Wandern rund um Berlin: Kleiner und Großer Ravensberg bis nach Saarmund
Rund um Berlin
Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

Highlights:
- Beeindruckende Ausblicke
- Sehenswerte, alte Observatorien
- Der berühmte Einsteinturm
Der Kleine Ravensberg, 114 m, ist die höchste Erhebung im Potsdamer Stadtgebiet. Mit dem benachbarten, eigenartigerweise etwas niedrigeren Großen Ravensberg, 108 m, gehört er zum Saarmunder Endmoränenbogen, der in der Weichseleiszeit entstanden ist und der sich über 18 km vom Potsdamer Brauhausberg über den Telegrafenberg mit seinen sehenswerten, alten Observatorien und dem berühmten Einsteinturm bis in die Nähe von Blankensee erstreckt. Eine empfehlenswerte Wanderung mit beeindruckenden Ausblicken führt über den Kamm dieser Hügelkette nach Saarmund im Nuthetal.
Start der Tour ist in Potsdam

Ihr verlasst den Hauptbahnhof von Potsdam an der Südseite und überquert den großen Bus- und Straßenbahnhof und die Heinrich-Mann-Allee. An der Kreuzung mit der Straße Brauhausberg und Albert-Einstein-Straße befindet sich ein großer Wanderwegweiser. Hier kreuzen sich die Europäischen Fernwanderwege E 10 und E 11. Ihr folgt zunächst dem mit blauem Strich markierten E 10 und schlendert die Albert-Einstein-Straße hinauf, bis ihr nach kurzer Zeit am Telegrafenberg den Waldrand erreicht. Auf dem Telegrafenberg stand im 19. Jahrhundert einer von 61 optischen Zeigertelegrafen, die mittels verstellbarer Signalarme eine schnelle Nachrichtenübermittlung zwischen Berlin und Koblenz ermöglichten.
Ein Fahrweg führt weiter in den Wald. Nach etwa 100 m zweigt rechts ein mit grünem Strich markierter Wanderweg ab, der sich durch den Laubwald schlängelt. Links hinter dem Zaun befindet sich der Wissenschaftspark Albert Einstein, zu dem u. a. der berühmte Einsteinturm von Erich Mendelsohn (Sonnenobservatorium, 1924), das Astrophysikalische Observatorium (1876), das Magnetische Observatorium (1888) und das Geodätisch-Astronomische Observatorium (1892) gehören (Besichtigung nur von außen). Nun müsst ihr auf die Markierung achten, da der Wanderweg nicht immer die breiten Forstwege nutzt. Nach einiger Zeit erreicht ihr an einem Rastplatz wieder die Blaustrich-Markierung. Der Weg führt nun durch die Kahlen Berge leicht bergan, zuletzt etwas steiler auf den Kleinen Ravensberg, auf dessen Gipfel ein Feuerwachturm steht, 114 m.
Eine Bergwanderung in Brandenburg
Nun geht es ein kurzes Stück steil bergab. Nach dem Überqueren einer Waldschneise und des Caputher Heuweges, einer alten Ortsverbindungsstraße, erwartet euch der nächste kurze Anstieg auf den Großen Ravensberg, der aber mit 108 m kurioserweise niedriger ist als der Kleine. Auf seinem Gipfel liegt das Waldhaus des Wald-Jagd-Natur-Erlebnis e.V. Dieser »Lernort Natur« bietet vor allem Schulklassen die Möglichkeit, Kleintiergehege, eine Köhlerhütte und eine Gesteins- und Fossilienausstellung zu besichtigen. Ihr geht links am Waldhaus vorbei und passiert einen Aussichtspunkt, der euch einen Blick auf die südlichen Bereiche Berlins und Potsdams gewährt. Nach kurzem, steilem Abstieg leitet euch die Blaustrich-Markierung in einen Hohlweg und führt euch dann über Stufen zum idyllisch gelegenen Teufelssee hinunter. Wenige Minuten später verlasst ihr den Wald. Links schweift der Blick über das Springbruch zum Potsdamer Stadtteil Bergholz-Rehbrücke.
Eine Bahnlinie wird überquert und nach 500 m zweigt eure Blaustrich-Markierung rechts ab. Leicht ansteigend erreicht ihr eine zweite Bahnlinie, die in einem Tunnel unterquert wird. Ihr wandert nun durch den Kiefernhochwald der Bergholzer Heide. In Sichtweite der ersten Häuser von Wilhelmshorst zweigt die Markierung links ab und führt im Wald aufwärts. Ihr erreicht eine Lichtung mit der Ortschaft Tannenhof. Hier biegt der Weg rechts ab. Am Ortsende geht es geradeaus wieder in den Wald. Ein Pfad windet sich durch den Hochwald, bis ihr am Waldrand eine kleine Straße erreicht. Auf dieser lauft ihr rechts über eine Bahnbrücke zu den ersten Häusern von Langerwisch.
Auf dem Rückweg warten zwei Windmühlen
Ein kurzer Abstecher führt euch zu den beiden Windmühlen. Die Paltrockwindmühle, die nach den an einen Mönchsrock erinnernden, lang heruntergezogenen Seitenwänden benannt ist, steht neben einer Miniatur-Bockwindmühle im Maßstab 1:4, die 1938 ein Müller für seinen Sohn erbaut hat, um ihn für den Müllerberuf zu begeistern. Von hier hat man auch einen schönen Blick über die Nutheniederung.
Hinter der Autobahnunterführung biegt die Blaustrich-Markierung rechts ab, ihr geht jedoch geradeaus weiter, umgeht ein Gewerbegebiet und erreicht die ersten Häuser von Saarmund. An einer Ampel geht ihr geradeaus weiter in die Ortsmitte. Links seht ihr die Kirche, die 1849 nach Plänen der Schinkelschüler Persius und Stüler erbaut worden ist. Die Bushaltestelle, von wo ihr den Bus zurück nach Potsdam nehmen könnt, liegt 150 m südlich an der Hauptstraße.
Autor: Manfred Schmid-Myszka