Münchner Wanderberge: Von Ettal zum Ettaler Manndl

Münchner Wanderberge

Zuletzt aktualisiert: 6. August 2021

6.3 km
750 m
750 m
3,8h
Schwierig

Highlights:

  • Luftiger Klettersteig über dem Kloster Ettal
  • Beeindruckende Aussicht über die Ammergauer Alpen
  • Abstecher zum Soilesee

Das Ettaler Manndl (1633 m) hat keine Verniedlichung verdient. »Manndl« ist absolut unberechtigt. Es ist ein gestandenes Mannsbild, das schon etlichen ebensolchen Herren (und Damen) das Fürchten gelehrt hat! Dabei fängt alles so beschaulich an. Man fährt bequem mit der Seilbahn von Oberammergau zum Laberjoch hinauf und denkt nichts Schlechtes. Oder man tut sich den schönen, einigermaßen steilen und langen, aber schattigen Anstieg von Ettal herauf an, freut sich an den fröhlich zwitschernden Vögeln und dem Waldesrauschen, ehe man jäh aus den süßen Träumen gerissen wird. Unvermittelt findet man sich unter einem steilen, ja fast senkrechten Felsenaufschwung und weiß zunächst einmal gar nicht so recht, ob und wie es überhaupt weitergeht.

Blick über die Berge im Umland von München

Beim Aufstieg zum Ettaler Manndl sieht man auf das Kloster Ettal. Bildautor: Siegfried Garnweidner

Doch muss man dort nicht gleich ans Umkehren denken, auch wenn man keine Kletterausrüstung dabei hat. Freundliche Erschließer haben euch einen guten Klettersteig beschert, der den weiteren Aufstieg erleichtert, aber doch eine gehörige Portion Mut verlangt. Und weil der Anstieg zum markanten Doppelgipfel halt doch recht mühsam ist, wird man oben mit einer Rundschau belohnt, die angesichts der bescheidenen Höhe des Berges nichts zu wünschen übrig lässt.

Der Manndlweg wurde so genannt, damit keinem von euch Zweifel an der richtigen Route kommen und damit sich auch keiner verirrt. Er beginnt an der östlichen Klostermauer des nicht nur wegen seines guten Likörs berühmten Klosters und führt, breit wie er ist, gemächlich ansteigend nach Nordosten dahin. Allmählich schwingt er sich aber doch noch in die Höhe auf und in den Tiefentalgraben hinein. Dort erreicht er die Tiefental-Diensthütte, von der er sich in vielen engen Kehren durch düsteren Wald zum Wanderweg hinaufschlängelt, der vom Laberjoch herüberkommt.

Anspruchsvolle Tour bis zum Gipfel

Bei dieser Wegverzweigung haltet ihr euch rechts und folgt der Trittspur unter steilen Felsenwänden ein Stück dahin. Schon bald zweigt nach links der rassige Klettersteig ab. Die robuste Eisenkette fest packend plagt ihr euch hinauf, genießt hin und wieder ein paar gewaltige Blicke zwischen den eigenen Beinen hindurch in den Abgrund, erreicht eine Gratschulter, steigt wenige Meter ab, und gleich darauf kommt ihr über steile Felsen erschöpft, aber zufrieden am Gipfelkreuz des Ettaler Manndls an.

Normalerweise steigt ihr entlang der Aufstiegsroute auch wieder ab. Man kann aber auch, wenn man über den luftigen Klettersteig wieder abgestiegen ist, am Wanderweg zum idyllisch gelegenen Soilesee hinuntergehen und an der Soilealm vorbei gegen Norden, später Westen, nach Oberammergau hinauswandern. Wer es bequem mag, fährt mit der Seilbahn ins Tal zurück. Bei diesen Abstiegs- bzw. Abfahrtsvarianten wird allerdings der Ausgangspunkt nicht erreicht.

Autor: Siegfried Garnweidner

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Münchner Wanderberge. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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