Caravan Salon 2022: Neuheiten und Camping-Trends der Messe
Vom 26. August bis zum 4. September 2022 fand wieder der Caravan Salon statt, auf die Beine gestellt von der Messe Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Caravaning Industrie Verband (CIVD). Bereits zum 61. Mal – dieses Jahr unter dem Motto “Leidenschaft, die verbindet” – ging es um alles, was das Camping-Herz begehrt: seien es Wohnmobile, Caravans, kompakte Campervans, Zelte oder etliches Equipment, von der Kochausrüstung über Navigationsgeräte bis hin zu Dachträgern. Mehr als 235.000 Besucher:innen aus 72 Ländern kamen deshalb auch 2022 zur weltweit größten Messe für die mobile Freizeit.
Auch Tourismusbehörden und -verbände, der Deutsche Wanderverband sowie zahlreiche Hersteller:innen waren vor Ort: 736 Aussteller:innen verteilten sich über 16 Hallen und ein großes Freigelände, auf einer Fläche von 250.00 Quadratmetern. Was dort geboten wurde, verrät viel über die Trends der kommenden Camping-Saison.
Die wachsende Nachfrage am Caravaning bringt Hersteller:innen dazu, ihr Portfolio kontinuierlich auszuweiten und es an die Wünsche der potenziellen Kund:innen anzupassen. Besonders ein Thema wird groß geschrieben und vielfach debattiert: Nachhaltigkeit.
Caravaning-Trends: Nachhaltigkeit als wichtigster Aspekt
Die Klimakrise macht auch vor der Reisemobil-Industrie nicht Halt. Umso wichtiger ist es, dass nachhaltige Innovationen gefördert werden und klimaneutrale Möglichkeiten des Campings in die Zukunft weisen.Bereits auf der Eröffnungs-Pressekonferenz am 26. August wurde deutlich, dass Nachhaltigkeit das Thema der kommenden Saison sein wird. Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe, sowie Michael Kellner, Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums, der virtuell via Video-Botschaft teilnahm, betonten, dass Klimaneutralität zunehmend in den Fokus rücken müsse.
Die Vereinigung von mobilem Reisen und Nachhaltigkeit sei die wichtigste Herausforderung der heutigen Zeit in der Caravaning-Branche.
Im Vergleich zum Fliegen ist das Reisen mit Wohnmobil, Wohnwagen oder Van bereits sehr umweltfreundlich. Hinzu kommt, dass verschiedene Ressourcen beim Wohnen auf vier Rädern automatisch viel sparsamer genutzt werden. Eine Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) hat festgestellt, dass das Übernachten auf Reisemobilstellplätzen pro Kopf bis zu zehnmal weniger CO₂-Äquivalente freisetzt als eine Nacht im Hotel.
Die Zukunft des Campens ist klimaneutral
Trotz aller ökologischen Vorteile, die das Reisen in Caravans und Wohnmobilen im Gegensatz zu anderen Arten der Mobilität mit sich bringt, muss die Branche auf die Klimakrise und aktuelle Entwicklungen – wie zum Beispiel das vorhergesehene Aus des Verbrennermotors – reagieren.
Viele Hersteller:innen bauen bereits elektrisch angetriebene Reisemobile oder Wohnwagen, deren Ausstattung komplett elektrisch betrieben wird und keinerlei fossile Brennstoffe benötigt. Außerdem setzen viele Marken bereits auf recycelte oder recyclebare Textilien, was Polsterstoffe angeht.
Auch der Caravan Salon 2022 hatte das Thema “Nachhaltige Zukunft der Reisemobil-Branche” auf der Agenda. Am 29. August fand der Zweite Deutsche Stellplatztag statt, bei dem unter anderem das Pilotprojekt „klimaneutraler Reisemobilstellplatz” vorgestellt wurde. Am 30. August konnten Besucher:innen dem Symposium Natur.Tourismus.Zukunft beiwohnen, bei dem zahlreiche Speaker:innen ihre Expertise zu Themen wie Naturtourismus, Urlaubsverhalten nach Corona, regionale Wertschöpfung und vielem mehr demonstrierten.
