Hohe Mark Steig: Wanderung am Niederrhein

Wesel

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2022

23.4 km
6,0h
Mittel
Gut

Highlights:

  • Artenvielfalt im Naturschutzgebiet Großes Venn bestaunen
  • Mystische Atmosphäre am Schwarzen Wasser im Diersfordter Wald
  • Historischen Begebenheiten auf der Spur: Besichtigung der Bärenschleuse
  • Sightseeing in Wesel: Zitadelle und historisches Rathaus

Wacholder- und Auenlandschaften, Hirsche am Wegesrand, farbenfrohe Heide-Abschnitte, Wälder und Seen… Klingt nach einer traumhaften Umgebung zum Wandern? Ist es auch! Der Naturpark Hohe Mark zieht euch mit wunderschönen Streckenabschnitten und Panoramen in seinen Bann. Er liegt an der Schnittstelle zwischen Niederrhein, Münsterland und Ruhrgebiet und zählt mit einer Größe von 1977 Hektar zu den größten Naturparks in Nordrhein-Westfalen. 3890 Kilometer Wanderwege führen durch dieses Gebiet. Zum Beispiel schlängelt sich der Fernwanderweg Hohe Mark Steig à insgesamt sechs Etappen durch weite Teile des Naturparks. Die erste Etappe startet in Wesel und hält bereits zahlreiche Sehenswürdigkeiten für euch bereit. Besonders die faszinierende Landschaft und phänomenale Ausblicke werden euch hier ins Auge fallen: Rheinwiesen, Auenlandschaften, Moore und Gewässer wechseln sich hier ab. 

Hohe Mark Steig: Start in Wesel

Auesee in Wesel, Hohe Mark Steig
Adobe Stock Hier beginnt die erste Etappe des Hohe Mark Steigs: Am Auesee in Wesel.

Eure Wanderung beginnt am Ortsrand der schönen Stadt Wesel am Niederrhein. Ihr passiert den Yachthafen und kommt zum Auesee, wo der Hohe Mark Steig beginnt. Bei gutem Wetter ist der Auesee ein überaus beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. In Folge langjähriger Kiesaushebungen entstanden, ist er heute einer der saubersten Seen des Bundeslandes. Zudem ist er ein Schutzraum für Krebse und beherbergt die Vogelinsel – mit Glück erhascht ihr aus der Ferne seltene Vogelarten, die sich zur Rast oder Brut niedergelassen haben. 

Die erste Etappe des Hohe Mark Steigs führt euch am Südufer des Sees entlang, woraufhin sich die wunderschönen Rheinwiesen vor euch ausbreiten. Hier habt ihr einen atemberaubenden Ausblick auf und über die Altrheinarme. 

Abstecher zu Schloss Diersfordt

Schloss Diersfordt bei Wesel, Niederrhein
Adobe Stock Schloss Diersfordt und seine Rokoko-Kirche sind einen Schlenker vom Hohe Mark Steig aus wert.

Im Anschluss geht es auf dem Hohe Mark Steig in Richtung Diersfordter Wald und Schloss. Schloss Diersfordt liegt nicht direkt auf dem Wanderweg, ist aber einen Abstecher wert. Das ehemalige Wasserschloss gehört zur Stadt Wesel. Ursprünglich stand hier eine mittelalterliche Burg; sie wurde jedoch 1928 vollkommen zerstört und 1929 als das heutige Schloss Diersfordt – in vereinfachter Form – wiederaufgebaut. Auch heute zieht dieses Gebäude mit seiner Rokoko-Kirche und eigenen Wasserflächen zahlreiche Besucher an, sowohl für Übernachtungen im hauseigenen Bed and Breakfast als auch für romantische Trauungen. Hier findet ihr außerdem ein Heimatmuseum.

Großes Venn: Faszinierende Artenvielfalt

Macht euch nun auf in Richtung Norden und in den Diersfordter Wald, wo ihr einen faszinierenden Komplex aus Moorlandschaft und Binnendünen vorfindet. Das Landschaftsschutzgebiet Großes Veen macht diesen Wald zu einer einzigartigen Naturlandschaft; Kiefer- und Eichenbestände runden sie ab. 

Auch hier begegnen euch mit etwas Glück außergewöhnliche Tierarten; nicht umsonst gilt das Große Veen als europäisches Naturschutzgebiet. Krickenten, Heidelerchen, Hirschkäfer und Moorfrösche sind nur einige der vorzufindenden seltenen Tierarten. Dazu kommen seltene Pflanzen wie Wollgras und Sonnentau. Bleibt bitte auf den vorgegebenen Wegen des Hohe Mark Steigs und gebt Flora und Fauna genügend Raum. Ihr solltet nicht zu nah an die Tiere des Waldes herantreten.

Diersfordter Wald, Hohe Mark Steig
Adobe Stock Eine ganze Weile seid ihr nun im Diersfordter Wald unterwegs.

