Region Frankfurt: Rundwanderung rund um Rüdesheim
Frankfurt
Zuletzt aktualisiert: 29. März 2021

Highlights:
- Abtei St. Hildegard
- Aussichtspunkt »Rittersaal«
- Assmannshausen
Stilvolle Weinberg- und lauschige Waldwege verbinden herausragende Sehenswürdigkeiten in direkter Nähe zum trubeligen Rüdesheim. Während die Abtei St. Hildegard, kolossal und ehrwürdig zugleich, das Andenken ihrer Namenspatronin pflegt, überblickt die walkürische »Germania« von ihrem Sockel zumeist eine Vielzahl von Seilbahntouristen. Beschaulicher wird es am Jagdschloss und im verwinkelten Assmannshausen, während die Ruine Ehrenfels den Geist der Rheinromantik belebt.
Rüdesheim – Abtei St. Hildegard

Schräg gegenüber dem Bahnhof Rüdesheim zweigt ihr in die Oberstraße Richtung Weinberge ab und beschreibt, den Brömserhof und die schmalen Gassen passierend, einen weiten Bogen um die Altstadt. Nach etwa 800 m ändert sich beim Überqueren der Grabenstraße das Ortsbild. Der Markierung »gelber Balken« folgend verlasst ihr über Eibinger, Marienthaler und Angerstraße Rüdesheim und erblickt oberhalb der ausgedehnten Weinberge die Abtei St. Hildegard, zu der euch auf halber Höhe links abknickend der Rheinsteig (»blau-weißes R«) leitet.
Das Benediktinerinnenkloster, welches irrtümlicherweise leicht für ein romanisches Bauwerk gehalten werden könnte, wurde erst zu Beginn des 20. Jh. erbaut. Es steht in unmittelbarer Tradition des alten Klosters Eibingen, das als Gründung der hl. Hildegard gilt. Trotz des regen Besucheransturms gestattet ein Aufenthalt in der Kirche einen Augenblick der Besinnung. Oberhalb der Weinlagen Klosterberg und Klosterlay führt euch der Rheinsteig westwärts, während die Blicke über Rüdesheim bis zur Rochuskapelle auf der anderen Flussseite schweifen.
Von der Germania zum Niederwald
Erst wo die Gondeln der Seilbahn zum Greifen nah erscheinen, steigt der Weg merklich an und kurz nachdem ihr den Aussichtstempel passiert habt, steht sie da, hoch oben auf ihrem Treppensockel, reich verziert und martialisch gewappnet: die Germania des Niederwalddenkmals. Zur Überwindung des Ehrfurcht einflößenden Gigantismus kommt der anschließende Spaziergang durch den lichten Niederwald wie gerufen.
Mäßige Höhendifferenzen ausgleichend reiht der Weg zwei herausragende Aussichtspunkte auf, von denen sich insbesondere der »Rittersaal« des kurzen Abstechers als würdig erweist, gewährt er doch einen weiten Blick Richtung Mittelrheintal. Der optimale Ort für eine Einkehr mit Ambiente ist am Jagdschloss erreicht, bevor ihr (weiterhin vom Rheinsteig geführt) teilweise steil nach Assmannshausen absteigt.
Von Assmannshausen zurück nach Rüdesheim Der traditionelle Rotweinort weiß mit schattigen Gassen, stilvollem Fachwerk und guten Weinlokalen zu imponieren. Neben der Heilig-Kreuz-Kirche übernimmt die Markierung »gelber Kelch« des Rheingauer Rieslingpfades eure Wegführung und leitet euch südöstlich durch Weinberge steil aufwärts, bevor niederer Hangwald die Szenerie bestimmt. Schroffes Gestein sowie Ausblicke auf Bingen und den Mäuseturm dominieren, dann kommt an der Ruine Ehrenfels echte Rheinromantik auf. Die Anfang des 13. Jh. erbaute Burg war lange Zeit eine wichtige Zollstation, bevor sie 1689 im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges zerstört wurde.
Entlang des Rheins wandert ihr schließlich wieder nach Rüdesheim.
Autoren: Gerhard Heimler, Thorsten Lensing