Erstmals wurden beim Caravan Salon 2022 auch Serienmodelle mit Elektroantrieb vorgestellt. Besonders kompakte Campingbusse trumpfen damit auf.
Caravan Salon 2022: Kompakte Campingbusse immer beliebter
Apropos kompakter Campingbus: Ein weiterer Trend der kommenden Saison sind Campervans, die das am stärksten wachsende Segment darstellen. Jedes zweite neue Reisemobil ist ein Campervan. Nicht verwunderlich, lassen sich die kompakten Kastenwagen doch besonders gut fahren und durch enge Städte und Gassen manövrieren. Gleichzeitig bieten sie in der Regel genug Komfort für den Alltag und längere Reisen – eine Win-win-Situation also.
Vermutlich wirken sich aber auch bestehende Lieferengpässe, die zu einem Mangel an Fahrzeugchassis für Reisemobile führen, auf diese Zahlen aus: Während die Wohnmobile häufig nicht rechtzeitig fertiggestellt werden können, weil sie in den Fabriken auf ihre Chassis warten, kommen Campingbusse meist ohne separate Sanitäranlagen aus, gelangen schneller zu ihren Käufer:innen und sind somit stärker in den Zulassungszahlen vertreten.
Camping-Trend Nummer Drei: Platz sparen
Der Trend zum Platzsparen zeigt sich aber nicht nur am Boom der Campervans, sondern auch an der Konstruktionsweise von Wohnmobilen und Caravans: Immer mehr platzsparende Features werden eingebaut, seien es Konstruktionen mit Hubbetten, ausfahrbare oder aufblasbare Dachzelte, ein- und ausklappbare Komponenten im Badezimmer oder eine außergewöhnliche Raumaufteilung. Anpassbare Innenraumkonzepte, durch die ein maximaler Komfort erreicht werden soll, werden immer stärker nachgefragt.
Modern, hell und hochwertig soll der Camper außerdem sein – aber nicht zu schwer: Das zulässige Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm darf nicht überschritten werden. Wenn die Fahrzeuge trotz neuer Features agil und leicht bleiben sollen, bringt das natürlich neue Herausforderungen mit sich. Daher gibt es auch in der kommenden Saison noch mehr verschiedene Grundrisse und individuelle Optionen zur Konfiguration.
Die Top-Neuheiten auf dem Caravan Salon 2022
Der Caravan Salon in Düsseldorf ist für Fahrzeughersteller:innen der perfekte Ort, um langjährige Verkaufsschlager, aber auch Neuheiten für die kommende Saison zu präsentieren. Während der Fiat Ducato bis dato immer die Nummer Eins unter den Basisfahrzeugen war, setzen Hersteller:innen nun vermehrt auch auf andere Marken: Neben Fiat stehen auch die Transporter der Marken MAN, Iveco, Mercedes-Benz, Ford, Peugeot, Volkswagen, Citroën und Renault hoch im Kurs. Zahlreiche namhafte Hersteller:innen wie Knaus, Weinsberg, Pössl oder Tonke gestalten ihre kommenden Fahrzeugserien außerdem nachhaltiger denn je.
Wir stellen die spannendsten Neuheiten an Reisemobilen, Caravans und Campervans für die Saison 2023 vor.
Adria: “Altea”-Anpassungen und Supersonic als Highlight
Der Hersteller Adria bedient alle drei Fahrzeugklassen: Reisemobile, Wohnwagen und Campervans. In jedem dieser Segmente gibt es Neuheiten für die kommende Saison.
Beispielsweise hat Adria die Baureihe “Altea” im Bereich der Caravans erneuert und wartet mit neun verschiedenen Grundrissen in unterschiedlichen Längen (zwischen 5,70 und 7,61 Meter) auf. Geradliniges Außen- und Innendesign sorgen für moderne Akzente, während das Material Symalite, das leichter und edler ist als das vorherige Sperrholz, zur Innenverkleidung benutzt wird.
