Hafenfähre Hamburg: Sightseeing auf der Elbe

Hamburg

Zuletzt aktualisiert: 1. September 2022

für Kleinkinder geeignet

Highlights:

  • auf dem Deck der Hafenfähre: Hamburgs und sein maritimes Flair genießen
  • spitzenmäßige Aussicht von der Dachterrasse des Docklands
  • Abstecher beim Elbstrand und in der Lotsenhäuser-Siedlung

Wer in Hamburg zu Gast ist, stößt an zahlreichen Ecken der Hansestadt auf Wasser. Nicht nur die Alster lockt mit weitläufigen Spazier-, Entspannungs- und Wassersportmöglichkeiten, auch die Elbe hat einiges in petto. Vom Hafen aus in Richtung Altona und Övelgönne gibt es viel zu sehen und zu erleben. Wie wäre es mit einer Sightseeing-Tour mit der Hafenfähre in Hamburg? Sie bringt euch zu einigen der schönsten Ecken der Stadt, die zum Teil noch nicht touristisch überlaufen sind. Gleichzeitig könnt ihr die Aussicht auf Hafen und Elbphilharmonie genießen und euch von der Brise der Elbe umwehen lassen.

Hafenfähre in Hamburg: Teil des ÖPNV

Hafenfähre Hamburg, Kräne, Hafen
Unsplash Die Hafenfähren in Hamburg verfügen über mehrere Decks, oft auch offene. Macht es auch an der Stelle mit dem besten Ausblick gemütlich!

Die Hafenfähren in Hamburg gehören zum Nahverkehr. Zwischen insgesamt 20 Anlegern verkehren die HADAG-Fähren täglich und bringen ihre Passagiere von A nach B. Dass die Hafenfähren in Hamburg auch ausgezeichnet fürs Sightseeing geeignet sind, hat sich längst herumgesprochen. 

Besonders beliebt ist die Fährlinie 62. Sie startet an der Landungsbrücke Nummer Drei und hält an den Zwischenstationen Fischmarkt, Dockland, Neumühlen/Övelgönne und Bubendey-Ufer. Ihr Ziel ist Finkenwerder. An jedem der Zwischenstopps könnt ihr aus- und später wieder einsteigen. Zeit also für eine Hop On And Off-Sightseeing-Tour mit Hamburgs Hafenfähre.

Einsteigen, bitte!

An den meistens stark besuchten Landungsbrücken starten alle Hafenfähren. Die Fähre 62 nach Finkenwerder legt an Brücke Drei an. An den Landungsbrücken gibt es übrigens eine kultige Fischbrötchenbude, die nicht nur von Touristen, sondern auch von Einheimischen geliebt wird. Wenn ihr vor Fahrtantritt bereits Lust auf ein Backfischbrötchen oder Ähnliches habt, seid ihr hier goldrichtig. 

Sobald die Fähre angelegt hat, schnappt ihr euch am besten einen Platz an Deck. Dann weht euch die maritime Brise Hamburgs entgegen, während ihr über die Elbe schippert und beste Sicht auf alle Sehenswürdigkeiten um euch herum habt. Die Elbphilharmonie, ein Wahrzeichen der Stadt, ragt in etwas Entfernung über dem Hafen auf und bietet einen wunderschönen Anblick. Nehmt am besten eine Regenjacke oder einen Regenponcho mit; vielleicht überrascht euch Hamburg mit dem bekannten “Schietwetter”. 

First stop: Fischmarkt

Anlegestelle Fischmarkt, Fischauktionshalle, Hafenfähre
Unsplash Bei der Fischauktionshalle direkt neben dem Fischmarkt legt ihr an und ab.

Nur kurz seid ihr unterwegs, bis ihr am Gelände des Fischmarkts und der Fischauktionshalle angekommen seid. 

