Das Büsenbachtal: Wanderung durch die Lüneburger Heide
Lüneburger Heide
Zuletzt aktualisiert: 1. September 2022

Geest- und Heidelandschaften, immer wieder unterbrochen von Kiefernwäldern und im Sommer besprenkelt mit lila Farbtupfern: Willkommen im Naturpark Lüneburger Heide! Im Nordwesten dieses niedersächsischen Naherholungsgebietes liegt das Büsenbachtal – inklusive Wanderwege durch die wunderschöne Natur der Heide.
Das Büsenbachtal beeindruckt sowohl mit architektonischen als auch landschaftlichen Highlights, zum Beispiel mit dem Café Schafstall, den Feenteichen, dem Brunsberg und der Sprötzer Heide. Zahlreiche Rast- und Picknickmöglichkeiten laden zugleich zum Entspannen ein – perfekt geeignet für Familien.
1. Route und geografische Eckdaten der Büsenbachtal-Wanderung
Im Büsenbachtal stehen euch zwei verschiedene Wanderungen zur Verfügung. Zunächst führt eine Etappe des weit über die niedersächsischen Landesgrenzen hinaus bekannten Heidschnuckenwegs durchs Büsenbachtal. Aber auch die “Heideschleife Büsenbachtal” findet hier ihren Anfang, eine 13,4 Kilometer lange und abwechslungsreiche Tour. Ihr sollet drei bis vier Stunden für das Wandern dieser Route einplanen.
Auch in punkto Wegbeschaffenheit ist die Heideschleife eine variantenreiche Strecke: Es wechseln sich hier regelmäßig Sandböden der Geestlandschaft mit Kies- und Waldböden ab. Dementsprechend ist die Route zwar für Kinder, nicht aber für Kinderwagen geeignet.
1. 1. Schwierigkeitsgrad und Ausschilderung
Die Höhendifferenz beträgt nur 111 Meter, doch an einigen Stellen erwartet euch ein steiler Anstieg. Eine gewisse Grundkondition ist daher wichtig und die Wanderung als mittelschwer einzustufen. Gerade wenn ihr länger nicht gewandert seid, werden die zeitweiligen Auf und Abs euch sicher etwas anstrengen. Das Gute: Zwischendurch gibt es zahlreiche Streckenetappen ohne Steigung.
Sich zu verirren ist übrigens kaum möglich: Die Ausschilderung ist sehr gut. Folgt dem kleinen weißen “h” in Schnörkelschrift auf schwarzem Untergrund und ihr werdet kein GPS-Gerät und keine Karte benötigen.

2. Anreise: Büsenbachtal
Beide Wanderungen starten am Wanderparkplatz Büsenbachtal (Am Büsenbach, 21256 Handeloh), den ihr optimal mit der Regionalbahn erreicht. Von Buchholz in der Nordheide oder Hannover aus nehmt ihr die RB 38 und steigt an der Station “Büsenbachtal” aus.
3. Parken: Büsenbachtal
Falls ihr mit dem Pkw anreist, lässt es sich direkt am Startpunkt der Wanderung parken, auf dem Wanderparkplatz des Büsenbachtals. Seid aber zeitig vor Ort, denn am Wochenende, in den Ferien und zur Blütezeit kann es schnell sehr voll werden in der Lüneburger Heide.
4. Wie viel kostet eine Wanderung im Büsenbachtal?
Der Eintritt in den Naturpark Lüneburger Heide ist kostenfrei; das Gelände ist offen und für jeden rund um die Uhr betretbar. Ihr solltet trotzdem ein Portemonnaie mitnehmen, da tolle Cafés und Restaurants auf euch warten, in denen ihr euch nach der Wanderung stärken könnt.
5. Wanderung im Büsenbachtal: Zu welcher Jahreszeit?
Grundsätzlich lässt es sich zu jeder Jahreszeit in der Lüneburger Heide und somit auch im Büsenbachtal wandern – sofern die Hänge im Winter nicht zugefroren sind und eine Gefahr darstellen.
Doch am schönsten ist die Heidelandschaft im Spätsommer; dann blühen die Heidesträucher purpurrot und lila und geben nicht nur ein berühmtes Fotomotiv, sondern auch einen Ort zum Träumen und Schwelgen ab. Seid ihr dann noch zum Sonnenauf- oder -untergang unterwegs, der die komplette Szenerie in ein warmes rotes Licht taucht, ist die Atmosphäre perfekt.
Eine alte Bauernregel besagt, dass die Heidesträucher vom 8. August bis zum 9. September blühen. In dieser Zeit solltet ihr also vorbeischauen, euch aber auf zahlreiche weitere neugierige Tourist:innen gefasst machen.
6. Gastronomie im Büsenbachtal: Wanderung mit kulinarischen Highlights
Gleich zu Beginn eurer Wanderung findet ihr das Café-Restaurant Schafstall am linken Wegesrand. Da die Heideschleife eine Rundwanderung ist, könnt ihr euch diesen beliebten Spot für den Rückweg merken. Der Schafstall ist nicht umsonst sowohl bei Einheimischen als auch bei Heide-Besucher:innen beliebt. Hier gibt es Kaffee, Kuchen und Torten, aber auch warme Gerichte – mindestens eine vegane Mahlzeit inklusive. Die Betreiber:innen legen Wert auf regionale und nachhaltige Lebensmittel und beziehen Fleisch aus artgerechter Haltung. Aber nicht nur das kulinarische Angebot ist beeindruckend; schon von außen zieht das kleine beschauliche Häuschen seine Besucher:innen in seinen Bann. Das Gelände umrahmt von Blüten, das historische Gebäude reetgedeckt und mit einer hübschen Fassade aus Backstein und Fachwerk ausgestattet, ist dies eines der Highlights auf eurer Wanderung.
Ein Tipp für Wochenenden und Feiertage: Stattet dem sogenannten Schäferlädchen im Hof des Cafés einen Besuch ab. Hier wird handgemachte Keramik ausgestellt und verkauft.
6.1. Weitere Einkehrmöglichkeiten
Nicht direkt auf der Route der Heideschleife, aber im Umkreis von weniger als zwei Kilometern befinden sich zwei weitere Einkehrmöglichkeiten. Einmal wäre da das Hofcafé Cassenshof, hinter dem ein Familienunternehmen sowie die angeschlossene Landwirtschaft und ein Hofladen stehen. Das Frühstück, die verschiedenen Kuchen und liebevoll gebackenen Torten sind sehr empfehlenswert.
Auch das Restaurant Fuchs ist beliebt; hier findet ihr sowohl eine Mittags- als auch eine Abendkarte und habt die Auswahl zwischen zahlreichen beliebten und einfachen Speisen wie Currywurst, Pommes und Schnitzel oder 4-Gänge-Menüs und Spezialitäten der Saison mit handverlesenen Zutaten.
7. Besondere Erlebnisse im Büsenbachtal: Heidschnucken beobachten