Auch im Bereich der Reisemobile ist viel passiert bei Adria, acht neue Modelle warten auf die Kund:innen. Besonders viel Aufsehen erregt der neue Supersonic auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinters. Ein neues Design mit klaren Linien und einer silbermetallic-farbenen Außenlackierung macht diese Baureihe zum Hingucker. Zusätzlichen Stauraum gibt es dank Doppelboden inklusive.
Darüber hinaus zeigt Adria zwei neue Campervans, den Twin 600 SX Supreme mit besonders reichhaltiger Ausstattung und den Twin 600 SX Sports, bei dem es ein Aufstelldach und somit vier Schlafplätze gibt.
Dethleffs präsentiert Globetrail, den ersten eigenen Campervan
Der Hersteller Dethleffs aus dem Allgäu gehört zur Erwin-Hymer-Group und dürfte auch Neueinsteiger:innen bekannt sein. Bei den Reisemobilen geht Dethleffs mit der neuen Baureihe “Just Go” an den Start: Modelle zwischen 6,99 und 7,36 Metern Länge laden zum bequemen Wohnen auf vier Rädern ein. Drei teilintegrierte Grundrisse auf Basis des Ford Transit warten auf die Kund:innen und variieren sowohl im Schlafbereich als auch im Badezimmer. Ihr könnt zwischen Einzelbetten oder einem Queensbett wählen, aber auch zwischen einem kompakten Sanitärraum und einem Raumbad mit separater Dusche.
Bei den Campervans gibt es eine Weltpremiere: Dethleffs geht mit dem ersten markeneigenen Campervan, dem Globetrail, an den Markt. Gebaut werden kann er auf verschiedenen Basisfahrzeugen: dem Fiat Ducato, dem Citroën Jumper und dem Peugeot Boxer. Der Wohnausbau ist bei allen drei Chassis identisch. Auch hier wird der Trend zum platzsparenden Ausbau deutlich: Das Badezimmer beispielsweise ist mit einem Türrollo versehen.Außerdem gibt es optional ein Hubdach mit zwei weiteren Schlafplätzen. Dadurch sind die Globetrails nun auch geeignet für Familien oder Gruppen von Freund:innen.
Auch, was Wohnwagen angeht, stockt Dethleff auf: mit drei neuen Varianten des Aero Up. Hier ist ein großes Hubbett für zwei Personen über der Sitzgruppe im Heck vorhanden – und je nach Modell bis zu sieben Schlafplätze!
Platzhirsch Fiat stellt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt
Fiat ist der Marktführer unter den Chassis. Kein Wunder also, dass der Autohersteller sich nun Nachhaltigkeit auf die Fahne schreibt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. 2022 kam Fiat mit dem E-Scudo zum Caravan Salon, einem reinen Elektromobil. Besonders Liebhaber:innen des Vanlife mögen den Fiat Scudo ohnehin schon sehr, als reines Elektromobil ist er in Zukunft sogar noch attraktiver. Der E-Scudo kommt mit einer WLTP-Reichweite von 330 Kilometern, einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.027 Kilogramm daher.
Ford zeigt ersten eigenen, komplett elektrischen Transporter
Auch Ford geht mit dem Trend: Mit dem E-Transit zeigt die beliebte Marke ihren ersten rein elektrisch betriebenen Kastenwagen. Der neue E-Transit ist in drei Höhen und drei Längen verfügbar und wartet mit einer Reichweite von bis zu 317 Kilometern auf.
Auch Fords E-Transit kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf; das zulässige Gesamtgewicht liegt hier bei 3.500 Kilogramm.
KnausTabbert AG: Tourer CUV und neue Wohnwagen-Reihe
Die KnausTabbert AG war 2022 mit ihren Marken Knaus, Tabbert und Weinsberg in gleich zwei riesigen Hallen der Messe vertreten. Auf der Pressekonferenz am Preview Day wurde das Flaggschiff der kommenden Saison der Marke Knaus enthüllt: der Tourer CUV. “CUV” steht für “Caravaning Utility Vehicle”. Der neue Tourer CUV zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise aus. Auf einer Länge von gerade einmal 5,88 Metern bietet er vier Schlafplätze. Die Stehhöhe liegt bei 2,13 Metern; wird jedoch die flexible Hubdachkonstruktion ausgefahren, so ist er 2,75 Meter hoch.
