Kletterwandern: Der Harzer Teufelsmauerstieg

Teufelsmauerstieg, Harz

Zuletzt aktualisiert: 28. September 2022

6.6 km
130 m
130 m

Um die Teufelsmauer im Harz ranken sich viele Sagen. So soll der Teufel hier einst einen Pakt mit Gott geschlossen haben. Wer einmal auf dem Teufelsstieg gewandert ist, versteht, warum die Bewohner des Harzes diesen Steinen solche Geschichten andichten.

1. Geografische Eckdaten der Wanderung

Die vielleicht außer­gewöhnlichste Felsformation im Harz zieht sich auf fast 29 Kilometern wie eine Mauer von Blankenburg nach Ballenstedt. Ihr legt eine 6,6 Kilometer lange Etappe des Harzer Teufelsmauerstiegs zurück, auf der es 130 Höhenmeter zu bewältigen gilt. Von Blankenburg aus führt die Route über den Großvaterfelsen und den Kamm der Teufelsmauer bis zum Hamburger Wappen in Timmenrode – und zurück nach Blankenburg. Die Wanderung ist für Anfänger:innen nur bedingt geeignet, da eine anspruchsvolle Kletterpartie über das Gestein der Teufelsmauer auf euch wartet. Ihr solltet trittfest sein und gute Wanderschuhe mit ausreichend Profil tragen. Da es jedoch nicht zu hoch hinaus geht, ist die Wanderung als mittelschwer einzustufen. Plant für diese Wanderung entlang des Harzer Teufelsmauerstiegs etwa zwei Stunden ein – es gibt viel zu sehen und zu bestaunen. 

2. Der Harzer Teufelsmauerstieg: Anreise

Wer mit dem Pkw nach Blankenburg reist, kann in den Straßen Heidelberg und Schnappenberg parken. Auch eine Anreise mit der Bahn ist möglich: Etwa 13 Gehminuten vom Einstieg zur Teufelsmauer entfernt befindet sich der Blankenburger Bahnhof, der beispielsweise vom Regionalexpress angefahren wird. 

Übrigens: Wer im Harz eine Übernachtung gebucht hat, kann dank HATIX-Urlaubsticket kostenlos mit allen öffentlichen Bus- und Straßenbahnlinien in der gesamten Harzregion fahren. 

3. Wie viel kostet die Wanderung auf dem Harzer Teufelsmauerstieg?

Zu zahlen sind lediglich die Gebühren für die Anreise und gegebenenfalls zum Einkehren.

4. Harzer Teufelsmauerstieg: Zu welcher Saison?

Grundsätzlich kann diese Route ganzjährig bewandert werden, doch bei Eis und Schnee ist viel Vorsicht geboten. Die Kletterpartie auf der Teufelsmauer ist ohnehin fordernd genug und kann bei niedrigen Temperaturen sowie Schneefall schnell zur Gefahrenquelle werden. 

5. Harzer Teufelsmauerstieg: Gastronomie auf dem Weg 

Rund um diese Etappe des Teufelsmauerstiegs gibt es verschiedene Einkehrmöglichkeiten. Wer gutbürgerliche Küche mag, wird in der Gaststätte “Zur Teufelsmauer” in Timmenrode fündig, wo herzhaftes, typisch deutsches Essen sowie eine schöne Aussicht vom Biergarten aus auf die umliegende Felsenlandschaft locken.

Oder ihr gönnt euch nach eurer Ankunft zurück in Blankenburg eine Belohnung für die vorangegangene Wanderung. In der Altstadt wartet beispielsweise das “Altdeutsche Kartoffelhaus” mit deftigen Gerichten rund um die beliebten Erdäpfel auf. 

6. Tipps und besondere Erlebnisse

Vor oder nach der Wanderung bietet sich Sightseeing in Blankenburg an. Sowohl das Kloster Michaelstein als auch das Schloss Blankenburg sind einen Abstecher wert. Kloster Michaelstein liegt direkt am Harzer Klosterwanderweg – wer also noch Lust und Muße hat, weiter zu wandern, kann dies direkt im Anschluss tun. 

