Entlang der Mosel - Wanderung zur Burg Arras

Mosel

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

13.3 km
310 m
310 m
3,5h
Mittel

Highlights:

  • Moselschleife
  • Höhenfestung Arras
  • Hangviadukt

Verwirrend ist es schon, wenn man die Mosel vom Prinzenkopfturm aus auf beiden Seiten vorbeifließen sieht. Grund des nassen »Gegenverkehrs« ist die große Moselschleife bei Zell, die ihren Ursprung dem Umstand verdankt, dass es just an der Stelle unterhalb des Turms keinen Durchbruch gab. Weitere Höhepunkte der Tour sind der Ausblick vom Reiler Hals, Burg Arras, Alf und das Hangviadukt der Kanonenbahn.

Reil – Bremmer Calmont – Alf – Bullay

Blick auf Burg Arras. Bildautor: Thorsten Lensing

Die Wanderung startet am Bahnhof von Reil nördlich der Moselbrücke. Von hier aus folgt man der guten Beschilderung des Moselsteigs auf die Kammhöhe Reiler Hals. Der schmale Sattel zwischen dem Alfbach- und dem Moseltal gilt als einer der schönsten Aussichtsplätze des gesamten Wandergebietes. Herrlich überblickt man den südlichen Ansatz der großen Moselschleife bei Zell. Man erkennt das Hangviadukt der sogenannten Kanonenbahn und die Marienburg. Dahinter erhebt sich die mächtige Wand des Bremmer Calmont. Rastbänke, ein alter Bildstock und eine kleine Kapelle krönen die Anhöhe.

Der guten Beschilderung Richtung Burg Arras folgend, zieht sich der bequeme Weg über die Kammlage. Den wild in den Wald ausweichenden Moselsteig könnt ihr dabei getrost links liegen lassen. Er gesellt sich wenig später ohnehin wieder zu euch. Nach etwa 1,5 km zweigt linker Hand ein Weg zur Burg Arras ab. Diesen ignoriert ihr, um geradeaus zum aussichtsreichen Pavillon am Leofelsen zu gelangen. Im Tal schmiegen sich Alf und Bullay an das Moselufer, während auf der anderen Seite bereits die Burg zu sehen ist.

Höhenfestung Arras und St.-Remigius-Kirche

Auf schmalen Pfaden nähert man sich dieser an, wobei sich bald schon ein Bilderbuchblick auf die schmucke Höhenfestung ergibt. Bevor man die Anlage aber betreten kann, ist ein Taleinschnitt zu meistern. Auf den rasanten Abstieg folgt ein ebenso ambitionierter Anstieg. Die Burg Arras kann besichtigt werden. Es gibt ein Museum, ein Restaurant und ein Hotel. Die 950 fertiggestellte Burg gilt als älteste Befestigungsanlage der Moselregion bis zum Mittelrheintal.

Wieder am Parkplatz unterhalb der Burg angekommen, weist A 1 nach Alf. Diesem weichen Waldweg folgt ihr, bis linker Hand A 3 zur Alfbachbrücke abzweigt. Rasch verliert man an Höhe und quert im Tal den Bachlauf und die Bundesstraße. Auf der anderen Seite taucht man in die engen Gassen von Alf ein und folgt den Straßen Am Mühlenteich und Mühlenstraße zur Moselfront, wo ein Abstecher zur St.-Remigius-Kirche lohnt. Beachtenswert ist vis-à-vis des Portals das Standbild »Jesus in der Rast«, eine sehr ungewöhnliche Darstellung des Leidenden.

In Alf gibt es auch mehrere Einkehrmöglichkeiten, bevor man jenseits der Alfbachmündung in der Straße Auf Tannerd den Aufstieg zum Prinzenkopfturm in Angriff nimmt. Am Ende der Bebauung hält man sich am Parkplatz links und vor der steilen Weinhanglage wieder rechts. Vor dem Ehrenmal zieht sich dann ein Waldweg linker Hand zum Aussichtsturm hinauf. Vom Prinzenkopfturm sieht man die Mosel gleich zweimal, was daran liegt, dass es dem Fluss wie andernorts in grauer Vorzeit nicht gelungen ist, die schmale Landzunge zu durchbrechen. Das hat zur Folge, dass er einen ca. 11 Kilometer langen Umweg nehmen muss, obwohl der Abstand zwischen den Prallhängen an dieser Stelle keine 500 m beträgt. Auf der »Halbinsel« erkennt man sehr schön die Marienburg, während im Wald auf der anderen Seite die Burg Arras auszumachen ist. Am Gleithang gegenüber liegt Pünderich. Auf der Bullayer Seite reicht der Blick bis St. Aldegund und Neef. Es sei darauf hingewiesen, dass euer Aufenthalt per Webcam über das Internet dokumentiert wird, sodass man durchaus einen Gruß in die Welt winken kann.

Das längste Hangviadukt Deutschlands

Unterhalb des Turms könnt ihr nun den schmalen Pfad nehmen, der euch wieder zum Ehrenmal bringt. Hier folgt man nun der Beschilderung zur Drieschhütte. Rechts neben der samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr bewirteten Schutzhütte stürzt sich zwischen den steilen Weinlagen ein Pfad zum Tunnelportal der Kanonenbahn hinab, wo man durch eine Unterführung zum Moselufer gelangt. Das Hangviadukt von 1880 ist mit 92 Segmentbögen auf 786 m das Längste in Deutschland.

Der Weg wendet sich spitzwinklig nach rechts und bleibt dem Ufer ein ganzes Stück erhalten. An der Weggabelung nach etwa 800 m nutzt man den aufstrebenden Asphaltweg, bevor man kurz vor den Gleisen auf den parallel zur Bahnlinie verlaufenden Weg wechselt. Auf diese Weise entwischt man den Radfahrern auf dem Uferweg. Bald schon tauchen die ersten Häuser von Reil auf, wo die Wanderung endet.

Autor: Thorsten Lensing

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Mosel. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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