Wandern auf Rügen: Kloster – Altbessin – Dornbusch
Rügen
Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

Highlights:
- Leuchtturm auf dem Dornbusch
- Ausflugslokal Klausner aus dem Bestsellerroman »Kruso« von Lutz Seiler
- Eindrucksvoller Blick auf das Windwatt und die Anladungsflächen
Der Leuchtturm auf dem Dornbusch ist weithin sichtbares Wahrzeichen von Hiddensee. Seit 1888 thront das Nordlicht auf dem 72 m hohen Schluckswiek. Eine wunderbare Rundwanderung erschließt das Hochland der Insel, wobei auch der Abstecher auf den topfebenen Altbessiner Sandhaken lohnend ist. Sofern ihr auf den Spuren des Schriftstellers Lutz Seiler unterwegs sein solltet, ist eine Einkehr im Klausner ein Muss. Das Ausflugslokal ist Schauplatz des mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Bestsellerromans »Kruso«.
Die Rügen-Wanderung startet in Kloster

An der Hafenmole in Kloster orientiert ihr euch an dem stolzen Fachwerkbau des Hotels Hithim. Rechts davon bringt euch der gepflasterte Hafenweg zu einem kleinen Supermarkt, in dem man sich mit frischen Brötchen und Obst eindecken kann. An der Kreuzung 50 m danach weist eine rote Boje rechts den Weg in Richtung Grieben/Bessin. Links des Weges liegt der von Rohrkolben eingefasste Weiher Reedsal, zur Rechten machen sich Weiden und Pferdekoppeln breit.
In Grieben begrüßen euch hübsche Reetdachhäuser und das Gasthaus zum Enddorn von 1898. Nach dem beschaulichen Weiler setzt sich die Wanderung auf einem Plattenweg fort. Zur Linken begeistert die prächtige Kulisse des vom Leuchtturm bekrönten Dornbuschs, den ihr nach dem Abstecher zum Altbessin besuchen werdet. Eine Viertelstunde hinter Grieben zweigt ihr rechts in einen Pfad ab. Vor einem Gatter informiert eine Tafel über die beiden von Anlandungsprozessen gebildeten Sandhaken. Während der Neubessin als Kernzone im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ausgewiesen und für Besucher gesperrt ist, steht der Altbessin Wanderern offen.
Schilfinseln, Aussichtsturm, Kliffküste – es gibt viel zu entdecken
Ihr wandert nun über Land, das es vor 400 Jahren noch gar nicht gab. Pittoresker Blickfang sind vorgelagerte Schilfinseln, über den Vitter Bodden genießt ihr weiterhin den Ausblick auf den Dornbusch. Der Pfad endet an einem Beobachtungsturm an der äußersten Südspitze des Altbessin. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf das Windwatt und die Anladungsflächen am Neubessin und hinüber auf die zu Rügen gehörende Halbinsel Bug. Ihr wandert auf dem Altbessin zurück und wendet euch nach dem Gatter nun auf dem Hauptweg nach rechts. Der Plattenweg schwenkt nach gut 5 Min. nach links und aufwärts (euer Rückweg), geradeaus kommt ihr auf einem Feldweg zum Enddorn. An zwei Sitzbänken kann man die Böschung zum Strand absteigen und links der hier steil aufragenden Kliffküste noch ein Stück folgen (diese ist Teil des Dornbuschkliffs, das praktisch die ganze Nord- und Westküste Hiddensees umschließt).
Vom Enddorn wandert ihr wieder 5 Min. auf dem Feldweg zurück und biegt dann rechts in den Plattenweg ein. Der sogleich grasige, mitunter etwas verwachsene Pfad hält zunächst auf den Leuchtturm zu, steigt dann jedoch relativ steil einen Hügelrücken hinauf, auf dem eine Sitzbank steht. Bevor es auf der anderen Seite wieder abwärts geht, macht ihr rechts einen Abstecher auf den Swantiberg, Hiddensees zweithöchsten Gipfel, der fast senkrecht (Vorsicht!) zur See abfällt.
Dauer der Wanderung: knappe 4 Stunden
Wieder an der Sitzbank führt der Pfad steil zu einer Lichtung mit weiteren Bänken hinab. Von der ersten kann man, indem man sich rechts hält, nach 20 m nochmals die Aussicht auf die Steilküste genießen. Die Lichtung wird der Länge nach gequert, der nun breitere Weg schwenkt nach links, geht dann in einen Plattenweg über, den ihr sogleich nach rechts verlasst. Ihr steigt nun durch im Frühjahr blühenden Besenginster zum Leuchtturm auf dem Schluckswiek auf. In der Hauptsaison herrscht rund um das Nordlicht meist Hochbetrieb, mitunter muss man für die Besteigung anstehen. Doch auch vom Fuß des Leuchtturmes ist die Aussicht beeindruckend, besonders schön zeigen sich die beiden Bessiner Sandhaken, gegen Nordwesten sind bei klarer Sicht die Konturen der dänischen Küste auszumachen.
Vom Leuchtturm steigt ihr auf dem Treppenweg nach Süden ab und erreicht kurz darauf eine Trafostation und daneben ein altes Umspanntürmchen. Indem ihr euch rechts haltet, gelangt ihr nach 200 m zum Restaurant Klausner. Vor diesem geht es rechts die Klausner-Treppe durch das Steilufer zum Strand hinab. Ein lohnender Abstecher – mit allerdings ab und auf insgesamt 558 Stufen! Wieder oben am Klausner hat man sich eine Pause verdient. Danach geht es zum Trafohäuschen zurück und dort über eine Anhöhe, von der sich ein Postkartenblick auf den Leuchtturm öffnet. Der Weg mündet an einem Fahrradparkplatz in einen Betonplattenweg, dem ihr geradeaus auf aussichtsreichem Abstieg hinab nach Kloster folgt.
Autor: Rolf Goetz