
8 nachhaltige Camping Tipps fürs Zelten
In der Natur zu schlafen ist der beste Weg, sie kennenzulernen. Vor allem Übernachtungen im Zelt schaffen eine starke Verbindung zur Natur: Ihr könnt dem Rauschen des Windes oder dem Prasseln von Regentröpfen über euren Köpfen lauschen, den Sonnenauf- und untergang von eurem Schlafplatz aus beobachten und einen Blick auf die Wildtiere der Umgebung erhaschen.
Um Zelten nicht nur zu einem bereichernden, sondern auch zu einem nachhaltigen Erlebnis zu machen, gibt es einige Camping Tipps, die ihr im Vorfeld und vor Ort beachten solltet. Eure oberste Prämisse sollte stets sein, die Natur so zurückzulassen, wie ihr sie vorgefunden habt. Mit diesen Tipps schafft ihr das im Handumdrehen.
1. Camping Tipp: Wählt umweltfreundliche Campingplätze
Wildcampen mit Zelt ist in Deutschland nur an wenigen ausgewählten Orten erlaubt. Biwakieren, das heißt unter freiem Himmel schlafen, ist aber gestattet, sofern ihr euch nicht in einem Naturschutzgebiet befindet. Achtet also schon bei eurer Vorbereitung darauf, nicht spät abends in einem solchen zu landen. Außerdem solltet ihr nur Plätze in der Natur nutzen, die nicht gänzlich unberührt erscheinen, denn sonst könnte es passieren, dass ihr wertvollen Lebensraum schädigt. Am besten achtet ihr auf Plätze mit verdichteter Erde, die anzeigen, dass hier vor euch bereits jemand gewesen ist.
Campingplätze mit Nachhaltigkeits-Label
Viele Camper entscheiden sich aber, mitsamt Zelt einen Campingplatz aufzusuchen. Vorteile sind zum Beispiel die bessere Infrastruktur und die Möglichkeit, eine Anlaufstelle für Fragen zu haben. Meist sind diese Campingplätze auch sehr gut gelegen — viele Abenteuer in der Nähe warten darauf, von euch erlebt zu werden.
Bei eurer Auswahl solltet ihr auf das Label “Ecocamping” achten; es steht für Campingplätze, die aktiv etwas für ihre Nachhaltigkeit tun. Das kann verschieden umgesetzt werden, zum Beispiel durch regionale Produkte und Dienstleistungen oder erneuerbare Energie durch Solarkraft. Campingplätze mit “Ecocamping”-Label behalten dieses nur, wenn sie kontinuierlich Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes befolgen. Hier könnt ihr Ecocamps suchen.
2. Camping: Tipps für die nachhaltige Körperpflege
Viele Campingplätze verfügen über Sanitäranlagen. Hier gilt, wie an jedem anderen Ort auch: Verzichtet bestenfalls auf Shampoos, Duschgels und Seifen, die Mikroplastik in unsere Abwassersysteme spülen. Dort können sie nämlich nicht gefiltert werden und stellen eine Gefahr für die Umwelt und ihre Lebewesen dar.
Zum Erkennen solcher Produkte können euch anfangs verschiedene Apps wie zum Beispiel “Codecheck” unterstützen.
Es gibt im Übrigen auch Allrounder-Produkte, mit denen ihr nicht nur Körper und Haare, sondern sogar euer Geschirr waschen könnt.

Nicht auf jedem Campingplatz und schon gar nicht mitten in der Natur gibt es Sanitäranlagen. Wenn ihr euch hier waschen wollt, dann probiert es doch mal nur mit Wasser — vielleicht gibt es angrenzend ja einen See. Falls das für euch nicht in Frage kommt, dann achtet unbedingt bei euren Kosmetika darauf, dass sie biologisch abbaubar sind. Ihr solltet immer mindestens 100 Meter Abstand zu natürlichen Gewässern halten, wenn ihr Produkte zur Körperpflege nutzt.
3. Nachhaltiges Camping: Tipps zum Warmhalten
Je nach Jahreszeit kann es vorkommen, dass die Umgebungstemperatur nicht warm genug für die bevorstehende Nacht ist, egal wie viele Decken ihr dabei habt.
Bestenfalls solltet ihr das Aufheizen des Zeltes vermeiden. Es gibt zwar mittlerweile viele gute Zeltheizungen zu kaufen, doch sie bergen immer auch ein Risiko. Beispielsweise muss das Zelt unbedingt ausreichend gelüftet werden, damit kein Kohlenmonoxid entsteht.
Außerdem können Gasheizungen sehr warm werden, was für umhertollende Kinder und Tiere gefährlich werden kann.
Einfache Camping Tipps für ein warmes Zelt
Es gibt ein paar Tipps, wie ihr euer Zelt auch ohne Heizung aufwärmen könnt. Legt euch am besten ein sogenanntes Innenzelt zu, denn die Körperwärme entweicht hier nicht so schnell. Zudem bildet sich kein Kondenswasser, das für unangenehme Feuchtigkeit sorgt.
Eine gute Idee ist es auch, euren Zeltboden zu isolieren, denn hierüber entweicht die meiste Wärme. Arbeitet am besten nach dem Zwiebelprinzip: Kombiniert Planen, Decken und alles andere, was ihr dabei habt und nicht zwingend zum Zudecken braucht.
Bereits beim Equipment könnt ihr darauf achten, euch auf kalte Nächte vorzubereiten. Es gibt zum Beispiel Schlafsäcke, die für niedrige Außentemperaturen gemacht sind, und Isomatten, die gut gegen von unten kommende Kälte isolieren. Am besten lasst ihr euch hierzu von einem Experten beraten.
4. Camping Tipp: Kauft und kocht umweltfreundlich
Bei eurem Ausflug darf Proviant nicht fehlen. Auch hier gibt es einige Camping Tipps für mehr Nachhaltigkeit.
Ob ihr eure Lebensmittel von zuhause mitbringt oder sie vor Ort besorgt: Achtet so gut es geht auf regionale und saisonale Zutaten. Saisonkalender für Obst und Gemüse gibt es als pdf-Datei für unterwegs; das kann euch für den Anfang helfen.
Vor Ort könnt ihr Märkte in der Umgebung besuchen und dort regionale und saisonale Zutaten kaufen. Ein Marktbesuch ist viel mehr als nur ein Einkauf; hier könnt ihr einiges über Lebensmittel und regionale Anbauarten lernen, wenn ihr mit den Leuten ins Gespräch kommt. Auch in Hofläden lässt es sich prima regional einkaufen und damit die Bevölkerung vor Ort unterstützen.

