Wandern an der Mecklenburgischen Seenplatte: Am Schmalen Luzin nach Carwitz

Mecklenburgische Seenplatte

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

11.9 km
90 m
90 m
3,5h
Einfach

Highlights:

  • Reizende Uferlandschaft am Schmalen Luzin
  • Ehemaliges Wohnhaus von Hans Fallada
  • Ausblick vom Hauptmannsberg

Der Schmale Luzin ist ein klassischer Rinnensee, der vor etwa 25 000 Jahren durch Ausschürfungen eiszeitlicher Gletscher entstand. Mit seiner reizenden Uferlandschaft gilt er als einer der schönsten Seen Mecklenburgs. Der Uferpfad führt in das durch den Schriftsteller Hans Fallada bekannt gewordene Carwitz. In seinem ehemaligen Wohnhaus informiert ein kleines Museum über sein Leben und Werk. Auf dem Rückweg nimmt der Zauber des Hullerbusch gefangen, vor allem im Frühjahr, wenn im noch lichten Perlgras-Buchenwald Frühblüher das Auge umschmeicheln. Der Hauptmannsberg, mit 120 m eine der höchsten Erhebungen im Seengebiet, erlaubt zudem einen feinen Ausblick auf die umliegenden Seen.

Einer der schönsten Seen der Mecklenburgischen Seenplatte

Der Pfad läuft am Fuß des steilen Hangs durch Erlen, Eichen und Winterlinden zum Schmal, der mit 70 m schmalsten Stelle des Sees. Die Ziegenwiese an der Engstelle gibt einen schönen Badeplatz ab. Bildautor: Rolf Goetz

Vom Wanderparkplatz Luzinhalle steigt ihr auf 105 Stufen die Luzintreppe zur Luzinfähre ab. Die Überfahrt mit der Fähre über den Schmalen Luzin hebt ihr euch für den Rückweg auf. Gleich nach dem Souvenirladen steigt ihr ein paar Stufen empor und folgt dem Uferweg in Richtung Carwitz. Der Pfad läuft am Fuß des steilen Hangs durch Erlen, Eichen und Winterlinden zum Schmal, der mit 70 m schmalsten Stelle des Sees. Die Ziegenwiese an der Engstelle gibt einen schönen Badeplatz ab.

Der naturnahe Pfad führt immer am Wasser entlang zum Karrengrund. An der Mündung des Tals dümpeln meist ein paar Ruderboote auf dem Wasser. Von hier aus könnt ihr bereits zur Holländermühle von Carwitz hinüberschauen.

Am Luzinblick knickt das Seeufer nach Osten ab, auf dem gegenüberliegenden Ufer zeigt sich die Kuppe des Hauptmannberges, euer Etappenziel auf dem Rückweg. In Carwitz steigt ihr an der Badestelle zur gepflasterten Dorfstraße auf und folgt dieser nach links ortseinwärts. Auf der linken Straßenseite liegt im Hans-Fallada-Park das Urnengrab des Erzählers, der mit Romanen wie »Kleiner Mann, was nun?« und »Wer einmal aus dem Blechnapf frisst« Weltruhm erlangte. 

Auf der Tour die Natur entdecken und die Aussicht genießen

Kurz nach der Bushaltestelle und dem Eiscafé Juhl verzweigt sich die Pflasterstraße. Ihr haltet euch hier links und kommt sogleich an der Fachwerkkirche vorbei. Am Feuerwehrhaus weist links ein Schild in Richtung Hullerbusch; bevor ihr diesen Weg einschlagt, macht ihr zunächst einen Abstecher zum Hans-Fallada-Haus, in dem der Literat seine letzten Lebensjahre verbrachte. Von seinem ehemaligen Wohnhaus kann man dem Weg noch bis zur Halbinsel Bohnenwerder folgen, von der sich reizvolle Ausblicke über den Carwitzer See und die unbewaldeten Ziegenberge bieten. 

Von Bohnenwerder geht ihr wieder zum Feuerwehrhaus zurück und dort nun die Straße in Richtung Wittenhagen hinauf. Auf dieser bleibt zunächst ein rechts abgehender Weg unbeachtet, erst 10 Min. nach dem Feuerwehrhaus biegt ihr rechts in den Naturlehrpfad Hullerbusch ein. Der Pfad führt auf den Hauptmannsberg, 120 m, hinauf, einen wunderbaren Aussichtsberg mit einer kleinen Picknickzone. Auf dem Moränenzug fanden Archäologen ein bronzezeitliches Steinhügelgrab, heute stehen hier stattliche Eichen und Birken. 

Gut 200 m nach dem Hauptmannsberg kommt ihr an einer Gabelung rechts nach ein paar Schritten zu einer Picknickbank – für eine Rast vielleicht noch schöner als der Hauptmannsberg. Weitere einladende Bänke folgen. Nach einer Schutzhütte (kurz darauf links zweigt ein Weg zum Schäferladen Hullerbusch ab, http://www.schaeferei-hullerbusch.de) folgt der Hauptweg in leichtem Auf und Ab weiterhin dem Moränenzug und trifft gut 10 Min. nach dem Abzweig zum Schäferladen auf einen Querweg (links mögliche Abkürzung zum Hotel Hullerbusch). Ihr geht hier rechts und 50 m danach am Jagenstein über dem Steilufer des Zansen nach links. Zur Linken wird der Hünenfriedhof passiert, eine vermutlich vorchristliche Kultstätte, die einst von einem Steinwall umgeben war. 

Die Wanderwege führen durch ein Moor

Auch einen prominenten Findling gibt es auf dem Hullerbusch. Der Teufelsstein kam zu seinem Namen, weil der Teufel ihn über den See geworfen haben soll und dabei ein paar Kratzspuren auf dem Findling hinterließ. Die geologische Erklärung ist weitaus nüchterner – die Kratzspuren sind schlicht Gletscherschrammen aus der Eiszeit. 

Ein paar Schritte nach dem Teufelsstein verzweigt sich an einer Infotafel über die Vogelwelt der Pfad. Ihr geht hier links und quert nun den Hullerbusch in seiner ganzen Breite. Ein Bohlensteg führt in ein Kesselmoor mit typischer Moorflora, u. a. wachsen hier Torfmoos, Wollgras und die seltene Sumpfcalla. Ein paar Minuten darauf trefft ihr auf eine Pflasterstraße, links erreicht ihr auf dieser das Hotel Hullerbusch. An der Rückfront des klassizistischen Gebäudes von 1904, das in der DDR-Zeit ein Gästehaus für hohe Parteifunktionäre war, gibt es ein nettes Terrassenlokal. In dem Park der Villa stehen etliche interessante fremdländische Gehölze, darunter Trompetenbaum, Magnolie und Bitternuss. 

Am Zugang zum Hotel zweigt ein Waldweg ab, der euch ans Ufer des Schmalen Luzin zum Fähranleger hinabbringt. Von dort setzt ihr mit der kleinen Personenfähre zum Kiosk und Steg der Luzinfähre am westlichen Seeufer über und gelangt dann auf dem Treppenweg wieder zum Parkplatz Luzinhalle hinauf.

Autor: Rolf Goetz

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Mecklenburgische Seenplatte. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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