Die Hängeseilbrücke Hohe Schrecke: Unterwegs im Bärental
Bärental, Naturpark Hohe Schrecke
Zuletzt aktualisiert: 18. Mai 2022

Highlights:
- Hängeseilbrücke Hohe Schrecke
- Arten- und Pflanzenvielfalt im Alten Wald
- Wandern über Streuobstwiesen
Versteckt im Naturpark Hohe Schrecke, der zu den Landkreisen Kyffhäuser und Sömmerda gehört, wartet ein beliebtes Ausflugsziel auf euch: eine Hängeseilbrücke inmitten der Wildnis. Mit etwa 180 m Länge überspannt sie das Bärental, um Wanderer eindrucksvoll zum Urwaldpfad der Hohen Schrecke zu führen. Erst Ende 2019 wurden Pfad und Brücke eröffnet, und noch sind diese recht unbekannt. Mit etwas Glück werdet ihr die Hängeseilbrücke in Thüringen sogar ganz für euch haben!
Die wunderschöne Umgebung der Hohen Schrecke
Um zur Hängebrücke Hohe Schrecke zu gelangen, startet ihr am besten in Braunsroda. Von dort aus führen verschiedene Wanderwege zur Brücke, die alle gut ausgeschildert sind. Besonders empfehlenswert ist der “Enzian Wiesenweg”, der über eine Länge von insgesamt sieben Kilometern über Streuobstwiesen und durch Laubwald führt. Beachtet dabei, dass das Wegenetz noch in der Entwicklung ist und ihr daher nicht überall perfekte Wanderwege vorfindet.
Im Frühling kommt ihr auf eurer Wanderung vorbei an blühenden Obstbäumen, von August bis November lässt sich Fransenenzian am Wegesrand bestaunen. Der alte Buchenwald der Hohen Schrecke bietet zahlreichen seltenen Pflanzen, Tieren und Pilzen Lebensraum – Hirschkäfer, Nymphenfledermäuse und sogar Wildkatzen haben sich hier niedergelassen. In Zukunft werden auch Luchse und Wölfe erwartet. Geht bitte verantwortungsvoll mit dieser einzigartigen Natur um, pflückt keine Pflanzen und verlasst nicht die vorgegebenen Wege.

Der Enzian Wiesenweg: Wanderung zur Hängeseilbrücke Hohe Schrecke
Am Wanderparkplatz Braunsroda weist euch ein hölzerner Fransenenzian den Weg. Schon zu Beginn eurer Wanderung passiert ihr Streuobstwiesen, die im Frühling wunderschön blühen und die euch in einen Waldabschnitt führen. Idyllische Waldwege und weitläufige Felder umgeben euch eine Weile, bis es bergab über eine Kirschbaumwiese geht.
Nun betretet ihr auch schon das Waldgebiet, in dem sich die Hängeseilbrücke Hohe Schrecke befindet.
Die Hängeseilbrücke Hohe Schrecke
Nur noch etwa 100 Meter müsst ihr zurücklegen, um zur Hängebrücke zu gelangen. Im Norden der Hohen Schrecke überspannt dieses imposante Bauwerk das Bärental mit einer Länge von 180 Metern und einer Höhe von 25 Metern.
Nach ihrer Eröffnung im Jahr 2019 hat sie sich als beliebteste Brücke Thüringens etabliert; sie zieht zahlreiche Touristen und Einheimische an. Das ist auch so gewollt: Das Bauwerk kurbelt nicht nur den Tourismus der Umgebung an, sondern lenkt gleichzeitig auch den Besucherstrom so, dass sensible und schutzbedürftige Waldbereiche und Lebensräume entlastet werden. Der Verein “Hohe Schrecke – Alter Wald mit Zukunft e.V.” ist als Projektträger verantwortlich für die Hängebrücke und setzt sich für einen nachhaltigen Tourismus ein: Erholungs- und Ausflugsziele machen die Region attraktiver und sollen gleichzeitig naturverträglich sein.

