Wohldorfer Wald: Artenvielfalt und pure Idylle
Hamburg-Wandsbek
Zuletzt aktualisiert: 3. Juni 2022

Highlights:
- wunderschöne Buchen- und Auwälder mitten in Hamburg
- seltene Tierarten und 14 verschiedene Fledermaus-Sorten entdecken
- in idyllischer Atmosphäre an der Ammersbek rasten
- Eis essen beim Ohlstedter “Eisbär”
Wenn von Hamburg die Rede ist, denken wir meist zunächst an eine der größten Städte Deutschlands, eine Weltmetropole. Der Hafen, die Reeperbahn, die Speicherstadt und die Alster ziehen Besucher und Touristen gleichermaßen in ihren Bann und sind weit über Deutschland hinaus bekannt. Im Stadtstaat Hamburg gibt es aber auch zahlreiche wunderschöne Naturlandschaften, die idyllische Ruhe versprechen und für Entschleunigung sorgen. Einer dieser Orte ist der Wohldorfer Wald im Nordosten Hamburgs.
Wohldorfer Wald: Naturschutzgebiet und Ruheoase
Bereits seit 1437 gehört dieser Wald der Hansestadt Hamburg; somit gilt er als ältestes Forstrevier des Bundeslandes. Zugleich ist der Wohldorfer Wald der größte zusammenhängende Laubwald Hamburgs: Seit 1980 stehen ganze 278 Hektar des Waldes unter Naturschutz. Außerdem ist der Wald Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet. Auf etlichen Spazierwegen, die bereits im 18. Jahrhundert angelegt wurden, lässt es sich den Wohldorfer Wald bestens erkunden. Währenddessen begegnet ihr möglicherweise seltenen und spannenden Tierarten, für die er bekannt ist. In den traumhaft schönen Buchen- und Auwäldern nördlich von Ohlstedt haben sie ihr Zuhause gefunden.

Start der Wanderung in Hamburg-Ohlstedt
Eure Rundwanderung startet und endet im Stadtteil Ohlstedt, gelegen im Bezirk Wandsbek. Die U1 bringt euch direkt zum Startpunkt. Von da aus sind es nur wenige hundert Meter in nördlicher Richtung und schon findet ihr euch im Wohldorfer Wald wieder. Die Ränder des Forstgebiets werden dominiert von hellen Buchenwäldern, es befinden sich hier aber auch Eichen. Viele der heute zu bewundernden Bäume sind bereits mehr als zwei Jahrhunderte alt.
An einigen Stellen wachsen Pflanzen wie Waldmeister und Schlüsselblumen. Schaut euch gerne beim Betreten des Waldgebiets genau um, lauscht dem Zwitschern der Vögel in den Laubdächern über euch und genießt die frische Waldluft, die um eure Ohren weht.

Atemberaubende Artenvielfalt im Wohldorfer Wald
Je weiter ihr euch in den Wald bewegt, desto wahrscheinlicher ist die Möglichkeit, spannende und seltene Tierarten zu sehen. Der Wohldorfer Wald ist zurecht als Naturschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet ausgewiesen: Sogar vier Käferarten, die weithin als “Urwald-Relikte” gelten, sind im Wald und seinen Bäumen zuhause. Sie kommen nur in besonders alten Wäldern vor. Woanders sind diese Käfer vom Aussterben bedroht; im Wohldorfer Wald dürfen sie unbehelligt weiterleben und werden sogar geschützt.
Außerdem wurden in diesem Naturschutzgebiet bisher 14 verschiedene Fledermaus-Arten entdeckt und verifiziert. Je nach Tageszeit habt ihr vielleicht Glück, ein paar davon zu erhaschen – auch wenn es aufgrund ihrer Geschwindigkeit für Laien schwierig werden dürfte, unterschiedliche Sorten voneinander zu unterscheiden.
Der Wohldorfer Wald als Vogelschutzgebiet