Zudem ist es immer von Vorteil, möglichst unverpackt einzukaufen. Nehmt euch am besten Stoffbeutel für eure Markt- oder Hofladenbesuche mit. Dann fällt auch nicht so viel Müll an.
Nachhaltig speisen auf dem Campingplatz
Alufolie, Gefrierbeutel und Plastikgeschirr gehören längst der Vergangenheit an.
Die Zukunft sind Mehrweg-Behältnisse und Bienenwachstücher! In Bienenwachstüchern lassen sich super kleinere und feste Portionen abpacken wie belegte Brote, selbstgemachte Müsliriegel oder Rohkost.
Für fertige Speisen, die ihr von zuhause mitbringt, sowie die Mahlzeiten vor Ort, nutzt ihr am besten Mehrweg-Geschirr. Sicher hat jeder von euch das ein oder andere Behältnis zuhause, das sich eignet, um Mahlzeiten zu transportieren. Wenn ihr vor Ort kocht, solltet ihr ebenfalls solches Mehrweg-Geschirr benutzen. Es gibt mittlerweile robustes und nicht allzu teures Camping-Geschirr von verschiedenen Anbietern, das sich aufgrund seines Gewichts perfekt zum Mitnehmen eignet. Für den Anfang tut es aber auch das hauseigene Geschirr. Zum Kochen eignen sich gut Behältnisse aus Emaille und Edelstahl; Aluminium wiederum solltet ihr nicht erwärmen.
5. Camping Tipp: Geht ressourcenschonend mit Energie um
Beim Camping sind Taschen- und Stirnlampen notwendig, um sich in der Nacht zurechtzufinden. Achtet aber beim Kauf darauf, dass sie LED-betrieben sind, denn das ist deutlich umweltfreundlicher.
Es gibt mittlerweile sehr viele Geräte, die mittels Solarenergie funktionieren, zum Beispiel Powerbanks. Ihr könnt sie also tagsüber in der Sonne liegen lassen und nachts ganz einfach euren Handy-Akku damit aufladen.
6. Wählt eure Camping-Ausrüstung sorgsam aus
Bei eurer Camping-Ausrüstung solltet ihr möglichst bei der Anschaffung bereits auf Nachhaltigkeit achten, sprich auf unbedenkliche Beschichtung und Materialien. Ein Hilfsmittel hierfür ist zum Beispiel das Bluesign, ein Siegel, das euch unbedenkliche Stoffe für Schlafsäcke und Zelte aufzeigt. Oder das Responsible Down Standard-Siegel; bei diesem geht es um Daunen für Kleidung und Schlafsäcke.
Am nachhaltigsten ist es natürlich, gar nichts Neues zu kaufen, sondern sich nach Möglichkeit Ausrüstung zu leihen. Vielleicht habt ihr ja Naturliebhaber und Camper in eurem Freundeskreis, die euch gerne aushelfen.
7. Camping Tipps fürs perfekte Lagerfeuer
Wichtig zu wissen ist, dass bei jedem Lagerfeuer Feinstaub entsteht, der zur Luftverschmutzung unserer Natur beiträgt. Per se ist es also nicht umweltfreundlich, in der Natur ein Feuer zu entfachen. Wenn es aber doch mal sein muss, beachtet bitte unbedingt folgende Tipps.
- Benutzt nur ausgewiesene Feuerstellen.
- Entfacht kein Feuer unter herabhängenden Ästen.
- Verwendet nur natürliches und möglichst trockenes Holz.
- Zündet das Feuer nicht mit Pappe an, sondern nutzt Alternativen wie Reisig oder in Wachs getränkte Holzwolle.
- Zündet das Feuer immer von oben an; so kann es nach unten abbrennen.
- Benutzt kleine Holzscheite (weniger als 10 Zentimeter Durchmesser), dann entsteht weniger Rauch.
- Verwendet nur Totholz; Bäume oder Baumstämme zu fällen, um ein Lagerfeuer zu entfachen, widerspricht dem Nachhaltigkeitsanspruch.

8. Geht sorgsam mit den Tieren der Natur um
Ob in der Wildnis der Natur oder auf einem Campingplatz, euch wird sicher das ein oder andere Tier begegnen. So interessant ihr das Wildtier auch findet, ihr solltet gebührenden Abstand einhalten und nicht zu laut sein, um es nicht zu erschrecken. Zu einem respektvollen Umgang mit Tieren gehört es auch, vorgegebene Wege und Routen nicht zu verlassen und die unberührte Natur unberührt zu lassen.
Wenn ihr Insekten in eurem Zelt entdeckt, dann helft ihnen dabei, den Ausgang zu finden.
