Moselsteig-Wanderung: abwechslungsreicher Weg Leiwen - Zummethöhe - Neumagen-Dhron
Moselsteig
Zuletzt aktualisiert: 21. März 2021

Highlights:
- Zummethöhe
- Einkehr mit schönem Blick auf die Moselschleife
- Konstantinshöhle
Eine aussichtsreiche Wanderung mit einem lang gezogenen Aufstieg zur Zummethöhe, einem der »Lieblingsplätze« an der Mosel. Dem Hanggrat folgend passiert man später die Konstantinshöhe mit der knapp darunterliegenden gleichnamigen Höhle. Im Tal muss man die Marterkapelle ebenso wenig fürchten wie die steinerne Vergangenheit des lieblichen Neumagen-Dhron.
Von Leiwen zur Zummethöhe

Aus dem Ortskern von Leiwen bringt euch der ausgewiesene Zuweg nach gut 1 km zum Moselsteig-Abzweig. Vorbei an den Tennisplätzen und einer Schutzhütte zieht sich der Weg zwischen Rebflächen ins Schantelbachtal, dessen Namen gebenden Bachlauf ihr kurz danach quert. Der Aufstieg zur Höhe geht sachte vonstatten, da man die längs am Hang entlanglaufenden Winzerwege nutzt, um ihn zu erklimmen. Nach der Spitzkehre ignoriert man den kreuzenden Weg und gelangt nach 300 m zu einer schön gelegenen Weinbergkapelle. Zur großen Freude wurde in ihrem Schatten eine Wanderliege aufgebaut.
Es folgt ein kleines Steilstück, das euch bald schon in den Wald geleitet, wo euch nach einer S-Kombination auf einer Lichtung eine Schutzhütte erwartet. Ein Wildgehege passierend erreicht ihr die Ferienanlage Sonnenberg, die ihr linker Hand umgeht. Allerdings solltet ihr zuvor die herrliche Aussicht genießen, denn nun geht es merklich bergab. Im Zenit des großen Wegbogens nach links folgt ihr geradeaus dem Kammweg Richtung Zummethöhe, die nach gut 1,5 km erreicht wird. Kurz bevor der Weg an der Landstraße wieder auf die Weinberge trifft, besteht die Möglichkeit zur Einkehr. Die Zummethöhe mit dem beliebten Ausflugslokal und dem traumhaften Ausblick auf die Moselschleife bei Trittenheim ist einer der ausgewiesenen Lieblingsorte der Mosel.
Anstieg durch Weinberge
Von der Zummethöhe, der Passhöhe zwischen Mosel- und Dhrontal, nimmt man auf der der Mosel abgewandten Seite den erneuten Aufstieg in Angriff. Der Blick wendet sich dabei ins schon angesprochene liebliche Tal der kleinen Dhron und hebt sich empor über die dicht bewaldeten Hügel des Moselhunsrück. Auch hier zerschneidet der Weg aktuelle und vergangene Weinberge. Etwas traurig konstatiert man, dass auch an der Mosel ein Wandel einsetzt, der so manchen Winzer seines Handwerks beraubt, sei es aus Alters- oder ökonomischen Gründen. So manche einstmals stolze Lage scheint dem Verfall preisgegeben. Mit diesem Gedanken nähert man sich, eine versteckte Schutzhütte rechts entdeckend, dem rückwärtigen Hangwaldkamm. Bald schon überwältigt wieder die grandiose Aussicht und Hoffnung keimt auf, dass der enthusiastische Nachwuchs an qualitätsorientierten Jungwinzern das Ruder herumzureißen vermag.
Durch üppigen Bestand knochiger Weinbergeichen folgt der Weg knapp unterhalb der Hangkante der natürlichen Landschaftsformation zur Konstantinshöhe, dem nächsten spektakulären Aussichtshighlight des Tages. Schön erkennt man die sanfte Form des Gleithangs, an den sich das schmucke Trittenheim schmiegt.
Einzig von Trittenheim sind im Übrigen noch die beiden Fährtürme erhalten, die durch den Bau der Brücke ihre Notwendigkeit einbüßten. Wie oft an der Mosel liegen auch einige Weinlagen Trittenheims am anderen Ufer. Die Weinlage an diesem felsdurchzogenen Steilhang ist Genießern als »Trittenheimer Apotheke« bestens bekannt.
Letzte Etappe: Konstantinshöhle – Neumagen-Dhron
Wenn man nun schon einmal hier ist, sollte man sich nicht scheuen, dem vom breiten Hauptweg abzweigenden steilen Pfad ein kurzes Stück bergab zu folgen und auch der so benannten Konstantinshöhle einen Besuch abzustatten. Entlang des Steilhangs Richtung Neumagen-Dhron befinden sich einige dieser Hohlräume, die neben Tieren vor vielen Jahren auch Menschen Unterschlupf geboten haben dürften.
Wieder auf dem Moselsteig erwartet euch nach einem kurzen Abstecher in eine freundliche Wiesenlandschaft im niederen Wald ein zunächst moderater, bald aber recht steiler Abstieg zum Moselufer. An der Uferstraße trefft ihr auf die uralte Marterkapelle, zuweilen auch Märtyrerkapelle genannt. Bis hierhin soll sich die Mosel der Legende nach blutrot gefärbt haben, als in Trier lange vor der Konstantinischen Wende Christen verfolgt und umgebracht wurden. Das Kirchlein markiert den Endpunkt des Neumagen-Dhroner Kreuzweges und in Anbetracht der höhenmäßig durchaus anspruchsvollen Anlage manch anderer Kreuzwege im Moseltal liegt der Verdacht nahe, dass die Neumagen-Dhroner ein eher gemütliches Völkchen sind. Bestätigt wird diese Vorahnung nur wenig später, wenn der Ort der Landstraße folgend erreicht wird. Neumagen-Dhron lädt zum Verweilen ein und man wird mit guten Erinnerungen gerne dorthin zurückkehren.
Autor: Thorsten Lensing