Während der Fahrt bleibt das Dach eingefahren, somit ist der Tourer CUV niedrig und wendig – das spart Kraftstoff und schont die Umwelt, außerdem macht es den CUV alltagstauglich. Überdies verfügt der Tourer CUV über eine vollwertige integrierte Küche, inklusive Zweiflammkocher, Spüle und einem 90-Liter-Kompressor-Kühlschrank. Übrigens: Auch die Duschkabine im Raumbad ist mit einem Hubdach ausgestattet.
Der Tourer CUV kommt mit einer großen Heckgarage daher, die sich über zwei Türen be- und entladen lässt. 110 PS hat er in der Einstiegsmotorisierung, außerdem ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Optional sind stärkere Motorisierungen und ein Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich.
Als Sondermodell wird es den Tourer CUVISION geben, ein Gefährt in hübschem Ascotgrau mit 150 PS und Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe. Serienmäßig ist er unter anderem mit diesen Features ausgestattet:
- 17-Zoll-Bereifung auf Leichtmetallfelgen
- Sitzheizung vorne
- Klimaanlage im Fahrerhaus
- Navigations-Entertainment-System mit induktiver Ladeschale für Smartphones
- Rückfahrkamera
- TV-Paket mit Halter und Antenne
Beide Modelle kommen mit einem Start-Stopp-System mit Bremsenergie-Rückgewinnung daher, das die Umwelt schont. Sowohl der Tourer CUV als auch der Tourer CUVISION sollen serienmäßig ab Herbst 2022 hergestellt werden.
Die “Knaus Azur”-Reihe: Selbstheilung und Fibre Frame
Der Hersteller KnausTabbert stellt außerdem die neue Wohnwagen-Reihe “Knaus Azur” in vier verschiedenen Grundrissen vor. Knaus hat in der Vergangenheit die sogenannte “Fibre Frame Technologie” entwickelt, die nun erstmals in einem Serienmodell zum Einsatz kommt: Der Clou ist hier ein selbsttragender Rahmen, der für hohe Stabilität sorgen soll und noch länger hält als herkömmliche Rahmen.
Außerdem ein Novum: Kratzer auf dem Lack oder auch auf dem Herd sollen laut Hersteller durch UV-Strahlung oder Heißluft im Nu passé sein.
Weinsberg stellt neues Basisfahrzeug vor
Weinsberg vertraut im Modelljahr 2023 auf den Ford Transit und den VW T 6.1. als Basisfahrzeuge. Zwei Carabus-Modelle und zwei Caratour-Modelle nutzen nun den Ford Transit als Chassis. Die Längen variieren zwischen 5,53 und 5,98 Metern; ausgestattet sind sie unter anderem mit einem Querbett im Heck, einem Sanitärraum, einem Küchenblock und einer Sitzgruppe.
Der neue X-Cursion Van ist das erste Sondermodell von Weinsberg auf VW-Basis. Weinsberg bezeichnet dieses Gefährt dank seiner kompakten Außenmaße und der cleveren Grundrisslösungen als “echtes Raumwunder”. Mit einer Länge von 5,88 Metern und einer Breite von 2,16 Metern bietet er hohen Komfort bei kompakten Maßen. Die beiden Grundrisse 500 MQ und 500 LT unterscheiden sich insbesondere im Schlafbereich: Beim 500 MQ bekommt ihr ein Querbett im Heck, beim 500 LT eine zum Bett umbaubare Sitzgruppe direkt hinter dem Fahrerhaus.