Der wöchentlich stattfindende Fischmarkt ist ein touristischer Dauerbrenner, der einen Besuch aber definitiv lohnt. Jeden Sonntag von 05:30 Uhr bis 09:00 Uhr, in der Wintersaison ab 07:00 Uhr, lädt er zum Schlendern ein. Seit 1703 darf an diesem Ort gehandelt werden; ursprünglich wurden die Bürger Altonas hier mit frischem Fisch versorgt. Heutzutage wird auf dem Markt nicht nur Fisch, sondern viel mehr verkauft, von Backwaren über Obst und Gemüse, von Grünpflanzen über Textilien bis hin zu Porzellan. Die Rufe der feilschenden Händler verleihen dem Fischmarkt erst seinen ganz eigenen Charme und sind aus dem Ambiente nicht mehr wegzudenken. Die Fischauktionshalle ragt direkt neben dem Fischmarkt in die Höhe und lädt sonntags auf Kaffee und Musik ein. Die 1986 eröffnete Halle ist von außen sehr hübsch anzusehen; sie wurde im Stil einer Basilika erbaut.

Große Elbstraße

Nicht nur der Fischmarkt ist ein Highlight dieser Station. Ihr könnt prima an der Elbe entlang spazieren und habt einen atemberaubenden Ausblick auf das Gewässer mit seinen Kränen und Containerschiffen. 

Die Große Elbstraße, in der ihr euch nun befindet, lockt zudem mit einem attraktiven gastronomischen Angebot. Hier lässt es sich in gemütlichem Flair Meeresfrüchte oder andere Delikatessen verspeisen, inklusive Blick auf die Elbe. Wenn ihr Lust auf Kaffee und Kuchen habt, besucht auf jeden Fall das Café Schmidt. Es wird als eines der besten Cafés in ganz Hamburg gehandelt und hat schon fast Legendenstatus.

Zweiter Stopp mit der Hafenfähre in Hamburg: Dockland

Steigt am Fischmarkt wieder auf das Deck der Hafenfähre und lasst euch über die Elbe treiben. Es ist ein wunderbares Gefühl, Hamburg auf dem Wasser zu erkunden, vorbei an Container- und Passagierschiffen, an grünbesäumten Uferabschnitten und an etlichen sehenswerten Ecken dieser Stadt, die euch sonst verborgen blieben.

Eine Sehenswürdigkeit Hamburgs, die viele Touristen nicht auf dem Schirm haben, sich bei Einheimischen aber schon zum Fotomotiv gemausert hat, ist das Dockland. Hier legt die Hafenfähre als Zweites an.

Wunderbare Aussicht

Dockland in Hamburg
Adobe Stock Ein futuristisches Gebäude und eines der Highlights eurer Sightseeing-Tour: das Dockland.

Das Dockland wird euch schon aus einiger Entfernung auffallen: Es ist ein futuristisch anmutendes, verglastes Bürogebäude mit einer außergewöhnlichen Form. Einem Parallelogramm nachempfunden, ragt eine Gebäudeseite etwa 40 Meter übers Wasser hinaus und wirkt wie ein Schiffsbug. Nicht nur der Anblick der Dockland-Fassade ist beeindruckend; das Gebäude wartet darüber hinaus mit einer Aussichtsplattform auf einer Höhe von 25 Metern auf, die öffentlich zugänglich ist. Die Nutzung der Fahrstühle ist leider nur Mitarbeitenden erlaubt; daher müsst ihr etwa 140 Treppenstufen hinter euch lassen, um das Plateau zu erreichen. Oben angekommen, erwartet euch ein fantastisches Panorama über den Hafen und das nördliche Elbufer. Das ist den anstrengenden Aufstieg mehr als wert. 

Einkehren im Fischereihafen-Restaurant

Falls ihr noch nicht gegessen habt, bietet sich das Fischereihafen-Restaurant, unweit entfernt von der Anlegestelle, zur Einkehr an. Das Restaurant ist in ganz Hamburg für seine ausgezeichnete maritime Küche bekannt. Hier werden unter anderem Austern, Kaviar und gegrillte Meeresfrüchte serviert. Bon appetit! 

Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Nähe der zweiten Anlegestelle ist das Cruise Center Altona. An diesem Kreuzfahrtterminal legen regelmäßig die größten Schiffe Europas ab. 

