Mosel-Wanderung: Römersteig und Klüsserather Sagenweg

Mosel

Zuletzt aktualisiert: 7. Mai 2021

18.5 km
500 m
500 m
5,3h
Mittel

Highlights:

  • Ausblick von der Konstantinshöhe
  • Römer: steinernes Weinschiff
  • 3500 Jahre alter Menhir

Die Tour verbindet Teilabschnitte des sogenannten Römersteigs und des Klüsserather Sagenweges, einem weiteren Moselsteig-Seitensprung. Verbunden durch steile Weinbergwege und waldreiche Abschnitte sorgen wichtige archäologische Fundstätten, fulminante Aussichtspunkte und besonders hübschen Weindörfer für einen abwechslungsreichen Wandergenuss. Höhepunkte sind die Konstantinshöhe, das Neumagener Weinschiff, die Aussichtslage Hinkelstein und die Laurentius-Kapelle.

Trittenheim – Konstantinshöhe – Märtyrerkapelle

Neumagen-Dhron: Steinernes Weinschiff. Bildautor: Thorsten Lensing

Die Wanderung beginnt im Ortskern von Trittenheim, wo ihr der Moselstraße zur hübschen Flusspromenade folgt. Über die Brücke erreicht ihr das gegenüberliegende Moselufer, wo etwa auf Höhe des alten Fährturms ein schmaler Steig zwischen den Rebreihen ansteigt. Vom urigen Rastplatz, den ihr nach wenigen Metern passiert, erkennt man sehr gut die beiden erhaltenen Fährtürme, das einzige erhaltene Paar an der gesamten Mosel. Über loses Schiefergestein zieht der Römersteig in der Weinlage Trittenheimer Apotheke kräftig bergan, um nach gut 400 m auf einen breiten Weinbergweg zu treffen. An der Haarnadelkurve folgt ihr dem aufstrebenden Schenkel der Straße weiter hinauf. Bald schon lässt die Steigung nach und man quert in perfekter Aussichtslage den Weinberg, bis sich voraus felsiges und bewaldetes Terrain einstellt. Hier zweigt rechts ein schmaler Pfad ab, der euch zu einer großen Höhle geleitet. Weiter oben erreicht ihr mit der Konstantinshöhe ein fulminantes Aussichtsplateau.

Der Weg führt nun zunächst von der Hangkante weg und entgegen dem Uhrzeigersinn um ein Feld herum. Anschließend senkt er sich der Hanglinie Richtung Neumagen folgend im buschigen Gelände ab. Im Wald zieht der Weg in einen kleinen Taleinschnitt, um nach der Spitzkehre oberhalb der Marterkapelle wieder auf die Weinberge zu stoßen. An der Kapelle befindet ihr euch schließlich auf Moselniveau. Die Marterkapelle unterhalb der Neumagener Weinlage Rosengärtchen wird auch als Märtyrerkapelle bezeichnet. Bis hierhin soll die Mosel der Legende nach blutrot gewesen sein, als in Trier vor der Konstantinischen Wende Christen verfolgt und umgebracht wurden.

Neumagen-Dhron – weiter zum wohl ältesten Weinort Deutschlands

Ungewöhnlich ist das Wegstück, welches ihr auf den nächsten gut 800 m nach Neumagen-Dhron bringt, denn es entbehrt – obwohl es sich um einen Kreuzweg handelt – jeglicher Steigung. Neumagen-Dhron erhebt für sich den Anspruch »ältester Weinort Deutschlands« zu sein, was durch die frühe und dauerhafte Präsenz der Römer auch glaubhaft erscheint. Als schwerwiegender Beweis dient das steinerne Weinschiff in der Ortsmitte. Erlebbar wird Geschichte durch den Nachbau eines echten hölzernen Römerschiffes, mit dem Ausflüge unternommen werden können.

Am jenseitigen Ortsende überquert ihr an der Brücke die Mosel und verlasst den bis dahin ohnehin recht spärlich beschilderten Römersteig. Stattdessen biegt ihr rechter Hand ins Zweibachtal ein, wo ihr euch am kleinen Bachlauf aber gleich wieder links haltet. An der Haarnadelkurve des aufstrebenden Weges trefft ihr bereits auf den Klüsserather Sagenweg, dem ihr bergan in den Wald folgt. Rasch gewinnt der Pfad in dem engen Seitental an Höhe. Oberhalb zieht sich der Weg um ein großes Feld herum, bevor an der Rastbank eine Infotafel über die Sage von der Geldkaul informiert. Auf einem bequemen Waldweg passiert man wenig später eine Grillhütte und erreicht auf einem alten Pilgerweg im nun abfallenden Gelände die ersten Klüsserather Weinlagen.

Aussichsplatz am Hinkelstein

An der Wanderliege blickt man genüsslich ins auslaufende Salmtal, bevor oberhalb der Weinlage Klüsserather Bruderschaft eine Infotafel über die Untaten des Rudemsmännchens berichtet. Tief senkt sich der Blick auf den lang gezogenen Ort, während der Weg am Waldrand oberhalb der steilen Rebhänge entlangführt. An der Absprungstelle der Gleitschirmflieger wendet sich der Moselsteig-Seitensprung nochmals in den Wald, um hinter der Waldkulisse auf eine Hochfläche mit alten Obstbäumen zu stoßen. Hier hält man sich rechts und folgt dem parallel zum Hang verlaufenden Weg vorbei an der Wegkapelle zum Aussichtsplatz am Hinkelstein. Der Rastplatz an dem ca. 3500 Jahre alten Menhir aus der Jungsteinzeit erlaubt einen weiten Blick bis Pölich und Trittenheim. Selbstverständlich wird auch hier eine weitere Sage präsentiert.

Während sich der Sagenweg landeinwärts verabschiedet, folgt ihr mit der Markierung RW11 dem Hangverlauf in gerader Linie bis zur Laurentiuskapelle, wo man einen sehr schönen Blick auf Leiwen und die Zummethöhe hat. Der an der Kapelle rechtwinklig abknickende Weinbergweg (weiter RW11) bringt euch schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Trittenheim.

Autor: Thorsten Lensing

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Mosel. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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