Die Lüneburger Heide ist bekanntermaßen die Heimat der Heidschnucken. Mit etwas Glück könnt ihr sie bei eurer Wanderung durchs Büsenbachtal beobachten, beispielsweise im Naturschutzgebiet zwischen Sprötzer Heide und Brunsberg. Des Öfteren ist hier eine ganze Herde von Heidschnucken mit ihrem Schäfer und dessen Hund anzutreffen. Das Besondere an dieser Schafrasse ist die gebogene Form ihrer Hörner. Geht aber nicht zu nah an die Heidschnucken heran, sondern bestaunt sie aus angemessener Entfernung.
8. Wanderung im Büsenbachtal: Erfahrungsbericht

Voller Hoffnung, Heidschnucken und die Heide in Blüte anzutreffen, geht es los. Ihr startet im Büsenbachtal und somit am tiefsten Punkt der Wanderung.
Vom Wanderparkplatz aus kommend, geht es geradeaus Richtung Heide, vorbei am Schafstall zu eurer Linken. Sogleich findet ihr auch schon die erste Ausschilderung und wechselt von der Landstraße auf den Wanderweg. Zunächst seid ihr noch auf asphaltiertem Boden unterwegs, nach den ersten paar hundert Metern folgt Sand. Hier wird die Geschichte der Lüneburger Heide spürbar: Die Heideböden sind nämlich bereits in der Jungsteinzeit durch eine Überweidung der vormals verbreiteten Wälder auf unfruchtbaren Sandböden entstanden. Die graue, sandige Geestlandschaft begleitet euch auf euren ersten hundert Metern durchs Büsenbachtal, knirscht unter euren Füßen und gibt ein interessantes Bild ab.
Vielleicht seht ihr jetzt schon Familien und Wanderer:innen auf dem Rückweg, die sich im Tal zu einem gemeinsamen Picknick niedergelassen haben.
8.1. Durchs Büsenbachtal zur Heidefläche

Wanderwege schmiegen sich links und rechts an den Büsenbach; am Ende des Tals steht ihr vor einer Weggabelung. Da die Heideschleife als Rundwanderweg konzipiert ist, könnt ihr frei entscheiden, in welche Richtung ihr nun geht. Wir haben uns für den linken Weg entschieden, der zunächst durch den Wald und die Sprötzer Heide, dann zum Brunsberg, durch die Höllenschlucht und vorbei an Holm-Seppensen auf den Pferdekopf führt.
Zunächst geht es einige hundert Meter aufwärts, doch keine Sorge: Der Anstieg ist nicht zu steil. Das Schöne daran ist der Ausblick auf die umliegenden Heideflächen und zurück ins Büsenbachtal.
Immer wieder entdeckt ihr hölzerne Sitzbänke, die zum Entspannen einladen und den Blick auf die wunderschöne Landschaft freigeben. Ob die Heide nun schon vollends blüht oder nicht, dieses Panorama ist zu jeder Jahreszeit beeindruckend.
8.2. Idylle pur beim Wandern durchs Büsenbachtal

