Nachhaltiges Osterfest, Ostereier-Suche
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Ostern: 5 einfache Tipps für ein nachhaltiges Osterfest

Wird in eurer Familie Ostern groß zelebriert? Kinder freuen sich darauf, Eier zu bemalen, die traditionell versteckten Geschenke zu suchen und viel zu viele Süßigkeiten zu essen. Erwachsene hingegen fiebern dem Festessen entgegen und freuen sich auf die gemeinsame Familienzeit. Doch leider sind Osterfeste in ihrer Umsetzung oft nicht besonders umweltfreundlich: Es wird viel Fisch und Fleisch aufgetischt, Eier mit chemischen Farben bemalt und die Wohnung mit viel Plastik oder anderen umweltschädlichen Stoffen dekoriert. Wir haben einfach umzusetzende Kniffe für ein nachhaltiges Osterfest – und günstiger wird es dadurch auch.

1. Die Ostereier: nachhaltig kaufen und färben

Ostereier färben gehört zum Osterfest dazu. Für gläubige Christen sind sie ein Symbol für die Wiedergeburt Jesu Christi. Was auch immer ihr mit Ostereiern verbindet, färbt sie am besten selbst. Da nur bei rohen Eiern eine Haltungsform angegeben werden muss, ist die Herkunft der vorgefärbten Eier aus dem Supermarkt unklar.

Eier kaufen fürs Osterfest

Achtet für ein umweltfreundliches Osterfest beim Kauf der Ostereier auf die Kriterien der Nachhaltigkeit und nutzt dafür die Codes auf den Eier-Packungen: “0” steht für Bio-Landwirtschaft und ist die beste Wahl. “1” steht für Freilandhaltung, die in jedem Fall besser ist als Boden- und Käfighaltung. Hier gibt es einen Überblick über die einzelnen Codes und die dazugehörigen Haltungsformen. Nicht allein das Tierwohl sollte eine Rolle bei eurer Entscheidung spielen. Auch die Umweltauswirkungen, die von Eierfabriken ausgehen, sind ein guter Grund, die konventionelle Hühner-Haltung abzulehnen: Riesige Methanemissionen und verschmutztes Grundwasser sind nur zwei Beispiele. 

Eier selbst färben

Besonders in Familien mit Kindern ist das alljährliche Ostereier färben ein Highlight rund um die Feiertage. Die herkömmlichen, künstlichen Farben sind voller Chemie, die sowohl minimale Spuren in den Eiern hinterlassen kann als auch schlecht für die Umwelt ist. Wie wäre es, Ostereier auf natürlichem Weg zu färben? Es gibt etliche natürliche Färbemittel, die sich anbieten.

Beliebt sind zum Beispiel:

  • Rote Beete
  • Hibiskus
  • Kurkuma
  • Rotkraut
  • Traubensaft
  • Karotten
  • braune Zwiebelschalen
  • Johanniskraut
  • Spinat 
Osterfest, Ostereier natürlich färben
Unsplash Ostereier färben ist alljährlich ein großer Spaß für Groß und Klein.

Eier färben: So geht es richtig

Vielleicht wollt ihr nicht nur knallige Farben auf eure Ostereier zaubern, sondern auch etwas schlichtere. Bei Spinat wird das Osterei nicht strahlend grün sein, sondern eher blass. 

Ein kleiner Tipp: In Speiseöl getränkte Tücher sorgen für mehr Glanz, wenn ihr die Eier damit einreibt. Für die natürliche Farbe stellt ihr zunächst aus euren gewählten Pflanzen einen Färbesud her, der abkühlen muss, bevor er aufs Ei aufgetragen wird. 

Ein Anstechen der Eier ist übrigens nicht notwendig. Sie sollten lieber vor der Zubereitung bei Zimmertemperatur gelagert werden, damit der Temperaturunterschied zwischen Ei und kochendem Wasser nicht zu groß ist. Das verhindert in vielen Fällen, dass das Ei aufplatzt. 

2. Tipp fürs Osterfest: Auf umweltfreundliche Dekoration setzen

Blumensträuße, Osterkörbchen, verschiedene Holzfiguren und etliche andere Dekorations-Stücke finden zum Osterfest Einzug in die deutschen Wohnzimmer. Aber auch Dekoration kann nachhaltig gestaltet werden.