Museumshafen Övelgönne

Euer nächster Stopp ist der Museumshafen Övelgönne am Rande des Elbstrands. Dieses Freilichtmuseum direkt am Fähranleger lässt euch in die Welt der historischen Schiffsbauten eintauchen. Der Museumshafen stellt sowohl Dampf- als auch Motor- und Segelschiffe aus und verfügt über eine einzigartige Flotte ehemaliger Berufsfahrtschiffe. Historische Schiffe werden hier gewartet und somit am Leben erhalten. Nicht nur für Schiffsinteressierte ist ein längeres Verweilen im Freilichtmuseum absolut empfehlenswert. Ein Tipp: Die Online-Plattform Hearonymous bietet downloadbare Audio-Guides an, so auch für den Museumshafen. Auf einer 45-minütigen Tour mit 19 Stationen könnt ihr zahlreiche spannende Fakten über die hier liegenden Schiffe in Erfahrung bringen. Aber auch die Besatzung des Museumshafens steht immer gerne Rede und Antwort.

Der Elbstrand: Toller Sommer-Spot

Elbstrand in Hamburg, Sightseeing mit der Hafenfähre
Unsplash Der Elbstrand ist besonders aufgrund seiner Aussicht so beliebt.

Besonders im Sommer bietet sich ein Abstecher zum Elbstrand an, der sich zu eurer Rechten erstreckt. Mit Blick auf Container- und vorbeiziehende Kreuzfahrtschiffe könnt ihr hier eine Pause einlegen, entweder zum Picknicken oder einfach zum Sonnen. Oder ihr stattet der beliebten “Strandperle” einen Besuch ab und genießt einen erfrischenden Softdrink. Der Elbstrand ist im Sommer immer sehr gut besucht, sodass ihr recht früh da sein müsst, um einen guten Platz mit freiem Ausblick zu bekommen. 

Spaziergang durch die Lotsenhäuser-Siedlung

Es muss nicht immer ein Strandspaziergang sein. Ganz in der Nähe des Museumshafens befindet sich die Lotsenhäuser-Siedlung, ein wunderschönes, malerisches kleines Quartier mit Backstein- und Fachwerkhäusern. Die Lotsenhäuser entstanden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts; zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Siedlung um Häuser im Stil der sogenannten “Kurort-Architektur” erweitert. Ein Spaziergang entlang dieser beschaulichen Gebäude ist einen Abstecher definitiv wert. 

Mit der Hafenfähre Hamburg zum Bubendey-Ufer

Anleger Bubendeyufer, Hafenfähre Hamburg
Adobe Stock Das Bubendey-Ufer ist manchmal sogar menschenleer.

Weiter geht es auf eurer Tour über die Elbe. Nun wird eure Umgebung grüner und ursprünglicher. Zwar begegnet ihr immer wieder Containerschiffen und anderen motorbetriebenen Wasservehikeln, doch die Uferbereiche zeugen jetzt von sattem Grün und hübschen Pflanzen.

Viel verwunschene und idyllische Natur zeigt sich euch am Bubendey-Ufer und Umgebung. Noch, denn leider droht die Erweiterung des Hafengebiets die wildromantische Natur des Bubendey-Ufers zu verdrängen. Um rund 38 Hektar Fläche soll das Container-Terminal des Hafens vergrößert werden. Bereits seit Jahren besteht darüber eine Debatte zwischen den Planenden und Umweltschützern wie dem NABU Hamburg.

Ein Grund mehr, die Natur rund ums Bubendey-Ufer wertzuschätzen. In dieser Gegend lässt es sich super spazieren, beispielsweise durch den Lotsenpark zum Hamburger Jachtclub und zurück. Schön anzusehen ist außerdem der rot-weiße Leuchtturm “Oberfeuer Bubendey-Ufer”. 

An dieser Anlegestelle steigen wenige Passagiere in die Hafenfähre aus und ein; dabei ist dieser Ort einer der schönsten auf der Strecke.

Letzter Stopp der Hafenfähre: Finkenwerder

Los geht´s zum Ziel der Hafenrundfahrt, Finkenwerder. Die ehemalige Elbinsel ist zugleich ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte und Standort des Flugzeugbauers Airbus mit etlichen Beschäftigten. Die 62er-Fähre dient also auch regelmäßig Mitarbeitenden von Airbus als Transportmittel vom einen Elbufer zum anderen. Entstanden ist die ehemalige Elbinsel wohl aufgrund mehrerer Sturmfluten im 12. und 13. Jahrhundert, so die weitläufige Expertenmeinung. Seit 1962 ist Finkenwerder durch Deiche mit dem Festland verbunden. Ihr könnt übrigens an Führungen durch die Airbus-Hallen teilnehmen und spannende Fakten über den Flugzeugbau erfahren. 