Auch den Status “Vogelschutzgebiet” hat der Wohldorfer Wald zurecht: Seltene Waldvogelarten wie Waldlaubsänger, Misteldrosseln, Rotkehlchen, Schwarzspechte und viele mehr haben sich hier niedergelassen. Um gefährdeten Pflanzen, Tieren und Pilzen ausreichend Schutz zu bieten, werden zum Beispiel alte Bäume sowie Biotopbäume besonders geschützt.
Bestimmt begegnet euch auf eurer Wanderung das ein oder andere Tier. Nicht nur Vögel, Fledermäuse und Käfer fühlen sich hier wohl. Auch Fischotter leben im Wohldorfer Wald. Und sie sind nicht leicht zu übersehen.
Ein Erlebnis für die ganze Familie
Ihr könnt den Wald mit seinen Tieren, Pflanzen und Pilzen nicht nur auf eigene Faust entdecken, sondern auch einiges über das Ökosystem lernen, nämlich mithilfe verschiedener Infotafeln am Wegesrand. Sie vermitteln interessantes Wissen über die Bodenbeschaffenheit, Totholz oder verschiedene Tierarten und die Spuren, die sie hinterlassen. Das ist für Groß und Klein ein spannendes Erlebnis: So verschafft eure Wanderung euch nicht nur Erholung, sondern auch viel neues Wissen.
Ammersbek und Kupfermühle
Der nächste Streckenabschnitt führt euch zur Ammersbek, einem Nebenfluss der Alster. Die Ammersbek fließt nicht nur durch den Stadtstaat Hamburg, sondern schlängelt sich auch durch Teile des angrenzenden Bundeslandes Schleswig-Holstein.
Im Wohldorfer Wald wurde der Nebenfluss an zwei Stellen aufgestaut, die heute als Kupferteich und Mühlenteich vorzufinden sind. Nun passiert ihr einen der beiden: Kupferteich und -mühle geben ein verwunschenes und zugleich idyllisches Bild ab. Die Kupfermühle erhielt früher ihren Antrieb durch den Teich.
In diesem Teil des Wohldorfer Waldes findet ihr neben Buchen und Eichen vermehrt Auwälder. Ihr Standort in der Nähe von Gewässern wie der Ammersbek setzt sie höheren Gefahren der Überschwemmung aus. Doch die urwaldartigen Waldabschnitte sind wunderschön anzusehen.
Nach Kupfermühle und -teich folgt sogleich der Kupferhof. Ihr passiert diese gelbe Villa auf einem kopfsteingepflasterten Weg, denn für ein paar Meter befindet ihr euch außerhalb des Wohldorfer Waldes. Ihr betretet ihn aber direkt nach dem Kupferhof wieder.
Zeit für eine Rast am Wasser
Wenn ihr euch auf den Pfaden des Wohldorfer Waldes wiederfindet, könnt ihr euch an einer Weggabelung für einen der Pfade entscheiden. Der rechte Wanderweg ist etwas schmäler und nicht geeignet, wenn ihr einen Kinderwagen dabei habt. Welchen der beiden Wege ihr auch wählt, sie kreuzen einander nach einer Weile wieder, nämlich an der Ammersbek. Nun ist der perfekte Moment gekommen, um eine Rast einzulegen. Bei dieser Wanderung ist es wichtig, dass ihr Proviant dabei habt, denn es gibt im Wohldorfer Wald keine Einkehrmöglichkeiten. Mit einem kleinen Picknick seid ihr aber bestens ausgerüstet für die Rast an der Ammersbek. Eine Bank lädt dazu ein, die Beine auszuruhen.
Die letzte Etappe auf der Wanderung
Weiter Richtung Süden geht es für euch auf dem Weg zurück nach Ohlstedt. Auf eurer letzten Etappe kommt ihr vorbei an weiteren Flussarmen wie der Drosselbek und dem Nebengraben, die sich an die hübsche Au- und Waldlandschaft schmiegen. Nehmt euch hier nochmals Zeit, um euch ausgiebig umzuschauen und umzuhören. An diesem Ort in Hamburg scheint die Zeit stehen geblieben zu sein; im Wohldorfer Wald fühlt sich alles ursprünglich an. Vielleicht entdeckt ihr hier oder da einen Eisvogel, eine Waldschnepfe oder andere Tiere des Waldes.
Ihr steuert den südlichen Ausgang des Waldes an und erreicht den Stadtteil Ohlstedt, wo ihr euch auf bekanntem Weg zur U-Bahn-Station begebt.
Das könnt ihr noch erleben
An warmen Tagen bietet sich zum Abschluss euer Wanderung ein Abstecher zum “Eisbär”, einer beliebten Ohlstedter Eisdiele, an. Beim Eisbär könnt ihr zwischen 52 wechselnden Eissorten wählen. Hier ist alles, was das Herz begeht, dabei: von Latte Macchiato Caramel über Zimt bis zur Sorte Rosa Pampelmuse.
Wenn ihr mehr Natur erleben wollt, schaut euch in der Umgebung um. Der Wohldorfer Wald bildet gemeinsam mit dem Duvenstedter Brook in Hamburg und dem Hansdorfer Brook und der Ammersbek-Niederung in Schleswig-Holstein einen Biotopverbund: Alle diese Gebiete haben ihren eigenen Reiz und sind einen Besuch wert.

Besonders empfehlenswert ist ein Rundgang durch den Duvenstedter Brook, der mit etlichen tollen Wanderwegen lockt. Im Herbst könnt ihr einen der zahlreichen Wildbeobachtungsstände nutzen und Zeugen der Hirschbrunft werden.
Das sind unsere Tipps auf diesem Adventure
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Wohldorfer Wald
Der Wohldorfer Wald ist der größte zusammenhängende Laubwald Hamburgs und zugleich das älteste Forstgebiet des Bundeslandes. Seit 1980 stehen 278 Hektar des Waldes unter Naturschutz und bieten gefährdeten Pflanzen-, Tier- und Pilzarten Schutz.
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Ammersbek
Neun Kilometer langer Nebenfluss der Alster, der durch Schleswig-Holstein und Hamburg fließt. In Duvenstedt mündet die Ammersbek in die bekanntere Alster.
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Kupferteich mit Kupfermühle
Der Kupferteich ist einer derjenigen Teiche, die durch Aufstauung der Ammersbek entstanden sind. Früher erhielt die Kupfermühle ihren Antrieb durch den Teich.
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“Eisbär”-Eisdiele in Ohlstedt
Beliebte Eisdiele im Hamburger Stadtteil Ohlstedt, die stetig wechselnd 52 verschiedene Eissorten anbietet, darunter auch laktosefreie.
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Duvenstedter Brook
Naturschutzgebiet direkt neben dem Wohldorfer Wald. Hier gibt es ebenso zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu entdecken – im Herbst mit Glück auch die anstehende Hirschbrunft.
Think greenDer Wohldorfer Wald ist Naturschutzgebiet, Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet. Etliche gefährdete Tierarten haben hier ein geschütztes Zuhause gefunden. Lasst die Natur bitte so zurück, wie ihr sie vorgefunden habt, und weicht nicht von den Wanderwegen ab.