In der Ferne taucht bereits der Waldeingang vor euch auf, während ihr einen kleinen und einsam in den Heideflächen stehenden Stall entdeckt. Besonders wenn ihr früh unterwegs seid und euch die Route nicht mit anderen Tourist:innen teilen müsst, ist das Ambiente wunderschön. Der leerstehende Stall und die umgebende Heideblüte geben ein bezauberndes Bild ab; die Ruhe um euch herum erdet und schafft Raum zur Entschleunigung.
Wichtig ist, dass ihr auf den vorgegebenen Wegen bleibt und die Fläche mit dem Stall, aber auch alle anderen Heideflächen nicht betretet.
Der Wanderweg führt euch danach in einen Waldabschnitt mit zahlreichen Buchen und Tannen; am Wegesrand tauchen immer wieder hübsche rosa und lila Blumen sowie Pilze auf.
8.3. Der erste Waldabschnitt der Route
Durchgängiges Vogelgezwitscher, der knirschende Waldboden unter euren Füßen und die frische, saubere Luft dieser Umgebung machen diesen Abschnitt auf eurer Wanderung bereits zu etwas Besonderem. Hier wird deutlich, wie vielseitig die Lüneburger Heide ist, denn entgegen seiner Bezeichnung besteht dieses Gebiet nicht ausschließlich aus Heide. Auch hier im Wald gibt es ein paar Auf und Abs. Bald schon führt euch die Ausschilderung nach rechts auf einen kleineren, sehr schmalen Pfad durch den Wald, der ein paar Steigungen für euch bereithält. Breite Reifenspuren weisen darauf hin, dass dieser Ort auch landwirtschaftlich genutzt wird; ein befestigter Wanderweg ist nicht vorhanden. Doch es geht nur eine kleine Weile auf diesem schmalen Weg entlang, bis ihr euch, quasi auf der anderen Seite des Waldes, auf geradem Weg in die Sprötzer Heide befindet.
8.4. Sprötzer Heide und Fuhren

Die Sprötzer Heide gilt als eher unbekannte Heidelandschaft, ist aber sehr sehenswert. Besonders bei Nebel oder beim Sonnenauf- oder -untergang strahlt sie einen traumhaft schönen Glanz aus und wirkt dabei stets ruhig und idyllisch. Schmale Pfade schlängeln sich durch die Heide- und Waldlandschaften, die hier koexistieren. Vielleicht habt ihr sogar Glück und seht Rehe oder Heidschnucken umhertoben.
Der Wald, in dem ihr euch befindet, geht nach der Sprötzer Heide direkt in die Sprötzer Fuhren über. Der Weg schlängelt sich serpentinenartig hinauf auf eine Anhöhe, die einen tollen Ausblick auf die beeindruckenden Kieferbestände präsentiert.

