Region Rhein Neckar: Heidelberg-Rundweg zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt

Rhein-Neckar

Zuletzt aktualisiert: 20. März 2021

9.3 km
310 m
310 m
3,0h
Einfach

Highlights:

  • Philosophenweg
  • Alte Brücke
  • Schlossberg

Ein Überblick über die attraktivsten Motive Heidelbergs bietet sich von den Hügeln rechts und links des Neckars. Die Tour führt vom romantischen Philosophenweg über die Alte Brücke zum Schloss und schließlich zu historischen Bauwerken der Altstadt. Auf wenigen Kilometern erfährt man die Anmut der malerischen Stadt, die vor allem durch ihre Lage zwischen den bewaldeten Odenwald-Hügeln begründet ist. Getrennt durch das silberne Band des Neckars, verbunden durch die sandsteinerne alte Bogenbrücke.

Heidelberg-Zentrum – Merianausblick – Odenwälder Hütte

Alte Brücke und Schloss. Bildautor: Albrecht Ritter

Los geht’s im Zentrum von Heidelberg am Bismarckplatz (1). Über die Theodor-Heuss-Brücke spaziert ihr auf die gegenüberliegende Neckarseite und verlängert in die Brückenstraße. Nach der zweiten Querstraße biegt ihr rechts ab und folgt der Beschilderung zum Philosophenweg. Prächtige Villen, eingefriedet in Buntsandsteinmauern, säumen den steil ansteigenden Weg. Palmen vor manchen Häusern weisen auf das milde Klima des südexponierten Hanges hin. Ihr erreicht die erste Aussichtsterrasse am Philosophenweg (2), lasst kurz danach den Abzweig zur Bismarcksäule links liegen und geht geradeaus weiter.

Am Merianausblick mit dem Kupferstich von Matthäus Merian, der Heidelberg im Jahr 1620 darstellt, erkennt man den kaum veränderten Grundriss der Altstadt. Das Schloss war zu dieser Zeit noch vollständig erhalten. Wer den folgenden Abstecher durch den Wald nicht machen möchte, kann nun auf dem steil abwärts führenden Schlangenweg zur Alten Brücke abkürzen. Eure Route folgt weiter dem Philosophenweg und schwenkt an der Hölderlin-Anlage nach links ins Tal des Schweinsbaches.

An der Odenwälder Hütte (3) zieht der Weg im Wald sanft das Tal hoch. Er führt vorbei an den Erdwällen der Heidenknörzel-Schanzen, hinter denen sich badische Freischärler 1849 vor den preußischen Truppen verbarrikadierten. An der nächsten Gabelung folgt ihr dem rechts abwärts führenden Weg in Richtung Hirschgasse, der euch durch ein hübsches Wohngebiet zum Fluss führt. An der Uferstraße geht ihr wenige Meter nach links und nehmt dann, sofern kein Hochwasser ist, den idyllischen Leinpfad direkt am Wasser in Gegenrichtung zurück zur Alten Brücke (4).

Alte Brücke – Heiliggeistkirche – Kornmarkt – Schloss

Ihr überquert die unter Kurfürst Karl Theodor 1788 fertiggestellte Sandsteinbrücke, die nach einem Eisgang die letzte Holzbrücke ablöste. Acht vorwiegend hölzerne Brücken hatten den Neckarfluten in den Jahrhunderten davor nicht standgehalten. Die erste wurde 1284 erwähnt und hielt gerade vier Jahre. An manchen Häusern der Altstadt kann man an den eingeritzten Pegelständen die Höhe der gewaltigen Hochwasser ablesen. Durch das mittelalterliche Tor taucht ihr ein in die Altstadt, die nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg größtenteils in barockem Stil wiederaufgebaut wurde.

Von der Steingasse kommend umrundet ihr links die aus Neckartäler Sandstein erbaute Heiliggeistkirche. Die gotische Hallenkirche aus dem 15. Jh. sollte Residenzkirche des kurpfälzischen Hofes werden, wurde aber in den Kriegen schwer verwüstet und ihrer bedeutenden Biblioteca Palatina beraubt. Bis 1936 wurde sie, durch eine Scheidemauer in der Mitte getrennt, von Protestanten und Katholiken genutzt.

Links haltend geht es am barocken Rathaus vorbei und sofort wieder rechts zum Kornmarkt. Hier bietet sich uns vor der Mariensäule einer der berühmtesten Blicke auf das Schloss. Die Heiligenfigur fachte den Jahrhunderte dauernden Konfessionsstreit in Heidelberg im 18. Jh. erneut an. Auf 313 Stufen geht es über den Kurzen Buckel hoch zum Schloss (5), das im 15. Jh. von den Pfälzer Kurfürsten errichtet und in späteren Jahrhunderten erweitert wurde.

Oben angekommen wendet ihr euch nach links und flaniert am abgesackten Pulverturm vorbei durch den Schlosspark. Ein Abstecher zur Scheffelterrasse nach links wird belohnt mit einem Blick über die Altstadt. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das prächtige Schloss 1689 und 1693 von den französischen Truppen zerstört. Am Ende des Parks, nach dem Neptunbrunnen, haltet ihr euch zweimal rechts und gehen links durch die Befestigungsmauer die Wendeltreppe nach oben. Nach 100 m in entgegengesetzter Richtung biegt ihr scharf links ab und folgt dem N des Neckarsteigs. Ein kleiner Pfad führt durch den Wald im Zickzack an der Bergbahnstation vorbei zur Molkenkur (6).

Vom Schlossberg zurück in die Stadt

Sofern das Tor zum ehemaligen Traditionslokal geöffnet ist, biegt ihr an der Bushaltestelle rechts ab und schlendert über die Terrasse. Ansonsten folgt ihr den Markierungen und biegt nach 50 m rechts ab. Vorbei an wenigen Resten einer mittelalterlichen Burg führt euch nun der rote Balken auf dem Friesenweg bergab. An der ersten Kehre verlasst ihr den Weg scharf links. Nach einigen Serpentinen geht es über Neue Schlossstraße und den Schlossberg zurück in die Stadt. Am Faulen Pelz, dem ehemaligen Stadtgefängnis, nehmt ihr ein paar Stufen zur Kettengasse und geht unmittelbar nach links in die Seminarstraße.

Linker Hand passiert ihr das historische Carolinum (7). Das sogenannte Collegium Academicum (CA) hat eine bewegte Geschichte als Kloster, Heilanstalt, SA-Kaserne und Mittelpunkt der Studentenbewegung hinter sich. Auf der gegenüberliegenden Seite hinter einem Tor auf dem Campus der Universität könnt ihr einen Blick auf den Hexenturm werfen, der in früheren Jahrhunderten als Gefängnis diente. Im einst angebauten Augustinerkloster stellte 1518 Martin Luther Heidelberger Studenten seine Thesen vor. Kurz darauf passiert ihr die reich mit Ornamenten verzierte Unibibliothek und wandert dann rechts über die Plöck mit ihren originellen Geschäften zur beliebten Hauptstraße von Heidelberg und auf dieser links zurück zum Bismarckplatz (1).

Autor: Albrecht Ritter

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Rhein-Neckar. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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