Finkenwerder ist darüber hinaus reich an Obstplantagen. Besonders Äpfel werden hier angebaut; viele Plantagen befinden sich seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Im Hochsommer kommt ihr in den Genuss von Obstbäumen, die weit und breit eure Wege säumen und der Umgebung bunte Farbtupfer verleihen.

Apfelplantage in Finkenwerder
Adobe Stock In Finkenwerder befinden sich zahlreiche Apfelplantagen.

Schöne Parks zum Ausklang des Tages

Finkenwerder hat noch viel mehr zu bieten; hier findet ihr verschiedene Parkanlagen und Grünflächen, die sich perfekt für einen entspannten Tagesausklang eignen. Da wäre zum Beispiel der Rüschpark, der mit Spielplatz und Aussichtsturm Klein und Groß gleichermaßen begeistert. Oder ihr spaziert durchs Naturschutzgebiet “Finkenwerder Süderelbe”, wo ihr beinahe urtümliche Natur bestaunen könnt – genau wie im Naturschutzgebiet Westerweide. Diese beiden Gebiete wurden 1989 gemeinsam unter Schutz gestellt und beeindrucken noch heute mit rund 170 Hektar Marschfläche. 

In Finkenwerder habt ihr alles, was ihr für einen entschleunigten Tagesabschluss braucht. Und danach geht es mit der Fähre wieder zurück zu den Landungsbrücken.

Hafenfähre Hamburg, zurück zur Anlegestelle
Unsplash Zurück zur Landungsbrücke Drei

Das sind unsere Tipps auf diesem Adventure

  • Landungsbrücke Drei

    Hier legt die Fähre 62 Richtung Finkenwerder an und setzt euch später wieder ab.

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  • Fischmarkt

    Jeden Sonntag öffnet der Fischmarkt seine Tore. Feilschende Händler preisen ihre Ware an; vieles bekommt ihr hier zu sehr günstigen Preisen. An Sonntagen im Sommer besuchen rund 70.000 Menschen den Fischmarkt.

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  • Große Elbstraße

    Die Große Elbstraße in Hamburg-Altona ist geprägt von Bürogebäuden und gastronomischen Angeboten. Seien es maritime Restaurants, italienische Lokale oder Cafés: Hier ist für jeden etwas dabei, oft mit Blick auf die Elbe.

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  • Dockland

    verglastes Bürogebäude in Form eines Parallelogramms. Die Dachterrasse bietet einen fantastischen Ausblick über den Hafen und die Elbe.

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  • Fischereihafen-Restaurant

    beliebtes Restaurant, das sich auf Meeresfrüchte und Fisch spezialisiert hat.

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  • Museumshafen Övelgönne

    Freilichtmuseum mit historischen Schiffen, die gewartet und restauriert werden. Eine 45-minütige Tour à 19 Stationen wartet mit interessanten Fakten auf euch.

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  • Elbstrand

    Rund 13 Kilometer langer Strand mitten in Hamburg, inklusive Ausblick auf Containerschiffe.

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  • Strandperle

    Bar und Restaurant am Elbstrand. Hier bekommt ihr verschiedene Snacks, aber auch Hauptmahlzeiten wie Burger, außerdem Frühstück, Softdrinks und alkoholische Getränke.

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  • Lotsenhäuser-Siedlung

    Siedlung am Elbuferweg mit zahlreichen pittoresken Backstein- und Fachwerkhäusern aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Viele von ihnen stehen unter Denkmalschutz.

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  • Bubendey-Ufer

    nahezu ursprüngliche Natur an einem ruhigen Fleckchen Erde. Das Bubendey-Ufer ist nicht viel besucht, weshalb ihr hier perfekt entspannen könnt, beispielsweise mit Blick auf den rot-weißen Leuchtturm.

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  • Rüschpark

    Parkanlage auf Finkenwerder, die sowohl über einen Spielplatz als auch über einen Aussichtsturm verfügt.

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Think green

Verhaltet euch sowohl auf dem Wasser als auch an Land verantwortungsbewusst und geht respektvoll mit der Natur um. Beachtet in Naturschutzgebieten die geltenden Regeln und verursacht keinen Lärm.

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