Wanderung im Weserbergland: Dassel – Nördlicher Solling
Weserbergland
Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

Highlights:
- Burgruine Hunnesrück
- Halbtrockenrasen am Heukenberg
- Abwechslungsreiche Wanderung durch die Region
Die Kleinstadt Dassel ist das nordöstliche Eintrittstor in den Solling. Unter ihrem Grafengeschlecht blühte sie im Hochmittelalter wirtschaftlich auf, geriet aber bald nach 1300 in eine politische Randlage als Exklave des Bistums Hildesheim. In diese Zeit fällt die Errichtung der Burg Hunnesrück oberhalb des heutigen Ortsteils Mackensen, im Südteil der Amtsberge. Damit wollt ihr eure Rundtour im Dasseler Umland beginnen. Auch wenn außer den Wallanlagen nicht mehr viel zu sehen ist, gibt es dort einen spannenden Pfadverlauf. Ein geobotanisch geartetes Highlight sind die geschützten Halbtrockenrasen am Heukenberg, der euch hinüber nach Merxhausen begleitet. Erst danach tretet ihr in den eigentlichen Solling ein, bis zum hübschen Dorf Hellental vorerst noch häufig in offener Szenerie, anschließend durch die typisch ausgedehnten Fichtenbestände. In Summe also eine durchaus abwechslungsreiche Runde.
Wandern zur Burgruine

In Dassel geht ihr am Sollingbad vorbei nordwärts zu der Richtung Lüthorst führenden K515 und folgt dann ein paar Schritte nach rechts versetzt dem hölzernen Hinweis »Hunnesrück« an einem einzelnen Anwesen (Am Rothenberg) vorbei. Rasch befindet ihr euch auf einem Naturweg und orientiert euch knapp 10 Minuten später an der schmaleren Spur rechts am Waldhang aufwärts. Wo man sich wieder offenem Gelände nähert, gilt es in Kürze einen scharfen Linksabzweig zu beachten. Diese nicht beschilderte Schneise zieht kräftig an und bringt euch zu einer ausgeprägten Hangkante, wo wiederum der kleine Kammpfad ansetzt. Ihr schleicht nun durch relativ dichtes Gehölz, passiert zunächst ein steinernes Kreuz aus dem Jahr 1778 und erreicht bald darauf die Anhöhe der Ruine Hunnesrück, ca. 325 m.
Nordwärts setzt sich der schmale Pfad noch eine Weile fort, bevor er auf eine breitere Forststraße trifft. Ihr könntet dieser folgen und damit um den Hatop herumwandern, um später links talwärts abzuzweigen. Besser jedoch sofort schräg links auf einem unbefestigten Weg tiefer (falls dieser nicht zu desolat aussieht). Damit kommt ihr wieder auf den zuvor verlassenen Waldrandweg zurück, gewinnt zwischendurch nochmals ein paar Höhenmeter und dreht schließlich links ins offene Gelände und zur K514 ab.
Auf der Strecke die schöne Umgebung genießen
Der Weiterweg führt jetzt am Hangfuß des Heukenbergs entlang – dorthin kann man sowohl von rechts oder von links her aufschließen. Der folgende Abschnitt hinüber nach Merxhausen zählt zu den schönsten der Tour. Wo ihr die Ortschaft erstmals erblickt, bleibt ihr am besten zunächst am Hang – wer mag, kann sogar einen Abstecher zu einer weiter oben stehenden Aussichtsbank einbauen – und gelangt dann absteigend nach Merxhausen, 233 m, hinein.
Vor dem Kirchlein nach rechts in die Alte Einbecker und damit rasch wieder in die Feldmark, wo ihr auf die zuverlässige Beschilderung des Weserberglandweges stoßt. Damit stellt der anschließende, recht verwinkelte Kurs keine besonderen Orientierungsschwierigkeiten. Meist bewegt ihr euch in Waldrandnähe; nach Passieren eines archäologischen Kalkbrennofens wird linker Hand auch mal kräftig angestiegen, ehe ihr euch von oben her dem hübschen Sollingort Hellental, 282 m, nähert.
Aufstieg über die Himmelsleiter
Vom Lönskrug mit X16 unmittelbar in die Sohle des Wiesenhochtals hinab und am Gegenhang schräg aufwärts zum Rastplatz bei der Lönsbuche. Der dort querende Forstweg wird nur ein paar Meter nach rechts verfolgt, dann jedoch die diagonale Verbindung zu einem weiter oben verlaufenden. Dort habt ihr die Maximalhöhe von gut 400 Metern gewonnen und biegt scharf nach links ein. Bei der nächsten Kreuzung mehr oder weniger geradeaus und damit nun vorübergehend auf einem unbefestigten Weg weiter.
Die nächste breit ausgebaute Forststraße ist aber nicht fern – sie bringt euch in Richtung CVJM-Erholungsheim, wo ihr noch vor Erreichen der L549 links abdreht. Nach einigen Kurven erklimmt ihr die sogenannte »Himmelsleiter« (eine Art Treppe mit allerdings nur wenigen Stufen) und landet damit auf einem Erdweg, der beim nächsten Rechtsknick komfortabler wird. Immer noch gilt das Kürzel X16 – von nun an praktisch schnurstracks ostwärts hinaus nach Dassel. Am Waldrand passiert ihr einen kleinen Teich sowie einen Rastplatz, in Kürze auch das Schützenhaus, und gelangt aus der Schützenstraße in die Erholungsheimstraße und von dort zuletzt in die Mackenser Straße abzweigend.
Autor: Mark Zahel