Wandern durch das Böhmische Vogtland auf den Hainberg
Vogtland
Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

Highlights:
- Kulturhistorisch und landschaftlich interessantes Ascher Land
- Bismarckturm auf dem Hainberg
- Ruinen einer ehemaligen Burg
Nach Bad Elster beginnt mit Überschreiten der Grenze von Sachsen nach Tschechien das Böhmische Vogtland und das Ascher Bergland. Der Landschaftszug, der wie ein kleiner Finger nach Norden ragt, wird deshalb auch »Ascher Zipfel« genannt. Es ist eine sehr geschichtsträchtige Region, die erst seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu Tschechien gehört. Zahlreiche Umsiedelungen fanden damals statt und die Folgen des Sozialismus spiegelten sich im Verfall von Bauwerken. Heute ist aber zu erkennen, dass in die Region investiert wird, um sie weiterzuentwickeln. Die Tour führt durch das Ascher Land, vorbei an einem kleinen Stausee, durch dichte Wälder und schließlich zum Bismarckturm auf dem Hainberg, dem Hausberg von Asch. Gegen Ende der Tour führt der Weg nach Podhradí (früher Neuberg), zu den Ruinen einer ehemaligen Burg und eines Schlosses. Ein interessanter Lehrpfad informiert über seine Geschichte, die bis in die Zeit der Vögte zurückgeht.
Wanderung entlang der Weißen Elster

Vom Dorfplatz und dem Radwegehauptpunkt in Doubrava aus, nehmt ihr die Straße in südlicher Richtung und lasst das Restaurant Magdalena rechts von euch liegen. Schräg gegenüber von dem Restaurant und linker Hand passiert ihr einen Pavillon einer Mineralquelle, der zwar keinen sehr einladenden Eindruck macht, dessen Wasser aber in der Zusammensetzung und im Geschmack ähnlich dem von Bad Elster sein soll. Ein Schild weist darauf hin, dass ihr euch nun auf einem Lehrpfad durch das Tal der Weißen Elster befindet. Ihr überquert sodann auch die Weiße Elster – hier noch ein kleiner Bach. Wenige Schritte weiter passiert ihr rechter Hand die Überbleibsel der ältesten Papiermühle im Ascher Land. Sie ist als Freilichtanlage angelegt, und diverse Hinweistafeln informieren über das Gewerbe.
Ihr geht weiter, steigt etwas an und folgt dem weiß-gelb-weiß markierten Pfad, der ein Stück weit auch als »Liebesweg« gekennzeichnet ist. An einem Holzhaus zweigt ihr rechts ab. Unterhalb von euch schlängelt sich die Weiße Elster durch das Tal. Ihr passiert die ehemalige Fabrikantenvilla der Familie Steinel, die jedoch ihrem Verfall freigesetzt ist und erreicht bald darauf einen spitzwinkligen Abzweig und die Station 10 des Lehrpfades. Hier in der Nähe stand früher die Papiermühle der Familie Steinel, eine von insgesamt sechs Papiermühlen, die einst im Gebiet der Weißen Elster in Betrieb waren. Hier zweigt ihr scharf links ab und folgt weiter der weiß-gelb-weißen Markierung.
Auf dem etwas ansteigenden Feldweg geht ihr durch den Wald, immer noch in der Nähe der Weißen Elster. Nach mäßigem Anstieg zweigt nach halbrechts ein Pfad ab, dem ihr folgt. Es ist nicht mehr weit, bis ihr den 6,5 Hektar großen Stausee Bílý Halštrov (Weiße Elster) erreicht. Nachdem er nicht mehr als Wasserspeicher für die Textilindustrie genutzt wird, ist er heute Erholungsgebiet und auch bei Anglern sehr beliebt.
Die Wanderwege laden zum Entdecken der Natur ein
Ihr geht nach rechts über den Staudamm und erreicht eine Abzweigung. Hier geht ihr links, weiter der Markierung weiß-gelb-weiß und »Liebesweg« folgend. Nachdem ihr ein Stück auf dem Schotterweg entlang des unter euch liegenden Stausees gegangen seid, zweigt vor ein paar Ferienhäusern ein Weg nach rechts ab, dem ihr folgt. Bei leichtem Anstieg passiert ihr weitere Ferienhäuser rechts am Hang. Nach den Ferienhäusern links abzweigen und den Forstweg leicht bergauf gehen.
