DIN EN 1080 wichtig.
Verfügt der Helm darüber hinaus über das GS-Siegel, umso besser. Das GS-Siegel steht für geprüfte Sicherheit – es wird vergeben, wenn ein Hersteller das Produkt freiwillig verschiedenen Produkt- und Sicherheitstests bei einer staatlich anerkannten Prüfstelle unterzogen hat.
Wenn euer Helm DIN-genormt ist und das GS-Siegel trägt, ist demnach ein sehr hoher Sicherheitsstandard geboten.

5. Das Handling
Beim Thema Handling geht es vor allem um die Frage des Komforts. Dass der Verschluss nichts einklemmen, aber auch nicht zu locker sitzen sollte, ist klar. Aber soll es ein Ratschen-, ein Magnet- oder ein Klickverschluss sein? Magnetverschlüsse verhindern, dass die Haut beim Schließen eingeklemmt wird. Sie lassen sich zudem aufgrund der Magnetkraft auch einhändig bedienen, was bei Ratschen- oder Klickverschlüssen nicht der Fall ist.
Auch die Entscheidung für einen bestimmten Helmverschluss ist eine Budget-Frage.
Teurere Modelle warten zudem oft mit raffinierten Verstellmechanismen auf. Zum Beispiel kann dann nicht nur das Helmband individuell eingestellt werden, sondern auch die Höhe der Helmschale.
Im Fahrradladen werden euch verschiedene Modelle auffallen. Probiert sie gerne an – dann bekommt ihr schnell ein Gefühl dafür, was euch an einem Fahrradhelm wichtig ist oder eure Radtouren erleichtert.

6. Das Design
Eine oft unterschätzte, aber wichtige Komponente beim Fahrradhelm-Kauf ist die Optik. In der Regel sind auffällige Designs eines bestimmten Helm-Typs kostspieliger als schlichte. Farbe, Muster und gegebenenfalls bestimmte Aufdrucke spielen hier eine Rolle. Meistens sind Kinderhelme bunt bedruckt; bei Erwachsenenhelmen werden sehr viele weiße, graue oder schwarze Helme verkauft. Aber auch Erwachsene können zu knalligen Farben und witzigen Mustern greifen – alles eine Frage des Geschmacks und des Budgets.
7. Aspekt beim Fahrradhelm kaufen: Extras
Jeder Fahrradhelm besteht aus vier Komponenten: Außenschicht, Innenschicht, Fixiersystem und Einzelteile, die den Tragekomfort verbessern.
Diese Einzelteile beschränken sich bei klassischen und kostengünstigen Helmen auf dünne Schaumstoffteile und gegebenenfalls kleine Textilstreifen im Helminneren. Sie sorgen für einen besseren Sitz.
Doch die Herstellung von Fahrradhelmen entwickelt sich kontinuierlich weiter. Mittlerweile existieren zahlreiche Hersteller, die zusätzliche Extras oder Gadgets anbieten. In den letzten Jahren hat sich beispielsweise die MIPS-Technologie (“multi-directional impact protection system”) etabliert, bei der die Helm-Innenschale schwimmend verarbeitet wird. Das bedeutet, dass sie sich bei einem Aufprall um etwa 15 Millimeter verschiebt. So wird ein Teil der Beschleunigungsenergie abgebaut.
Auch eingebaute Kopfhörer, Bluetooth und verschiedene Apps werden mittlerweile angeboten. Ob ihr diese Gadgets benötigt, bleibt euch überlassen.
Extras, auf die ihr achten solltet
Worauf ihr in jedem Fall achten solltet, sind integrierte Reflektoren und zusätzliche LED-Beleuchtung. Bei günstigen Modellen sind diese Extras nicht immer vorhanden, doch sie sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit im Straßenverkehr. Autofahrer erkennen euch durch die Höhe, auf der sie angebracht sind, besser – besonders bei schlechten Wetter- und Lichtbedingungen. Sie ersetzen natürlich nicht das obligatorische Licht am Fahrrad sowie eine Warnweste.
Auch eine abnehmbare Blende ist bei Modellen im niedrigpreisigen Segment oft nicht vorhanden. Sie sorgt für bessere Sicht und kann eine sinnvolle Investition sein.
Lebensdauer eures Helms
Wenn ihr auf die sieben vorgestellten Aspekte beim Helmkauf achtet, seid ihr bestens gerüstet für zukünftige Fahrradtouren. Seid euch aber bewusst, dass kein Helm ewig hält, so hochwertig er auch sein mag. Die Lebensdauer eines durchschnittlichen Fahrradhelms beträgt fünf bis sechs Jahre; danach sollte er aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden. UV-Strahlung, aber auch Hitze und Kälte verringern die Lebensdauer des Helms. Diese Faktoren sind bei Radtouren fast nicht zu umgehen.
Lasst euch dazu am besten vom Händler eures Vertrauens beraten; die genaue Nutzungsdauer variiert je nach Modell.
Wenn ihr mit eurem Helm stürzt, sollte er danach ebenfalls ersetzt werden. Es entstehen beim Aufprall Mikrorisse, die mit bloßem Auge vielleicht unentdeckt bleiben, die Schutzfunktion des Helms aber deutlich verringern.