Der Wildpark Hohe Schrecke
Beim Begehen der Brücke bietet sich ein phänomenaler Ausblick über das Bärental unter euch sowie auf den Urwaldpfad am anderen Ende der Brücke. Ihr überquert die Hängeseilbrücke und betretet das nördliche Randgebiet der Hohen Schrecke. Es liegt mit einer Fläche von rund 7350 Hektar vor euch und beeindruckt mit Wildnisgebieten, die im Rahmen eines Naturschutzprojektes etabliert wurden.
Nur wenige hundert Meter weiter ergibt sich ein eindrucksvoller Ausblick über das Unstruttal. Aber auch das Ambiente, das sich euch im alten Wald Thüringens bietet, ist faszinierend: Tausende alter Buchen und Eichen, die nicht gefällt werden dürfen und so eine urwaldähnliche Atmosphäre schaffen, umgeben euch.
Unberührte Natur rund um die Hängeseilbrücke
Hier ist die Natur unberührt; auf verwunschenen, naturbelassenen Wegen geht es für euch eine Weile bergauf. Vielleicht habt ihr Glück und begegnet Hirschkäfern oder anderen seltenen Tierarten.
Auf 40 Kilometern schlängelt sich der Urwaldpfad durchs Naturschutzgebiet. Dieser Waldabschnitt wird forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt, sondern bleibt unberührt, sodass er sich zur ursprünglichen Natur zurückentwickeln kann.
Die letzte Etappe des Weges: Zurück nach Braunsroda
Bald gelangt ihr zum Langen Tal, das euch bergab zurück nach Braunsroda führt. Auch hier dominieren Streuobstwiesen den Weg; je nachdem, ob ihr im Frühling, Sommer oder Herbst unterwegs seid, begegnet euch ein weiß-blühendes Blütenmeer oder die Schönheit des Enzians am Wegesrand.
Auch Schafe und Ziegen werden hier auf Weiden gehalten und säumen den Wanderweg. Ihr biegt rechts ab und geht auf einem asphaltierten Weg das letzte Stück, bevor ihr zum Wanderparkplatz in Braunsroda kommt.
Stärkung in und um Braunsroda
Nach diesem Abenteuer an der Hängeseilbrücke Hohe Schrecke habt ihr euch eine Stärkung verdient. In Heldrungen lockt die Gaststätte zur Krone mit gutbürgerlichen Gerichten und schmackhaften Desserts. Zu Fuß seid ihr etwa 45 Minuten unterwegs, mit dem Auto nur zehn.
Noch etwas weiter von Braunsroda entfernt befindet sich die beliebte Goethe Chocolaterie in Oldisleben. Hier bekommt ihr hausgemachtes Eis, feine Pralinen und Schokolade. Außerdem dürft ihr in der ansässigen Erlebniswelt bei der Herstellung von Trüffeln zuschauen und einen Blick in die Kaffeerösterei werfen. Ein tolles Erlebnis für Feinschmecker, die Süßes lieben, und ein hervorragender Ausklang des Tages.
Das sind unsere Tipps auf diesem Adventure
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Wanderparkplatz Braunsroda
Hier starten verschiedene Wanderungen zur Hängeseilbrücke Hohe Schrecke, unter anderem der Enzian Wiesenweg. Sanitäranlagen sind vorhanden.
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Hängeseilbrücke Hohe Schrecke
Die Hängeseilbrücke Hohe Schrecke ist aus Stahl und Holz erbaut und wurde 2019 eröffnet. In 25 Metern Höhe überspannt sie das Bärental im Norden des Wildparks Hohe Schrecke und bietet eine fantastische Aussicht.
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Goethe Chocolaterie Oldisleben
In der Chocolaterie Oldisleben gibt es Trüffel, Pralinen, Schokolade, hausgemachtes Eis und Kuchen. Zudem könnt ihr bei der Herstellung feinster Trüffel zuschauen und der Kaffeerösterei einen Besuch abstatten. Mit Voranmeldung sind in der Erlebniswelt auch Kurse belegbar.
Think greenDie Tour liegt im Schutzgebiet “Hohe Schrecke – Finne”, zugleich Flora-Fauna-Habitat-Gebiet und Vogelschutzgebiet. Geht nicht abseits der Wege, sammelt keine Pilze und pflückt keine Pflanzen. Vermeidet bitte unnötigen Lärm und lasst keine Hunde frei laufen. Auch offenes Feuer machen und Drachen steigen ist verboten.
Unterwegs entdeckt / Überraschendes am WegesrandAn jedem 1. Samstag im Monat (April–Dez.) findet auf dem Gutshof von Bismarck in Braunsroda ein Bauernmarkt mit geführter Wanderung (10.30 Uhr, Dauer: 2,5 Std.) in die Hohe Schrecke statt.