Ihr stoßt auf einen anderen Weg und geht links weiter bergwärts. Dann bleibt ihr auf dem Hauptweg immer geradeaus, lasst einen Abzweig nach rechts unbeachtet und verlasst dort den markierten Weg für einen ausgedehnteren Rundkurs. Der Forstweg ist lediglich mit einem großen weißen Balken für die Forstwirtschaft markiert. Ihr passiert rechter Hand eine Skiliftanlage und bleibt auf dem Hauptweg geradeaus. Ihr steigt nochmals im hoch wachsenden Fichtenwald am Berg an, erreicht auf einer Anhöhe ein offeneres Wiesengelände und stoßt auf ein einzelnes Wohnhaus und auch wieder die weiß-gelb-weiße Markierung.
Ihr nehmt den leicht ansteigenden Schotterweg nach rechts und erreicht nach dem Wiesengelände bald eine Abzweigung nach rechts in einen Pfad. Hier geht ihr rechts ab, passiert linker Hand ein eingezäuntes Gelände, dann ein Feld und stoßt auf einen angelegten Mountainbike-Park mit Lift. Diesen einfach queren und auf der anderen Seite den Pfad fortsetzen. Am Wald rechts gehen, dann durch den Wald und vor einem Skilifthang nach links in einen breiten Schotterweg abzweigen und bis zum Parkplatz einer Sportparkanlage gehen. Geradeaus und im Uhrzeigersinn um den Sportpark gehen. Von dem Fußweg dann links abbiegen und dem asphaltierten Fußweg folgen.
Der Rundweg endet wieder in Doubrava
Ihr passiert noch ein verlassenes ehemaliges Gasthaus und erreicht in einer Höhe von 757 Meter den Háj (früher Hainberg) und den Bismarckturm. Er kann als Aussichtsturm bestiegen werden und wurde 1903 erstmals für Besucher geöffnet. Der Turm ist 34 m hoch, besitzt eine Wendeltreppe aus 102 Granitstufen und wurde als erster von drei Bismarcktürmen in Böhmen erbaut. Vom Turm aus bieten sich schöne Fernblicke nach Asch und in das Ascher Bergland.
Gegenüber des Turmaufgangs setzt ihr den Rückweg über die nun auch weiß-blau-weiß markierte Strecke fort. Ihr geht an den Häusern rechts vorbei, dann links am Weg und passiert das Liftende. Danach wandert ihr auf der linken Seite der Piste am Waldrand bergab, bis ihr einen Forstweg erreicht. Diesen geht ihr nach links. Nach etwa 300 m gabelt sich der Weg, ihr nehmt den rechten. Wenn ihr nach einem Kilometer vom Turm entfernt den Abzweig der weiß-gelb-weißen Strecke nach rechts erreicht, bleibt ihr auf Kurs geradeaus und bleibt auf der blau markierten Route. Ihr durchschreitet ein größeres Fichtenwaldgebiet, von links stößt ein anderer Weg zu und in der darauffolgenden Wegkreuzung bleibt ihr im Linksbogenverlauf auf eurer Strecke. Ihr passiert ein Wohnhaus, der Forstweg wird zur asphaltierten Straße. Schließlich erreicht ihr den Ort Podhradí – früher Neuberg – und die Verkehrsstraße. Was ihr bereits aus der Entfernung sehen konntet, ist nun ganz nah über euch: der runde und ehemalige Wartturm einer ehemaligen Burganlage.
Für einen kurzen Abstecher zu der ehemaligen Burg- und Schlossanlage geht ihr nach links wenige Meter entlang, kommt auf der rechten Straßenseite an einer Gedenksäule vorbei, die an die Gefallenen der Gemeinde erinnert. Danach zweigt ihr gleich rechts ab, um das historische Gelände und mit seinen Ruinen und Hinweistafeln zu erkunden. Anschließend geht ihr wieder über die Verkehrsstraße zurück, bleibt auf dieser Strecke, bis ihr schließlich euren Ausgangspunkt in Doubrava erreicht. Für einen schönen Abschluss mit einem tschechischen Gericht bietet sich das Restaurant Magdalena bestens an.
Autor: Klaus Kaufmann