Wanderung rund um München: Von Hechendorf nach Andechs (1)
Rund um München
Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

Highlights:
- Ausblick auf Andechs und die Alpen
- Kloster Andechs mit seinem Bräustüberl
- Schloss Seefeld
Wer im Frühling oder Herbst werktags an einem klaren, sonnigen Morgen zeitig loswandert, kann darauf hoffen, hier seinen »Himmel der Bayern« zu erleben: Über Schloss Seefeld geht’s auf einem idyllischen Weg am Bach nach Widdersberg hinauf, wo sich eine prächtige Ansicht von Andechs und der Alpenkette darbietet; anschließend gilt es die Geheimnisse eines kilometerlangen Waldpfads zu erkunden, der einen schließlich aus dem schattigen Dunkel in die herrliche Landschaft zu Füßen des »Heiligen Bergs« entlässt. Oben beim Kloster Andechs angekommen, darf man sich von Herzen geistlich wie auch leiblich laben, in der Klosterkirche ein Dankgebet sprechen und sich im Bräustüberl mit deftigen und süffigen Genüssen für den Heimweg rüsten, der zu guter Letzt durchs Kiental wieder an die Ammersee-Gestade hinabführt.
Wandern in Bayern mit gemütlicher Einkehr

Eine Tour, die mit Bach, See, Feldweg, Kuhweide, Waldpfad, Bergblick, Kirche und Wirtshaus fast schon ein Panoptikum all des Schönen darstellt, das unsere Heimat so liebenswert macht, und die mit 300 Höhenmetern auch eine spürbare Höhendifferenz überwindet. Doch Obacht, diese Wanderung eignet sich nur für robuste Geher mit solidem Orientierungssinn. Zudem ist zu bedenken, dass schon manch einer hoffnungsvoll nach Andechs ging und sich im motorisierten feiertäglichen Massenansturm eher ans Oktoberfest erinnert fühlte, als zu feierlicher Einkehr und Besinnung zu kommen. Wann und mit welcher Erwartungshaltung man diese Tour unternimmt, will also mit Bedacht überlegt sein.
Auf dem ersten Teilstück bis WP 3 ist diese Wanderung mit Tour 53 »Hechendorf – Andechs (2)« identisch (ausführlichere Beschreibung bei Tour 53 »Hechendorf – Andechs (2)«): Von der S-Bahn-Haltestelle Seefeld-Hechendorf geht’s hinüber nach Seefeld, hinauf zum Schloss Seefeld und auf dem schönen Waldweg entlang des Bachs nach Widdersberg und zum Widdersberger Weiher.
Über Waldwege nach Andechs
Hier biegt ihr nicht rechts ab, sondern wandert auf der Hauptstraße des Orts weiter aufwärts und kommt an der Kirche sowie an der Straßenabzweigung nach Andechs (Andechser Straße) vorbei. Erst 40 m weiter biegt ihr rechts ab in die Friedinger Straße (»Fußweg nach Andechs«). Der asphaltierte Wirtschaftsweg führt leicht ansteigend aus Widdersberg hinaus, die Landschaft öffnet sich, und plötzlich wird der Blick zur Kirche von Andechs frei, die in 4,5 km Entfernung auf dem Andechser Berg thront; links dahinter ist bei guter Sicht die Zugspitze zu sehen. Die Straße geht in einen Feldweg über, bei einer Verzweigung bleibt ihr rechts und gelangt so vorbei an einem Gehöft absteigend zu einem Waldstück. Hier beschreibt der Weg eine Linkskurve, gleich darauf eine Rechtskurve, und erreicht die Verbindungsstraße Herrsching–Frieding. Ihr überschreitet sie und wandert südwärts weiter. Bei der folgenden Verzweigung haltet ihr euch links, bei der nächsten Verzweigung abermals links (rechts: Variante direkt nach Andechs), nach wenigen Metern ein drittes Mal links und in nordöstlicher (sic!) Richtung in den Wald.
Knapp 200 m nach Betreten des Waldes, unmittelbar vor einer Wiese linker Hand, zweigt ihr rechts (ostwärts) auf einen anfangs breiten Weg ab und wandert auf ihm über einen Geländerücken hinweg. Nach gut 250 m, in einer Mulde vor dem ansteigenden Waldhang, geht ihr links haltend (nordostwärts) auf einem hier beginnenden Forstweg hinauf. Kurz vor dem Ende des Waldes, bevor der Weg wieder zu fallen beginnt, zweigt rechts hinauf (südwärts) ein Fahrweg ab – dieser geht bald in einen Pfad über, der uns nun rund 3 km weit über den Höhenzug führt!
Umgeben von wunderbarer Landschaft
Er verläuft zunächst knapp rechts unterhalb der Scheitellinie des Hügels, erreicht bei einer Viehweide den Waldrand, bleibt aber rechts haltend im Wald und kreuzt kurz darauf eine Forststraße; jenseits setzt er sich in Südwestrichtung fort und führt ein Stück am Waldrand entlang. Nach wenigen Metern endet er, ihr biegt auf einem Fahrweg wieder rechts in den Wald ein, kehrt auf ihm aber sogleich ansteigend nach links zum Waldrand zurück, bevor es endgültig nochmals in den Wald hinein und auf einem Pfad geradeaus sehr steil nach oben geht. Ihr überschreitet die Hügelkuppe und ersteigt steil geradeaus eine noch höhere, lang gezogene Erhebung, die mit 715 m Höhe den Andechser Berg sogar noch überragt.
Ihr wandert über sie hinweg; rechts abzweigende Pfade bleiben unbeachtet, ihr orientiert euch nach wie vor am Höhenzug und wandert südwärts weiter. Zur Rechten öffnet sich bald die Landschaft, und ihr genießt zum zweiten Mal am heutigen Tag den Blick zum nunmehr viel näheren Andechs. Ein weiteres Waldstück wird durchquert, dann tretet ihr bei einem Holzlagerplatz auf die Wiesen hinaus und erreicht einen Feldweg (Radroute von Frieding nach Andechs).
Nach der Einkehr geht’s nach Herrsching
Auf ihm könnt ihr geradewegs auf Andechs zuwandern – wer aber noch nicht genug von den schönen Wegen hat, hängt noch einen letzten Pfad an, indem er weiter südwärts über die Wiese geht, links ausholend noch einmal in den Wald eintaucht und sich bei nächster Gelegenheit wieder rechts (westwärts) hält. Nicht zu verfehlen ist dann der direkte Weg hinauf zum Heiligen Berg.
Der Abstieg nach Herrsching erfolgt vom Kirchenvorplatz per pedes durchs Kiental, wie bei Tour 53 »Hechendorf – Andechs (2)« oder Tour 54 »Herrsching – Hörndl – Andechs«, oder alternativ per Bus.
Autor: Joachim Burghardt