Wandern am Walchensee: Traumroute in den Voralpen

Rund 75 Kilometer südlich von München liegt eines der beliebtesten Ausflugsziele Bayerns und einer der schönsten Seen Deutschlands: der Walchensee. Das türkisgrüne Schmuckstück besticht nicht nur durch sein glasklares, karibisch anmutendes Wasser. Seine Lage mit den Münchner Hausbergen Jochberg und Herzogstand im Norden sowie dem Panoramablick Richtung Süden auf das Karwendelgebirge lockt wahre Besucherströme ins Alpenvorland. Der Walchensee ist ein absolutes Natur- und Freizeitparadies und eignet sich deshalb optimal zum Wandern mit Kindern.

Eine besonders schöne Runde für wanderbegeisterte Familien ist der Weg von Niedernach nach Sachenbach. Das Tolle auf dieser Seeseite: Das Ostufer des Walchensees ist von Niedernach nach Norden hin komplett autofrei und wird deshalb von Blechlawinen und Besuchermassen weitestgehend verschont. Und mit dem Kiosk und Hofladen in Sachenbach direkt am See habt ihr ein schönes Ziel, das auch kleine Wandermuffel zum Weiterlaufen motiviert.

Wandern am Walchensee: Autofreier Naturgenuss direkt am See

Eure Wander-Runde startet ihr am Walchensee-Ostufer am großen gebührenpflichtigen Parkplatz an der Waldschänke Niedernach. Wenn ihr mit dem Auto anreist, müsst ihr aus beiden Richtungen bis zum Parkplatz Niedernach eine kleine Mautgebühr zahlen. Von hier aus folgt ihr zunächst der Schotterstraße immer am Seeufer entlang. Dort mündet der Rissbachstollen in den Walchensee. Über diesen sieben Kilometer langen Stollen wird Wasser aus dem Rissbachtal abgeleitet und über den Walchensee dem Walchensee-Kraftwerk zur Energiegewinnung zugeführt.

Nach etwas mehr als zwei Kilometern kommt ihr zu einer Weggabelung. Linker Hand führt nur ein schmaler Pfad über Wurzeln und kleine Felsen direkt am Ufer entlang. Dieser Abenteuer-Weg ist nur mit absolut geländegängigen Kinderwagen befahrbar. Dafür aber landschaftlich viel schöner als der Schotterweg, der rechter Hand durch den Wald bergauf führt. Wenn ihr diesen als Rückweg wählt, gelangt ihr später wieder zum Ausgangspunkt zurück und seid eine schöne Runde gewandert.

Vogelparadies: Insel Sassau

Immer wieder bieten sich traumhafte Blicke auf den blauen See und wunderschöne kleine Buchten laden zum Baden ein – also unbedingt Schwimmsachen einpacken. Dank seiner Tiefe von bis zu 190 Metern ist der Walchensee auch im Hochsommer immer angenehm kühl und erfrischend. 

Nun wandert ihr an der Insel Sassau vorbei. Die einzige Insel im Walchensee ist ein besonderes Naturwaldreservat (seit 1978) und steht unter strengem Naturschutz. Im Bergmischwald und zwischen Schwemmholz hat sich eine beeindruckende Artenvielfalt entwickelt. Dazu ist Sassau für einheimische und Zugvögel gleichermaßen eine ruhige und sichere Brutstätte. Das Betreten der Insel ist deshalb absolut verboten. Auch von Wasserseite dürft ihr euch dem Eiland nicht weiter annähern als 50 Meter.

Nach etwa zwei Kilometern über Stock und Stein am Seeufer kommt ihr wieder auf den Schotterweg. Nun sind es nur noch einige hundert Meter bis nach Sachenbach, dem Endziel eurer Wanderung. 

Wandern am Walchensee: Sachenbacher Kiosk

Die kleine Ansiedlung im Landschaftsschutzgebiet gibt es bereits seit dem Jahr 1185. Sie besteht aus wenigen Häusern und ist nur für die Anlieger mit dem Auto erreichbar. Nur ein paar Meter vom See entfernt betreibt die Familie Sachenbacher hier einen kleinen Kiosk mit Hofladen. Neben Getränken gibt es Brotzeiten mit selbstgebackenem Bauernbrot und hausgemachte Kuchen. Zutaten wie Milch und Butter kommen direkt aus der hofeigenen Milchküche. Und auch alle anderen Produkte bezieht die Familie Sachenbacher direkt vom Jörglbauernhof nebenan oder regional. Kleine und große Gäste lieben die vielen Tiere auf und um den Hof.

Wer die Tour als Rundweg erwandern will, folgt für den Rückweg dem befestigten Schotterweg. Zu Beginn bringt ihr gleich ein paar Höhenmeter hinter euch. Dann geht es mal mehr, mal weniger steil gemütlich Richtung Südosten. Gerade an heißen Tagen ist es im dichten Bergwald schön schattig. Aber Vorsicht: Ihr teilt euch euren Spazierweg mit vielen Radfahrern, die von vorne und hinten kommen.  

Nach etwas über zwei Kilometern kommt ihr wieder an die Weggabelung, es treffen sich beide Wege wieder und führen zurück zur Waldschänke.