LMC Caravan: frische Farben, kompakte Baureihe “Tourer” und neuer Innovan 590
Bei LMC Caravan ist die Liebe zum Detail erkennbar: Das Interieur der überarbeiteten Caravan-Reihe “Style” ist geprägt von Möbeln in der Farbe “Helle Eiche” und mit salbeigrünen Klappe ausgestattet.
Bei den Wohnmobilen geht LMC Caravan mit der Baureihe “Tourer” und acht verschiedenen Grundrissen auf Basis des Citroen Jumpers an den Markt. Platz sparen bei möglichst großem Komfort ist auch hier die Devise: Bei den kürzeren Modellen gibt es ein Aufstelldach, bei den längeren ein elektrisches Hubbett über der Sitzgruppe. Voilà, schon findet eine ganze Familie Platz.
Darüber hinaus gibt es eine Neuheit bei den Campervans: Der neue Innovan 590 auf Ford-Transit-Basis ist sechs Meter lang und hat einen integrierten Sanitärraum – eher selten für die kompakten Campingbusse.
Mercedes-Benz präsentiert Elektromobil EQV
Auch Mercedes-Benz möchte einen Schritt in Richtung Klimaneutralität gehen – und wagt ihn mit dem neuen EQV, einem Elektromobil mit einer maximalen Reichweite von 363 Kilometern. Von dieser soll möglichst viel übrig bleiben, daher lag der Fokus bei dem EQV auf einem geringen Gesamtgewicht. Mit einer Multifunktionsbox aus Schlaf- und Küchenmodul wird er zum Campingbus, das elektrische Aufstelldach mit Solarpanelen dient als Schlafplatz.In 40 Minuten soll der EQV an einer Schnellladestation mit bis zu 110 kWh von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden.
Tonke nutzt beispielsweise den neuen EQV von Mercedes Benz als Basisfahrzeug für seinen neuen Campervan.
Pössl zeigt mit E-Vanster Wohnkomfort auf Elektrobasis
Campervans sind das Steckenpferd der Firma Pössl; sie ist Marktführer auf dem Gebiet der ausgebauten Kastenwagen. Insgesamt bringt Pössl neun neue Modelle auf den Markt. Besonderes Augenmerk gilt dem E-Vanster, denn er kombiniert komfortables Wohnen auf vier Rädern mit Elektromobilität.
Er ist auf Basis eines Citroen E-Spacetourers gebaut und kommt mit einer maximalen Reichweite von 322 Kilometern daher. Mit dem Gewicht des Camping-Equipments sollen laut Hersteller noch etwa 220 Kilometer Reichweite übrig bleiben.
Caravaning, das Reisen auf vier Rädern, boomt
Caravaning erfreut sich nicht erst seit der Corona-Pandemie großer Beliebtheit. Schon vor dem Jahr 2020 stiegen die Zahlen der Neuzulassungen von Reisemobilen, Caravans und Campervans kontinuierlich an. Spätestens mit dem Einsetzen der Lockdowns und Reisebeschränkungen nahm das Interesse an Caravan-Reisen allerdings nochmals Fahrt auf: Mehr als zwei Millionen Caravaning-Einsteiger:innen verzeichnete man während der Pandemie. Im ersten Halbjahr 2022 wurden zwar weniger Reisemobile neu zugelassen als im Vorjahr – das liegt aber größtenteils an den Lieferengpässen, besonders bei den Basisfahrzeug-Chassis. Dennoch ist in den CIVD-Auswertungen des Kraftfahrt-Bundesamtes deutlich zu sehen, dass die Neuzulassungen die Vor-Corona-Werte immer noch toppen.
Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (e.V.) an der Universität München führte im Auftrag des CIVD eine groß angelegte Studie zum Caravaning-Tourismus durch, die zu dem Ergebnis kam, dass Camper:innen der Wirtschaft Deutschlands pro Jahr etwa 15 Milliarden Euro Umsatz einbringen. Das ist nicht verwunderlich, stieg der Marktanteil dieser Übernachtungsform an der Gesamtzahl der touristischen Übernachtungen in ganz Deutschland doch mittlerweile auf mehr als 50 Prozent.
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