Osterkörbchen: Do it yourself

Statt Osterkörbe aus Plastik zu kaufen, können sie auch einfach selbst gebastelt werden. Am besten nutzt ihr Materialien, die die Natur ohnehin hergibt, ohne ihr zu schaden. Es bieten sich beispielsweise Stroh oder Heu an, aber auch Pappe und Zeitungspapier.

Auslegen lässt sich das Osterkörbchen mit Heu oder grün gefärbten Wollresten. Oder ihr sät Katzengras oder Sommergerste: Beide reifen in sehr kurzer Zeit heran. Katzengras kann ganzjährig gepflanzt werden, Sommergerste von Februar bis April. 

Moose oder Rasenstücke dienen Kleinstlebewesen als Lebensraum und gehören ausschließlich in die Natur. 

Osterfest, selbst gemachter Osterkorb
Adobe Stock Osterkörbe könnt ihr ganz einfach aus natürlichen Materialien selbst flechten.

Ostersträuße: Diese Pflanzen könnt ihr guten Gewissens nutzen

Besonders beliebt sind zum Osterfest auch Ostersträuße; sie kündigen den bevorstehenden Frühling und Sommer an, riechen gut und machen sich prima als Dekoration.

Besonders beliebt: Weidenkätzchen. Mittlerweile steht die Pflanze unter Naturschutz; sie darf zwischen März und September nicht gepflückt oder beschnitten werden.

Sie dient als enorm wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten und sollte der Natur vorbehalten bleiben.

Weidekätzchen, Sal-Weide, Osterfest
Unsplash Weidenkätzchen stehen unter Naturschutz und sollten daher nur angeschaut, nicht aber beschnitten werden.

Forsythien statt Weidenkätzchen

Steigt besser auf Forsythien um. Sie strahlen leuchtend gelb und wecken Frühlingsgefühle. Kombiniert mit Seitentrieben von Laubbäumen kann daraus ein wunderschöner Osterstrauß werden. Achtung: Bitte nicht aus Hecken entnehmen – es besteht die Gefahr, Nistplätze von Vögeln zu beeinträchtigen. 

Osterdeko: Selbstgemacht ist besser als gekauft

Am Osterfest, wie auch an allen anderen Tagen des Jahres, gilt: Selbstgemachtes ist besser als Gekauftes. Statt Osterdekoration aus fragwürdigen Materialien und fernen Ländern zu kaufen, könnt ihr vieles auch selbst herstellen. 

Häkeln

Punktet bei euren Ostergästen mit selbstgehäkelten Eierwärmern und Serviettenringen aus Bio-Baumwolle. Bei Bio-Baumwolle könnt ihr mit gutem Gewissen loshäkeln. Sie ist nicht nur waschbar, sondern stammt auch aus kontrolliert biologischem Anbau. 

Basteln 

Selbstgemachte Windlichter sind eine gute Möglichkeit für Kinder, um sich kreativ auszutoben. Dazu ein altes Marmeladenglas mit Stoffresten, Moosgummi, Washi Tape, und was ihr sonst noch zuhause habt, bekleben. Und voilà: Schon habt ihr euer eigenes Windlicht. 

Schnitzen und schleifen

Mit etwas handwerklichem Geschick können sogar Holzfiguren selbst hergestellt werden.

Dafür werden Sperrholz oder Holzplatten mit Hilfe von Schere, Laub- oder Stichsäge, Bohrer oder Bastelzange in die richtige Form gebracht und mit Schleifpapier zurecht geschleift.

Probiert es doch aus und schaut, ob ihr Spaß daran habt. 

3. Kein Osterfest ohne Schokolade: So geht es nachhaltig

Schokoladeneier, -hasen, -gänse und -tafeln: An Ostern wird gern Schokolade verschenkt, die für strahlende Augen bei Kindern und Erwachsenen sorgt. Aber wie lässt sich sicherstellen, dass die Schokolade nicht umweltschädlich ist? 

Achtet auf die Marke, deren Schokolade ihr kauft. 

Herkömmliche Schokolade und die in ihr enthaltenen Kakaobohnen entstehen meist in umweltschädlichen und ausbeuterischen Produktionsprozessen.

