Schloss Neuschwanstein im Blick: Wanderung am Tegelberg im Allgäu
Allgäu
Zuletzt aktualisiert: 23. März 2021

Highlights:
- Branderschrofen
- Blick auf Schloss Neuschwanstein
- Pöllartschlucht
In Anbetracht der Tegelbergbahn könnte man die altehrwürdigen Wege und Steige geflissentlich übersehen, was aber ausgesprochen schade wäre. Speziell der geübte Bergwanderer findet am Tegelbergrücken eine ausnehmend schöne Route und mit dem Gelbe-Wand-Steig sogar eine »Via ferrata«, die beherztes Zupacken verlangt. In Kombination mit dem Branderschrofen als Gipfelziel entsteht eine Tour, die zu den spannendsten im gesamten Ostallgäu zählt.
Talstation Tegelbergbahn – Branderschrofen

Von der Talstation der Tegelbergbahn, 821 m, folgt ihr zunächst dem Wirtschaftsweg in den Einschnitt des Rautbachs. Bei der Gabelung rechts und auf wurzligem Steig, der bei Nässe unangenehm glitschig sein kann, einige Gerinne querend bis zu den ersten Sicherungen auf gut 1200 Meter Höhe. Flankiert vom Gelben Wandschrofen links und dem Torkopf rechts zieht die Route an plattig-abschüssigen Passagen höher, teilweise auch in oder neben Rinnen. Weiter oben geht sie in einen Zickzack-Kurs über und stößt als gewöhnlicher Bergweg auf den E4 an der Nordseite des Tegelbergrückens.
Gemeinsam nach links zum Täfelesattel, 1645 m, wo der Zugang via Rohrkopfhütte aus dem Grüble dazukommt. Die jetzt breite Trasse bringt euch hinauf zum Tegelberghaus, 1707 m, bzw. zur Bergstation (mit Gleitschirmflieger-Startplatz) und damit ins touristische Gewusel. Ihr folgt nun dem gut ausgebauten Weg Richtung Branderschrofen hinauf zu einer Schulter. Oberhalb wird das Gelände schrofig und felsdurchsetzt, zunehmend auch exponierter. Mit Drahtseilunterstützung erklimmt man schließlich das letzte Stück bis auf den Branderschrofen, 1879 m, der wegen seines Panoramas zu Recht sehr geschätzt wird.
Durch die Pöllatschlucht zurück zur Talstation
Euer Abstieg ist via Tegelberghaus und Täfelesattel identisch. Wo der Gelbe-Wand-Steig heraufkommt, bleibt ihr geradeaus am Hauptweg und verliert in der bewaldeten Nordflanke des Tegelbergkopfes vorerst nur wenig an Höhe. Zum P. 1462, der sich knapp nebenan als überraschende Aussichtskanzel erweist, geht es sogar ein bisschen bergauf. Hinter zwei, drei Ecken beginnt der ausgiebige Serpentinenkurs am Westrücken – immer wieder mit herrlichen Tiefblicken.
Irgendwann entdeckt ihr auch Neuschwanstein. Im unteren Teil holen die Schleifen etwas weiter aus, ehe ihr auf der Marienbrücke, ca. 1000 m, die ultimative Perspektive auf das Märchenschloss erhascht. Dahinter haltet ihr euch rechts unmittelbar Richtung Neuschwanstein und folgt dann dem gut ausgebauten Weg in die eindrückliche Pöllatschlucht. Vom unteren Ende geht es durch die Talwiesen zurück zur Tegelbergbahn.
Autor: Mark Zahel