Wanderung in der Oberlausitz: Fuchskanzel und Pfaffenstein

Oberlausitz

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

11.1 km
320 m
320 m
4,5h
Einfach

Highlights:

  • Schanzenreste aus der Zeit der Napoleonischen Kriege
  • Überreste der Burg Karlsfried
  • Eine der schönsten Rundsichten auf das gesamte Gebirge

Der den umgebenden Wald weit überragende, markante Felssporn Pfaffenstein (565 m) stellt eine Dominante des nordöstlichen Lausitzer Gebirges dar. Aus der Ferne ähnelt er einer Burgruine. Vom Parkplatz am Forsthaus Lückendorf wandert ihr einer Rotpunkt-Markierung folgend nach Süden. Nach 100 m biegt der markierte Weg links in den Wald ein. An dieser Stelle habt ihr westwärts einen schönen Ausblick über Wiesen hinweg zum Hochwald mit seinem Aussichtsturm. Euer Waldweg führt euch in 25 Minuten an den spärlichen Resten von Schanzen, die während der Napoleonischen Kriege angelegt wurden, vorbei auf die Fuchskanzel.

Wandern entlang der Grenze von Sachsen

Auf dem Hahnstein. Bildautor: Manfred Schmid-Myszka

Auf diesem 531 m hohen Felsen befindet sich eine Triangulierungssäule, die 1864 zur Landesvermessung aufgestellt wurde. Auch bietet sich eine schöne Aussicht nach Norden und nach Osten. Ganz nah vor euch liegt Zittau und dahinter die große Grube des bereits in Polen befindlichen Braunkohletagebaus bei Turoszów (Türchau). Rechts seht ihr schon euer nächstes Ziel: den über den Wald hinausragenden Popova skála (Pfaffenstein). Auf dem Weg dorthin leitet euch zunächst die Rotpunkt-Markierung einen steilen und steinigen Pfad hinab, der nach wenigen Minuten in einen bequemen Waldweg übergeht.

Nach fünf Minuten trefft ihr auf einen Wegweiser, an dem man links einen Abstecher zu den wenigen Überresten der einstigen Burg Karlsfried machen kann, die im Mittelalter die dahinter verlaufende Gabler Straße von Zittau nach Deutsch Gabel (Jablonné v Podještědí) bewachte. Der Zugang zur Ruine ist zurzeit jedoch nicht zu empfehlen, da an ausgesetzten Stellen das Geländer defekt ist.

Wenig später geht es an einem weiteren Wegweiser nach rechts; jetzt mit einer Gelbpunkt-Markierung. Durch den Kieferngrund kommt ihr ins schattige Weißbachtal hinunter, durch das auch die deutsch-tschechische Grenze verläuft. Ihr wandert talauswärts an Bach und Grenze entlang, passiert mehrere Trinkwasserbrunnen und die alte Brunnenanlage, die 1876 zur Wasserversorgung der Stadt Zittau angelegt wurde. Hier verzweigt sich euer Weg. Ihr nehmt den rechten Abzweig, der mit einem grünen Strich markiert ist, und kommt nach 500 m an den Fußgängergrenzübergang im Zigeunerwinkel.

Die Tour führt ein Stück durch Tschechien

Hier biegt ihr scharf rechts ab und geht auf tschechischem Gebiet mit einer Blaustrich-Markierung einer Forststraße nach. Später steigt ihr auf einem etwas steilen Wanderweg auf den Aussichtsfelsen Kohoutí vrch (Hahnstein, 535 m) mit schönem Blick nach Norden. Wenige Minuten später steht ihr schon auf dem noch etwas höheren Sedlecký Špičák (Spitzberg, 544 m), von dem man aber wegen der hohen Bäume keine Aussicht hat. Nun geht es hinunter zu einer Wegkreuzung mit Wegweiser und Rastplatz auf dem Sattel zwischen Sedlecký Špičák und Popova skála (Pfaffenstein).

Den Abstecher zum Pfaffenstein, der hier seinen Ausgang nimmt, sollte man sich nicht entgehen lassen. Man erreicht den völlig frei stehenden Felsen auf einem 500 m langen, schmalen Pfad mit der Markierung blaues Dreieck. Seine Spitze kann mittels einer stabilen, gesicherten Treppenanlage bestiegen werden; oben hat man eine der schönsten Rundsichten auf das gesamte Zittauer und Lausitzer Gebirge, die Vulkankegel des Böhmischen Mittelgebirges, den Jeschkenkamm, das Isergebirge und das dahinterliegende Riesengebirge. Beim Abstieg seht ihr unterhalb des Gipfels neben einigen Vertiefungen auch ein kleines Felsentor.

Vorbei am Böhmischen Tor

Zurück auf dem Sattel setzt ihr eure Wanderung auf dem mit blauem Strich markierten Wanderweg fort. Nach zehn Minuten erreicht ihr einen weiteren markanten Felsen, den Podkova skála (Hufeisenstein), der seinen Namen den hufeisenförmigen Vertiefungen im Gestein verdankt. Hier biegt ihr rechts ab, die Markierung ist an dieser Stelle schlecht zu sehen. Nach 600 m kommt ihr an eine große Wegkreuzung. Hier biegt ihr erneut rechts ab, nun einer Grünstrich-Markierung folgend.

Sie bringt euch zuerst auf einer Forststraße in fünf Minuten hinunter zur Grenze im Weißbachtal und später auf einem schmalen Pfad an mehreren interessanten Felsen vorbei zur Felsformation Böhmisches Tor (Česká brána), durch die in alten Zeiten eine Landstraße von Böhmen in die Lausitz führte; die heutige Verbindungsstraße passiert das nahe Lückendorf und Petersdorf (Petrovice). Wenige Schritte hinter dem Böhmischen Tor biegt ihr an einem Wegweiser links in einen mit gelbem Punkt markierten Weg ein, den Steinigten Weg, der euch in einer halben Stunde zum Forsthaus Lückendorf, eurem Ausgangspunkt, zurückbringt.

Autor: Manfred Schmid-Myszka

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Oberlausitz. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

Seite teilen
Erlebt von

Bücher und Apps zu den Themen Wandern, Bergsteigen, Klettersteige, Skitouren, Mountainbike uvm. Für Bergsteiger, Genuss-Wanderer, Familien mit Kindern und alle Outdoor-Fans. Mehr erfahren

rother.de