Achtet auf folgende Dinge: Die Schokolade sollte bio-zertifiziert sein, ein Fairtrade-Siegel tragen und aus nachhaltig angebauten Rohstoffen hergestellt worden sein. Am besten kauft ihr Bio-Schokolade. Aber es ist schon besser, wenn ihr nur palmölfreie Produkte kauft. 

4. Tipps für ein nachhaltiges Festessen

Ob ihr die ganze Familie einlädt oder nur im kleinen Kreis feiert, ein ausgiebiges Abendessen ist ein Muss zum Osterfest. Da könnt ihr leicht etwas für die Umwelt tun.

Fisch an Karfreitag: Das gilt es zu beachten

Traditionellerweise landet an Karfreitag Fisch auf dem Teller. Am nachhaltigsten ist es aber, auf Fisch zu verzichten, da der industrielle Fischfang eine der größten Umweltsünden ist. Auch Zuchtfische sind zu vermeiden. 

Wenn es an Karfreitag unbedingt Fisch sein soll, dann achtet auf Regionalität. Karpfen und Bachforellen leben beispielsweise in deutschen Gewässern. 

Bei Fisch ist nicht nur auf die Herkunft, sondern auch auf verschiedene Siegel zu achten. Bei WWF könnt ihr euch den Fischratgeber ansehen und euch informieren.

Das Osterlamm: Alternativen und wichtige Tipps

Typisch für die Osterfeiertage ist auch das Osterlamm. Stattdessen könntet ihr ein vegetarisches oder gar veganes Festmahl zaubern. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch besser fürs Gewissen.

Ein typisch traditionelles Osterlamm wird im Winter vor Ostern geboren, anschließend gemästet und landet zu Ostern auf dem Tisch. Vegane Braten schmecken super, beispielsweise aus roten Linsen mit einer Pilz-Spinat-Füllung. 

Um der Tradition rund ums Lamm gerecht zu werden, lässt sich super ein Osterlamm aus Hefe backen. Das kann dann am Nachmittag serviert werden, während das Abendessen fleischlos daherkommt. 

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Unsplash Ein veganes oder vegetarisches Festessen schmeckt ausgezeichnet und ist nachhaltiger als Fleisch.

Regionale und saisonale Lebensmittel

Wenn es an diesem besonderen Tag doch Fleisch sein soll, achtet auch hier auf regionales Fleisch aus biologischer Landwirtschaft. Es ist immer noch nachhaltiger, ein Osterlamm vom Metzger um die Ecke zu beziehen als argentinische Nacken-Steaks zum Osterfest zu servieren. 

Umso saisonaler und regionaler, desto besser. Im April wachsen in Deutschland zum Beispiel Champignons, Sellerie, Kohlrabi, Mangold, Radieschen und Spinat. Damit lassen sich die Beilagen bestens verfeinern. Guten Appetit!

5. Tipp fürs nachhaltige Osterfest: Aufs Osterfeuer verzichten (oder es klein halten)

Osterfeuer haben eine lange Tradition und sind auch heute noch sehr beliebt. In zahlreichen Dörfern und Städten wird jedes Jahr ein riesiges Osterfeuer entzündet, um das sich Paare, Familien und Freunde versammeln. 

Aufgrund des Feinstaubs, den Osterfeuer in sehr großer Menge freisetzen, sind sie alles andere als nachhaltig. Der Feinstaub schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch den Tieren. Daher ist ein Verzicht auf Osterfeuer zumindest im privaten Bereich, wo ihr Einfluss darauf nehmen könnt, die beste Lösung.

Tipps für euer kleines Osterfeuer 

Wenn ihr nicht aufs Osterfeuer verzichten wollt, dann probiert es mit einer kleineren Variante in der heimischen Feuerschale. Benutzt nur trockenes und natürliches Holz und zündet es von oben an, sodass es nach unten abbrennen kann. Um die Rauchentwicklung niedrig zu halten, empfiehlt es sich, keine Holzscheite zu nutzen, die einen mehr als zehn Zentimeter großen Durchmesser aufweisen. 

Wichtig: Stapelt Reisig und Holz nicht bereits Stunden zuvor, sondern unmittelbar vor dem Entzünden des Feuers. Es kann sonst vorkommen, dass Lebewesen darin brüten und dementsprechend dem Feuer zum Opfer fallen. 

Osterfest, Osterfeuer
Unsplash Haltet euer Osterfeuer so klein wie möglich und beachtet die Regeln.
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