Wandern rund um München: Teufelsgraben und Mangfalltal

Rund um München

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

16.8 km
260 m
260 m
4,7h
Mittel

Highlights:

  • Mittelalterliche Schanzanlage der Birg
  • Bauerndörfer mit ländlichem Charme
  • Bergpanorama auf Kleinhöhenkirchen

Das wie ein Canyon tief ins Voralpenland eingeschnittene Mangfalltal bildet eine der urtümlichsten und schönsten Landschaften rund um München – und spielt mit seinem glasklaren Wasser eine herausragende Rolle für die Trinkwasserversorgung der Millionenstadt. Die geologischen Hintergründe sind hochinteressant, fließt die Mangfall doch seit etwa 15.000 Jahren nicht mehr wie die anderen bayerischen Alpenflüsse nach Norden ab, sondern biegt beim Mangfallknie nach Südosten ab und entwässert zum Inn hin. Der Teufelsgraben wiederum, durch den früher das Schmelzwasser des Isargletschers der Ur-Mangfall zufloss, ist mittlerweile trockengefallen. Daneben fasziniert auf dieser Rundtour auch die Schanzanlage der Birg, während die Bauerndörfer Kleinhöhenkirchen und Hohendilching den Charme des ländlichen Oberbayern ausstrahlen.

Wanderung mit schöner Aussicht

Die steil eingeschnittene Mangfall mit ihrem glasklaren Wasser stellt nicht nur einen landschaftlichen Höhepunkt im Münchner Südosten dar, sondern ist auch geologisch von besonderem Interesse. Bildautor: Joachim Burghardt

Startpunkt ist der Bahnhof Kreuzstraße, ein kurioser Haltepunkt im Teufelsgraben, der als einzige Endhaltestelle der Münchner S-Bahn keinem größeren Ort zugeordnet ist. Eine Tour mit vielen Facetten also, die mit ihren wiederholten Auf- und Abstiegen und den schmalen Pfaden über Stock und Stein fast schon den Charakter einer Bergwanderung annimmt. Vom Bahnhof Kreuzstraße geht ihr nordostwärts zur Straße, überquert die Gleise und biegt gleich darauf links in den Waldweg in Richtung Grubmühle ab. Parallel unterhalb der Bahnlinie wandert ihr durch den Teufelsgraben im Wald dahin, unterquert ein altes Aquädukt und geht geradeaus weiter, bis ihr bei der Grubmühle auf eine Asphaltstraße trefft. 

Ihr geht auf der Straße rechts hinab und überquert die Mangfall exakt an ihrer nördlichsten Stelle. Nach der Brücke folgt ihr der Straße nach rechts und biegt nicht in den nach 100 m links hinaufführenden Forstweg, sondern kurz darauf auf den breiten Fußweg ab. Dieser führt euch südwärts steil hinauf, wird zum schmalen Pfad und trifft wieder auf die Straße. Auf dieser könntet ihr nun direkt nach Kleinhöhenkirchen spazieren; spannender ist es jedoch, die mittelalterliche Schanzanlage der Birg zu erkunden.

Dazu biegt ihr kurz vor der Einmündung in die Straße links und gleich wieder links ab und folgt dem ruppigen Forstweg bergauf. Er schwenkt nach rechts, führt unterhalb eines Walls entlang, nach knapp 100 m scharf links zurück hinauf und zur nördlichen Abbruchkante des plateauartigen Hügels (Jägerstand, Aussicht nach Grub). Von dort wandert ihr auf dem Forstweg südwärts über die Hochfläche und passiert zwei weitere erkennbare Wallringe. Immer geradeaus führt euch der Fahrweg südwärts aus dem Wald und mit Bergpanorama auf Kleinhöhenkirchen mit seiner sehenswerten Kirche zu, das ihr von Osten her durchquert. 

Auswahl zwischen verschiedenen Touren

Durch den Leonhardweg spaziert ihr vorbei an der »Mangfalltal-Alm« südwestwärts aus dem Ort und links haltend bergab zum Waldrand. Nun geht es steil im Wald zur Mangfall hinab, wobei ihr bei einer Mehrfach-Wegekreuzung geradeaus den Hohlweg nehmt und kurz darauf links abbiegt. Am Flussufer wandert ihr südwärts auf einem schönen Pfad zu einer Brücke, bleibt weiter auf dem Uferpfad in Richtung Valley und kommt an Stromschnellen vorbei. Im Bereich der Leite, in einer (in Gehrichtung gesehenen) Rechtsbiegung der Mangfall, verzweigt sich der Pfad: Links könnte man den Hang hinaufsteigen und auf einer Forststraße wieder zum Grabenstoffl absteigen; interessanter, aber auch anspruchsvoller ist es, weiter dem ufernahen Pfad zu folgen, wobei einige steile Stellen Trittsicherheit erfordern (bei Nässe unangenehm). Kurz vor dem Grabenstoffl trefft ihr auf die Forst-, dann auf die Asphaltstraße und überquert die Mangfall. 

In Valley, auf der Westseite der Brücke, könnte man die Tour abkürzen und gleich rechts zur Aumühle weiterwandern; ihr geht jedoch noch ein kurzes Stück weiter und biegt links (südwärts) in Richtung Maxlmühle ein. Der Fahrweg verzweigt sich; für den Hinweg nehmt ihr den linken Wegast (»Ufersteig«), auf dem anderen kommt ihr nachher zurück. Einigermaßen monoton geht es nun 1,4 km weit durch den Wald, bis der breite Weg endet und ein Pfad links zum Fluss hinunterführt. Über wurzelreiche Passagen und malerisch am Ufer entlang gelangt ihr zu den Gebäuden der Maxlmühle. 

Wandern durch den Wald und auf Asphalt

Nach der Einkehr im Gasthaus (und gegebenenfalls dem Abstecher zur Autobahnbrücke, Variante 2) wandert ihr auf dem parallel oberhalb unseres Hinwegs verlaufenden Waldweg (»Oberer Weg«) zurück; ab dem Anwesen »Binder« geht ihr auf dem asphaltierten »Talweg« weiter und dann entweder geradeaus zum Schloss und Bräustüberl Valley oder rechts auf einen Forstweg abbiegend zurück zur Mangfallbrücke. Von dort geht es nordwärts weiter zur Aumühle; rechts an der Kapelle vorbei und geradeaus in den Wald. Kurz darauf zweigt der Wanderweg rechts hinunter ab, führt aber gleich wieder nordwärts weiter und aus dem Wald auf die Wohnhäuser zu. Auf Asphalt wandert ihr nun vorbei an der Anderlmühle nach Hohendilching hinauf, an Kirche und Gasthaus vorbei und geradeaus weiter. 

Der Weg schwenkt am Ortsrand nach rechts und verzweigt sich: Der Hauptweg führt in den Wald hinab und parallel zum Steilhang nordwärts in den Teufelsgraben, doch spannender ist es, links auf den Wiesenweg abzubiegen, der oben am Waldrand an der Hangkante entlangführt. Sobald nach 750 m das Ende der Wiese erreicht ist und der breite Wiesenweg nach links schwenkt, folgt ihr einem Pfad rechts in den Wald. Dieser bietet euch nun eine wunderschöne, an alpine Umgebungen erinnernde Abstiegsmöglichkeit genau über den nordostwärts abstreichenden Geländekamm in den Teufelsgraben. Nach links gelangt ihr auf dem bekannten Weg zurück zur Kreuzstraße.

Autor: Joachim Burghardt

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Rund um München. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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