Unser Tipp: Wenn ihr noch mehr über den Harzer Teufelsmauerstieg erfahren wollt, dann besucht auch die Tourist-Information in Blankenburg, die Informationsbroschüren zum gesamten sagenumwobenen Wanderweg zur Verfügung stellt. 

7. Wanderung auf dem Teufelsstieg im Harz: Tourenverlauf

Wanderung auf dem Teufelsstieg im Harz, mit Hündin
indigo-blau/ A. Lammert Auch für Hündin Mila hat die abwechslungsreiche Landschaft ihre Reize.

Es sieht anfangs gar nicht so spektakulär aus, wenn ihr das Tor mit der Aufschrift “Teufelsmauer” in Blankenburg durchschritten habt und dem Wegweiser gen Timmenrode folgt. An manchen Stellen haben Spaßvögel daraus “Timmendorfer Strand” gemacht. Und wirklich: Der sandige Boden mit den duftenden Kiefern erinnert durchaus an Ostseegefilde. Schon bald fordert der Weg die gesamte Aufmerksamkeit, denn aus dem Wanderpfad wird plötzlich ein Stieg. Vorher vielleicht noch schnell den Großvaterfelsen erklimmen, eine Fels­nadel, die mit übereinander gehäuften Felsbrocken zum Klettern verlockt, um dann von der Spitze aus das grandiose Panorama zu bewundern.

Blick auf den Brocken

Nach dem Großvaterfelsen aber wird es holprig. Wer glaubt, dass dieser Teil Deutschlands nur ebenes Gelände aufweist, wird am Teufelsstieg eines Besseren belehrt. Der Weg verlangt den Wandernden Geschicklichkeit ab, denn er führt über das Gestein des Kamms der Teufelsmauer. Die glattgeregneten Felsbrocken laden zum Picknicken ein – immer mit schönem Blick. Mit Glück zeigt sich auch der Brocken in der Ferne wolkenfrei. Die Sandsteinfelsen der Teufelsmauer im Harz sind inzwischen zu Kunstwerken geworden, denn sie strotzen vor Namen und Liebesbekundungen, die Wanderer ins weiche Gestein geritzt haben.

Durch verwunschene Wälder und vorbei am Hamburger Wappen

Nach der konzentrierten Kletterpartie, bei der ihr wirklich gute Wanderschuhe braucht, führt der Harzer Teufelsmauerstieg in einen verwunschenen Wald. Hier gibt es viel zu entdecken: Kaum ein Baum wächst gerade in den Himmel, knorrig winden sich die Stämme manchmal wie Schrauben in die Landschaft und sorgen für ein außergewöhnliches Landschaftsbild. Nach gut drei Kilometern erreicht ihr den Höhepunkt der Wanderung: das Hamburger Wappen in Timmenrode. Es bildet nicht nur eine außergewöhnliche Felsformation, sondern hat auch noch eine fotogene Höhle in der Nähe. Der perfekte Platz für ein Picknick, bevor es wieder zurück nach Blankenburg geht.

Think green

Entlang der Teufelsmauer hat das besondere Klima eine einzigartige, schützenswerte Flora hervorgebracht: Dort wächst äußerst seltener Magerrasen mit Pflanzen wie Mädesüß, Wiesenhafer oder Steppensegge. Das Mikroklima hier ist sehr sonnig und trocken, weil die meisten Wolken sich am Brocken abregnen. Der Magerrasen wird heute vor drohender Verbuschung geschützt.

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Andrea, Buchautorin und Reisebloggerin, wohnt zwischen Hannover und Hameln im nördlichen Weserbergland und liebt es, draußen unterwegs zu sein. Am besten mehrere Stunden täglich, egal,… Mehr erfahren

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