Wandern durch das Elendstal im Nationalpark Harz

Harz

Zuletzt aktualisiert: 21. März 2021

7.7 km
200 m
200 m
2,3h
Einfach

Highlights:

  • Rotbuchen-Wald
  • Granitfelsen Schnarcherklippen
  • Barenberg

Das von der Kalten Bode durchflossene Elendstal vor dem Südrand des Nationalparks steht als eines der naturschönsten Harztäler unter Naturschutz. In diesem fast 200 m tief eingeschnittenen Tal haben sich die Reste des ursprünglichen Harzwalds mit seiner artenreichen Kraut- und Strauchschicht erhalten, die Rotbuche erreicht hier ihr höchstes Bestandsvorkommen im Harz. Die wollsackverwitterten Schnarcherklippen im Steilhang über dem Elendstal inspirierten Goethe, der an diesen Felsen ein Abweichen der Magnetnadel beobachtete, zu Teilen der Walpurgisnachtszene im »Faust I«.

Entlang der Kalten Bode zu den Schnarcherklippen

Ausgangspunkt: Elend Holzkirche (505 m), Parkplatz an der Bundesstraße B 27 (Navi: Denkmalsplatz, Elend). Bildautor: Kassandro / Wikimedia Commons

Nach Queren der Braunlager Straße (B 27) bei der Kirche in Elend, der kleinsten Holzkirche des Harzes, zeigen Schilder geradeaus in das Elendstal, dessen urtümliche Laubwälder nach Unterqueren der Harzquerbahntrasse erreicht werden. Begleitet vom Rauschen der Kalten Bode führt ein mit Naturlehrtafeln versehener Forstweg talaufwärts. An der ersten Stegbrücke geht es ans gegenüberliegende Ufer und auf dem pfadartigen Boderandweg teils in Ufernähe, teils oben im Hang durch die Wälder, während unten die Bode in Kaskaden über Blockwerk gischtet. Felsige Steilhangpassagen sind geländergesichert, zwischendurch laden Bänke zur Rast ein.

Wenn der Boderandweg die Brücke mit Rastplatz erreicht, zweigt links hinauf der steile Weg auf den Barenberg ab, in dessen Hang die Schnarcherklippen stehen. Diese Felsen sind zwei 25 m hohe Granitklippen über dem Elendstal. Während der eine dieser wollsackverwitterten Felstürme Kletterern vorbehalten ist, führen auf den anderen Leitern, oben bietet sich ein hervorragender Blick auf Schierke, den Brocken, den Erdbeerkopf mit den Feuersteinklippen und auf den Hohneklippen-Kamm.

Bei starkem Südwestwind soll an diesen Felsen ein Geräusch zu hören sein, das einem »Schnarchen« gleicht. Eine weitere Besonderheit ist die Ablenkung der Magnetnadel aus der Nordrichtung. Goethe ließ sich von den Klippen zu Teilen der Walpurgisnachtszene im »Faust I« inspirieren; sie spielt im »Harzgebirg, Gegend von Schierke und Elend«.

Aufstieg Barenberg – Aussicht auf Brocken

Obwohl die Schnarcher die Hauptattraktion sind, lohnt bei klarer Sicht der kurze Abstecher zum ausgeschilderten Barenberg, dessen Aussichtsklippen auf einem Pfad in wenigen Minuten erreicht sind; der Blick schweift auf Schierke und den sich dahinter rundenden Brocken, links zeigt sich jenseits der Schnarcher der Wurmberg, gegenüber spitzt der Schierker Feuerstein aus dem Wald, überragt vom runden Erdbeerkopf, während darüber der Kamm der Hohneklippen erkennbar ist.

Von der Schutzhütte an den Schnarcherklippen zeigen Schilder Richtung Schierke: In schönem Fichtenhochwald, in dem sich die Mauseklippen verstecken, leitet der Weg nach Unterschierke hinab. Durch das naturschöne Elendstal geht es zurück ins kleine Kirchdorf Elend.

Autor: Bernhard Pollmann

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Harz. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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