Wandern im Kleinwalsertal aufs Rubihorn: Oberstdorfs idealer Hausberg

Kleinwalsertal

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

16.3 km
1130 m
1130 m
6,3h
Mittel

Highlights:

  • Prächtige Ausblicke beim Aufstieg
  • Wasserfälle, Gumpen und Kaskaden
  • Wandern am Gaisalpsee entlang

Es erscheint nicht übertrieben, das Rubihorn (1957 m) als den Aussichtsberg schlechthin über dem Illertal zu bezeichnen. Schon wenn man sich Oberstdorf mit Zug oder Auto nähert, dominiert sein wuchtiger Felsaufbau die linke Talseite. Ein Massentourismus wie am seilbahnerschlossenen Nebelhorn bleibt dem Rubihorn zwar zum Glück erspart, dennoch treibt es bei Schönwetter stets zahlreiche Gipfelstürmer hinauf. Diese können zwischen zwei Routen wählen oder am besten gleich eine Kombination beider verwirklichen.

Wanderung in den Allgäuer Alpen

Am Gipfel des Rubihorns hoch über dem Illertal. Rechts der Grünten. Bildautor: Mark Zahel

Nach einem Warmlaufprogramm durch den sehenswerten Faltenbachtobel zur Seealpe steigt man über die Südwestseite empor und genießt derweil schon immer prächtigere Ausblicke über den Oberstdorfer Talkessel inklusive dem Kleinwalsertal. Beim späteren Abstieg bezaubert vor allem der stattliche, oft farbintensive Gaisalpsee. Mit der Gaisalpe findet ihr die passende Einkehrmöglichkeit, bevor der Kreis quer durch die Westflanke des Berges über den Wallrafweg geschlossen wird. Summa summarum eine Top-Tour für gestandene Bergwanderer!

Von der Nebelhornbahn in Oberstdorf geht es via Oststraße sowie Am Faltenbach zur riesigen Arena der Schattenbergschanze und oberhalb direkt in den Faltenbachtobel hinein. Wasserfälle, Gumpen und Kaskaden schaffen eine eindrückliche Szenerie. Der Weg zieht anfangs links, später rechts davon empor, vereinzelt sogar mit Sicherungen. Nach einem Stück auf breiter Schottertrasse abermals auf die linke Seite, um dort den Wanderweg Richtung Seealpe, 1267 m, zu nutzen. Die Jausenstation befindet sich bei der ersten Sektion der Nebelhornbahn.

Die Bergtour führt über Serpentinen zum Gipfel

Hier setzt nun die eigentliche Route zum Rubihorn an. Ihr wendet euch in die südexponierten Weidehänge der sogenannten »Halde« (wer mag, könnte schon vorher unbeschildert auf dürftiger Spur abkürzen) und gelangt schräg links in ein Areal mit starken Sturmschäden. Hinauf zum Absatz am Roßbichel, 1466 m, ist der originale Weg möglicherweise sogar schwer zu verfolgen und sanierungsbedürftig. Ihr befindet euch jetzt am Südwestausläufer eures Berges und vollzieht einen ausgiebigen Serpentinenkurs, bis etwa 1600 Meter Höhe eventuell noch durch umgestürzte Bäume erschwert. Dabei prägt sich zunehmend eine latschengesäumte und nach oben hin felsdurchsetzte Rinne aus.

Vor dem Ausstieg am Niedereck, 1862 m, sind einige Stellen gesichert. Am Grat bzw. mitunter knapp links daneben gen Norden, nach wenigen Abstiegsmetern über einen Rücken und nochmals kurz abwärts in die Lücke, wo von rechts der Normalweg dazukommt. Dem schroffen Gipfelaufbau wird nun linksseitig ausgewichen, um mit weiteren gesicherten Stellen das Kreuz auf dem Rubihorn, 1957 m, zu erreichen. Es steht am Nordgipfel nicht ganz am höchsten Punkt des Bergstocks.

Ein Stück am Seeufer entlang

Der Abstieg leitet aus der besagten Lücke in die Ostflanke, vollzieht dort als Schuttsteig etliche Windungen und dreht von einem Wiesenabsatz nordwärts ein. Man gelangt zum Unteren Gaisalpsee, passiert das Ostufer und setzt den oft felsdurchsetzten und später wurzligen Steig auf der rechten Seite des Kessels fort (einzelne Drahtseile). Durch Waldbereiche nähert ihr euch der meist gut besuchten Gaisalpe, 1149 m – alternativ kann zur Einkehr auch die nicht weit entfernte Untere Richteralpe angesteuert werden.

Anschließend auf der Zufahrt bis kurz vor den Tobel und hier nach links über die Brücke auf den Wallrafweg. Dieser zieht nun kilometerweit quer durch den gesamten Westhang des Rubihorns, abwechselnd über Lichtungen und durch baumbestandene Bereiche, und gewinnt zwischendurch noch etwa 100 Meter an Höhe. Dann senkt er sich allmählich ab, wird zur Forststraße und beim Café Breitenberg, ca. 970 m, zum Asphaltband, das euch hinunter zur Schattenbergschanze bringt. Zuletzt abwechslungshalber durch die Roßbichlstraße zurück zur Nebelhornbahn in Oberstdorf.

Autor: Mark Zahel

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Kleinwalsertal. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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