Bayerischer Wald: unterwegs im Naturschutzgebiet Pfahl

Bayerischer Wald

Zuletzt aktualisiert: 1. April 2021

8.4 km
150 m
150 m
2,8h
Einfach

Highlights:

  • Burgruine Weißenstein
  • Pfahl aus weißem Quarzgestein
  • Gläserner Wald

Schnurgerade verläuft das Gesteinsband des Pfahls auf einer Länge von 150 km von der Oberpfalz bis zum Unteren Bayerischen Wald. Vor rund 300 Millionen Jahren brach bei einem gewaltigen Erdbeben die Erde auf und flüssiges Siliziumdioxid quoll hervor. Es bildete sich der Pfahl, eine Formation aus milchig-weißem und überaus hartem Quarzgestein. Die Burgruine Weißenstein thront auf der höchsten Erhebung des Pfahls, auf 758 m. Sie wurde vermutlich von den Grafen von Bogen im 12. Jahrhundert zum Schutz eines bedeutenden Handelsweges errichtet. 1918 zog der Schriftsteller Siegfried von Vegesack in den Torturm der Ruine Weißenstein. Wegen der hohen Renovierungskosten nannte er das Gebäude »Fressendes Haus«. Heute ziert ein »Gläserner Wald« die Wiese vor dem Museum.

Hinauf zur Burgruine Weißenstein

Die Ruine Weißenstein verschmilzt mit dem hochaufragenden Pfahlrücken. Bildautorin: Eva Krötz

Ihr startet an der Kapelle in Kandlbach und verlasst mit der roten 8 auf der Straße Richtung Kasberg den Ort. Kurz darauf links auf einen Feldweg am Waldrand entlang. Mit herrlichem Blick auf die beiden Rachelberge erreicht ihr eine Bank, bevor Wanderweg 8 in den Wald eintaucht. Hier geht ihr ohne Markierung links am Waldrand entlang und an der Waldecke geradewegs in den Wald. An der Gabelung gleich darauf haltet ihr euch links und wandert bergab. Am nächsten Abzweig mit Holzpfahl ohne Markierung geht ihr geradeaus bergan und dann links nach Falkenstein. An der Dorfkapelle rechts und zusammen mit dem Pandurensteig über eine Straße hinweg in den Wald. Der breite Waldweg steigt an, biegt nach links und erreicht an einem Wegweiser den Pfahl. Ihr wählt für den Hinweg die Sonnenseite und geht mit dem Burglehrpfad (Sonne mit M) geradeaus Richtung Weißenstein. Kurz darauf führt euch ein Grasweg rechts am Naturschutzgebiet Pfahl entlang. Die ersten weißen Quarzfelsen ragen auf, und die typische magere Vegetation aus Kiefern, Birken, Heidelbeeren und Pfahlheide dominiert das Bild. Der Pandurensteig und die blaue 2 stoßen hinzu.

Quarz-Pfahl und Gläserner Wald

Links vor euch liegt der Geißkopf mit seinen Skihängen, und plötzlich taucht die Ruine Weißenstein vor euch auf. Ein herrlicher Rastplatz am Grab des Dichters Siegfried von Vegesack lädt zum Verweilen, bevor ihr nach Weißenstein absteigt. Im Ort mit der blauen 2 geradeaus am Almwirt Weißenstein vorbei. Links auf einer Wiese vor dem Museum »Fressendes Haus« steht ein ganz besonderer Wald – ein in der Sonne in vielen Farben blinkender Gläserner Wald. Doch wieso ein Gläserner Wald am Pfahl? Ganz einfach: Der Pfahl besteht aus Quarz und ist damit ein Grundstoff des Glases, gleichzeitig zeigt es den modernen kreativen Umgang mit dem Werkstoff Glas – ein altes Handwerk setzt neue Akzente! Rechts gelangt ihr zum Parkplatz mit Kiosk. Über die Straße hinweg und links die Steintreppen hinauf geht es zur Burgruine Weißenstein, 758 m. Gegen eine kleine Gebühr könnt ihr den Burgturm besteigen und die Rundumsicht genießen.

Nach der Besichtigung steigt ihr die Stufen hinab und wendet euch nach rechts hinunter zur Südseite. Dort folgt ihr dem Burglehrpfad rechts am Pfahl entlang. Wie die Höcker eines Drachens reihen sich die Felstürme aneinander. Am Kreuzfelsen vorbei biegt ihr wenig später auf dem Burglehrpfad rechts ab und kehrt auf der anderen Pfahlseite zurück. Etwas unterhalb befindet sich die Weißensteiner Dorfkapelle aus dem Jahr 1836. Ihr quert die Straße, zur Burggaststätte und zum Burggasthof geht es rechts durch die Unterführung. Nach dem Gläsernen Wald passiert ihr den Almwirt und biegt nach Haus Nr. 117 links ab, dann rechts hinauf zum Feuerwehrhaus. Links daran vorbei geht es in den Wald, an der ersten Gabelung rechts und kurz darauf an der zweiten links (rechts gelangt man zu einem alten Pfahlsteinbruch), ihr orientiert euch an den roten Punkten an den Bäumen. Die blaue 2 und der Pandurensteig kommen hinzu, und rechts erheben sich erneut die Pfahlfelsen.

Am Ende des Naturschutzgebietes wandert ihr am Wegweiser ohne Markierung geradeaus auf dem Pfahlrücken weiter. Erst durch Wald, dann über eine Lichtung (Blick vom Rachel bis zum Großen Arber). Wieder im Wald biegt ihr gleich darauf links ab und geht an der Straße rechts versetzt auf einem anfangs asphaltierten Feldweg bergab. Zuletzt mit wunderbarer Aussicht zurück nach Kandlbach.

Autorin: Eva Krötz

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Bayerischer Wald. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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