8.4.1. Die Sprötzer Fuhren
“Fuhre” ist das plattdeutsche Wort für “Kiefer”. Diese heimische Baumart prägt tatsächlich erst seit etwa zehn Jahren den Waldabschnitt “Sprötzer Fuhren” zwischen Sprötzer Heide und Brunsberg. Vorher gab es hier etliche Douglasien, Lärchen und Fichten, welche die Bodenvegetation durch Verschattung verschlechterten und die heimischen Kiefern verdrängten. Nach und nach wurden diese Bäume entnommen und die Kieferbestände bekamen wieder die Chance, sich auszubreiten. Dieses Waldgebiet ist zusammen mit dem Hirschkäferwald und dem Neuen Urwald das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet im Kreis Harburg.
8.5. Heidschnucken bestaunen im Naturschutzgebiet
Nach Verlassen der Anhöhe gelangt ihr in ein ausgeschildertes Naturschutzgebiet. Hier gelten spezielle Regeln in punkto Naturschutz, die ihr auf jeden Fall befolgen solltet. Hunde sollten ohnehin überall in der Lüneburger Heide an der Leine gehalten werden, sofern es sich nicht um die Tiere von Schäfer:innen handelt. Das Fernbleiben der Heide- und Geestflächen ist oberstes Gebot.
Ihr seid nun auf dem Weg zum Brunsberg und bewegt euch auf großflächigen Sandheiden. Mit Glück entdeckt ihr die ansässige Heidschnuckenherde, die dieses Gebiet beweidet und sich hier oft in den Mittagsstunden befindet.
8.6. Büsenbachtal-Wanderung: Rauf auf den Brunsberg
Als Nächstes geht es zum höchsten Punkt dieser Wanderung: rauf auf den Brunsberg. Der Anstieg ist zwar mit etwas Anstrengung verbunden, doch es lohnt sich. Mit 129 Metern Höhe beschert der Brunsberg euch einen tollen Ausblick auf die umliegende Lüneburger Heide. Je nachdem, zu welchem Wetter ihr hier seid, bietet sich auch eine Rast auf dem kleinen Gipfel an. Im Sommer blickt ihr zu allen Seiten auf die Heide in Blüte. Auch bei Nebel und Regen kann das Besteigen des Brunsberges eine tolle Aussicht nach sich ziehen: die Atmosphäre wird dann umso mystischer und gewährt euch eine ganz neue Heide-Erfahrung.
Hier trennen sich die Heideschleife und der Heidschnuckenweg übrigens; die Heideschleife führt geradewegs über den Brunsberg, während der Heidschnuckenweg nach rechts abzweigt. Später treffen beide Wanderrouten wieder aufeinander.
8.7. Die Höllenschlucht
Die Heideschleife führt euch nun durch einen weiteren Waldabschnitt und durch die sogenannte “Höllenschlucht”, ein schmales Tal im Wald, das von hohen Bäumen gesäumt wird. Dadurch ist es hier viel dunkler als auf den restlichen Etappen der Wanderung. Ihr seid aber gut geschützt, wenn es zu Regen kommt. Es hat etwas Beruhigendes, durch das teils sandige Tal zu stapfen, geschützt vor Regen und Wind, der die umliegende Landschaft zu umtosen vermag, hier aber nicht wirklich ankommt.
Während sich in der Höllenschlucht zahlreiche Laubbäume befinden, führt euch der weitere Wanderweg durch einen Tannenwald vorbei am Buchholzer Stadtteil Holm-Seppensen. Ferienhäuser und -wohnungen zu eurer Linken, den Wald zu eurer Rechten, stapft ihr über den weichen Waldboden, wohlwissend, dass das bereits die letzten Kilometer eurer Heide-Wanderung sind. Vielleicht erhascht ihr sogar einen Blick auf Lurche und Frösche, denn dieser Wald dient als Biotop für Amphibien.
8.8. Der letzte Abschnitt: Pferdekopf und Feenteiche

Auf den letzten Kilometern der Heideschleife warten zwei weitere Sehenswürdigkeiten auf euch, der Pferdekopf und die Feenteiche. Eine letzte – und zwar ziemlich steile – Steigung noch, dann befindet ihr euch auf dem 79 Meter hohen Pferdekopf, der euch abermals ein tolles Panorama über die Heide, die umliegenden Waldabschnitte und die Feenteiche beschert.
Wieder unten angekommen, lassen sich die Teiche dann aus der Nähe bestaunen. Hier seht ihr mehrere, durch Überläufe und kleine Kies-Gerinne miteinander verbundene Teiche. Früher als Fischteichanlage genutzt, wurden sie seit 2017 renaturiert und dienen heute als Schutzraum für verschiedene Tierarten wie zum Beispiel die Ringelnatter.
Ihr seid nun wieder im Büsenbachtal angekommen. Hier führt der Wanderweg auf den letzten hundert Metern zurück zum Wanderparkplatz.




Das sind unsere Tipps auf diesem Adventure
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Wanderparkplatz Büsenbachtal
Hier beginnt eure Wanderung durchs Büsenbachtal.
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Der Schafstall
Café und Restaurant, das hausgemachte Kuchen und andere Delikatessen anbietet. Mindestens ein veganes Gericht ist immer im Angebot, dazu verschiedene andere Mahlzeiten aus dem Holzbackofen. An Feiertagen und Wochenenden könnt ihr hier brunchen. Außerdem ist ein Spielplatz angeschlossen.
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Brunsberg
129 Meter hoher Berg im Naturpark Lüneburger Heide, der eine tolle Aussicht beschert. Er gilt als eines der 32 “Naturwunder Lüneburger Heide”.
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Höllenschlucht
etwa fünf Meter breites Tal im Wald. Es befindet sich zwischen dem Brunsberg und Holm-Seppensen.
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Pferdekopf
79 Meter hohe Anhöhe in der Nähe des Büsenbachtals, die dementsprechend ein tolles Panorama gewährleistet.
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Feenteiche
Die Feenteiche dienten früher als Fischteichanlage, wurden aber seit 2017 renaturiert und zum Biotop für seltene Tierarten, beispielsweise für Ringelnattern.
Think greenFührt eure Hunde bitte stets an der Leine. Betretet nur ausgewiesene Wanderwege und geht respektvoll mit der Natur um.