Geheimnisvolles Chiemgau: unterwegs auf dem Schmugglerweg
Chiemgau
Zuletzt aktualisiert: 4. März 2021

Highlights:
- Schöner Waldwanderweg oberhalb der Tiroler Achen
- Hängebrücke Entenlochklamm
- Wallfahrtskirche Klobenstein
Keine Gipfeltour, keine berauschenden Fernblicke – auch auf Schmuggler werdet ihr nicht mehr treffen –, aber dennoch eine landschaftlich reizvolle Wanderung durch Wiesen, Wald und eine Klamm, die nachhaltig und wohltuend in Erinnerung bleibt. Für Kinder und weniger geübte Wanderfreunde bietet diese kleine Tour große Eindrücke, und gerade der Wendepunkt beim idyllisch gelegenen Gasthaus mit großem Gastgarten, die auf eine bereits im 17. Jahrhundert errichtete Einsiedelei zurückgeht, dürfte auf alle Besucher Eindruck machen. Höhepunkt der Tour ist sicherlich die Querung der Hängebrücke bei der Entenlochklamm, von der aus ihr wagemutige Wildwasserfahrer beobachten könnt. Eindrucksvoll auch der Besuch der Wallfahrtskirche Klobenstein (= gespaltener Stein), denn der Legende nach wanderte einst eine Frau durch dieses enge Tal, als sie von einer Mure überrascht wurde. Als sie verzweifelt zur Mutter Gottes betete, spaltete sich ein großer Stein, in dem sie Schutz fand und so vor dem sicheren Tod bewahrt wurde. Man sagt den gespaltenen Steinen auch fruchtbarkeitfördernde Fähigkeiten nach, wenn man durch sie hindurchwandert.
Von Ettenhausen bis zur Entenlochklamm

Am Wanderparkplatz bei der Geigelsteinbahn in Ettenhausen haltet ihr auf das südliche Ende zu, geht ein paar Meter hinab zu einer Forststraße, der ihr talwärts (also links) etwa 300 m lang folgt; dann biegt ihr rechts in einen Wiesenweg ein, der euch zum Wirtschaftsweg leitet, der direkt aus der Ortsmitte in Richtung Süden, also zum Schmugglerweg, führt. Ihr haltet euch dort rechts (Informationstafeln) und folget dem breiten, bequemen Wirtschaftsweg, der ab hier für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Nahezu eben geht es durch Bauernwiesen in Richtung Süden, bis ihr nach 15 Min. an eine Wegverzweigung kommt.
Hier könnt ihr einen Abstecher zum Riederburger See und zu einem Aussichtspunkt (»Schöne Aussicht«) oberhalb der Tiroler Achen machen. Auf dem Hauptweg weiter, und ihr gelangt durch schattigen Wald zu einem Brückerl) – Abzweiger zur Rudersburg. Ab hier wird der Weg nun schmäler. Links unter euch vernehmt ihr das Rauschen der Tiroler Achen, passiert die Gedenktafel an einen tödlich verunglückten Holzmacher und gelangt in steiler werdenden Kehren zum Grenzübergang mit ehemaligem Grenzerhäuschen. Auf einem interessanten und schön angelegten, treppenartigen Steig, der immer wieder interessante Tiefblicke auf den Tiroler Achen bietet, der einen der Hauptzuflüsse des Chiemsees bildet, nähert ihr euch der Entenlochklamm. (Der Weg kann von hier nach Kössen fortgesetzt werden.)
Wallfahrtskapelle Klobenstein
Über eine stabile Hängebrücke quert ihr den Fluss und steigt in wenigen Minuten auf einem nun wieder breiten Weg zum Gasthaus Klobenstein hinauf. Die berühmte Wallfahrtskapelle Klobenstein befindet sich nur wenige Minuten oberhalb. Wer lieber seine Brotzeit aus dem Rucksack verspeisen möchte, kann direkt am Fluss auf der schönen Kiesbank unter der Brücke einen Platz dafür finden. – Die Rückkehr nach Ettenhausen erfolgt auf dem Hinweg.
Autor: Heinrich Bauregger