Heidelandschaft, Schwarzes Wasser und Issel

Nach dem Großen Veen folgt die nächste bezaubernde Landschaft, die Stemkens Heide. Ihr findet euch an der ein oder anderen Stellen auf hübschen Holzbohlen-Stegen wieder, die sandige Pfade überspannen. Abermals überquert ihr Binnendünen. 

Euer nächstes Zwischenziel ist der Weiher “Schwarzes Wasser”, der sich an bewaldete Dünen schmiegt und eine idyllische und zugleich mystische Atmosphäre kreiert. Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass sein Wasser selbst an den sonnigsten Tagen sehr dunkel bis schwarz erscheint: Die Moorvegetation und daraus resultierende Huminstoffe verleihen ihm seine charakteristische Farbe. Das Gewässer ist zwar nährstoffarm, aber dennoch Heimat zahlreicher gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Zum Beispiel wächst hier Froschkraut, eine in Mitteleuropa sehr selten gewordene Pflanze. 

Ihr befindet euch noch immer im Diersfordter Wald; Kiefer, Birken und Eichen umgeben euch auf eurem Weg nach Blumenkamp und zur Issel.

Landschaftsschutzgebiet Schwarzes Wasser in Wesel
Adobe Stock Weiher und zugleich Landschaftsschutzgebiet: Das Schwarze Wasser.

Die letzte Etappe auf dem Hohe Mark Steig

Insgesamt 82 Kilometer lang ist die Issel. Eine Weile folgt ihr ihrem Verlauf, bis ihr an eurem Ziel, der Bärenschleuse, ankommt. Dieses Denkmal erinnert dank seines Namens zwar an die gleichnamigen Tiere, doch das Wort “Bär” kommt ursprünglich vom Begriff “Barriere”. Im frühen 17. Jahrhundert errichtet, diente die Schleuse damals dazu, die Issel aufzustauen. So konnten die Festungsgräben der Stadt Wesel mit ausreichend Wasser versorgt werden. Der künstlich abgezweigte Issel-Arm, der nach Wesel führte, existiert heute zwar nicht mehr, doch die Bärenschleuse ist noch immer ein Zeugnis dieser Praxis. Verschiedene Restaurierungen haben die Schleuse mittlerweile wieder betriebsfähig gemacht. 

Bärenschleuse an der Issel, Hohe Mark Steig
Adobe Stock Die Bärenschleuse ist mittlerweile wieder betriebsfähig.

Der Abschluss der Wanderung

Mit eurer Ankunft an der Bärenschleuse endet die erste Etappe des Hohe Mark Steigs auch schon. Wenn ihr noch Lust habt und eine Mehrtagestour auf dem Steig verbringen wollt, wandert gerne noch eine oder mehrere Etappen. Etappe Nummer Zwei führt euch von der Bärenschleuse nach Schermbeck. 

Zitadelle in Wesel am Niederrhein, Festungsanlage
Adobe Stock Der Zugang zur Zitadelle in Wesel am Niederrhein

Zurück nach Wesel bringt euch die Buslinie 84. Die Stadt ist voller hübscher Sehenswürdigkeiten; besonders empfehlenswert sind ein Besuch der Zitadelle und die Begutachtung des historischen Rathauses.

Das sind unsere Tipps auf diesem Adventure

  • Waldhotel Tannenhäuschen

    Wellnesshotel mit Biergarten und Terrasse am Randgebiet des Diersfordter Waldes

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  • Grav-Insel Camping- und Wohnmobilplatz

    Campingplatz in der Nähe von Wesel. In der Umgebung lässt es sich optimal wandern, Radfahren, Boote mieten und angeln. Hier umgibt euch die wunderschöne Auenlandschaft des Niederrheins.

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  • Auesee

    Hier startet die erste Etappe des Hohe Mark Steigs. Der Auesee ist durch Kiesaushebungen entstanden und ein beliebtes Ziel für Naherholung sowie Wassersport. Teile des Auesees sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

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  • Schloss Diersfordt

    Ursprünglich mittelalterliches, 1929 neu errichtetes Wasserschloss in Diersfordt. Hier kann übernachtet und geheiratet werden, außerdem gibt es ein Heimatmuseum.

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  • Schwarzes Wasser

    Naturschutzgebiet und Weiher in der Nähe von Wesel. Das Wasser hat dank der Moorvegetation und der Huminstoffe eine sehr dunkle, fast schwarze Farbe. Hier leben seltene Tier- und Pflanzenarten.

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  • Bärenschleuse

    Die Bärenschleuse wurde im frühen 17. Jahrhundert errichtet und diente ursprünglich zur Aufstauung der Issel und zur Weiterleitung des Wassers in die Festungsgräben von Wesel.

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Think green

Ihr befindet euch hier in verschiedenen Naturschutzgebieten und trefft an unterschiedlichen Stellen auf seltene und gefährdete Tieren und Pflanzen. Bleibt daher bitte auf den vorgegebenen Wegen, geht nicht zu nah an die Tiere heran und macht keinen Lärm.

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