Allgäu-Wanderung: Spieser und Hirschberg

Allgäu 1

Zuletzt aktualisiert: 1. Juni 2021

11.7 km
870 m
870 m
5,3h
Mittel

Highlights:

  • Wilder Tobel und urwüchsige Schluchtlandschaft
  • Weite Blicke und sonnige Alpen
  • Hirschbach mit Wasserfällen

Steil und felsig ragt der Hirschberg (1500 m) hinter Bad Hindelang auf und gibt dem Kurort nach Norden zu Rückendeckung. Wen reizt es da nicht, von dort oben das Ostrachtal aus der Vogelperspektive zu betrachten? Über die sanfte Wald- und Alplandschaft auf seiner Rückseite ist der Hirschberg ohne Schwierigkeiten zu besteigen. Ihm zu Füßen bearbeitet der Hirschbach seit Jahrtausenden unermüdlich das Gestein und hat eine urwüchsige Schluchtlandschaft geschaffen, die, eingerahmt von Felswänden, überraschend alpin anmutet. Das Wasser stürzt dort über Stufen, wirbelt durch glasklare Gumpen, brandet an große Felsblöcke und entwurzelte Baumstämme. Ein spannender Tobelweg führt in dieses Reich aus Wasser und Fels. Der Spieser (1649 m), ein kleiner Gipfel mit großem Panorama, und zwei gemütliche Alpen mit Sonnenplätzen und Aussicht runden das Wandererlebnis ab.

Der Aufstieg beginnt in Bad Hindelang

Bad Oberdorf und Hintersteiner Tal vom Hirschberg. Bildautorin: Franziska Baumann

Vom Parkplatz in Bad Hindelang geht ihr ins Ortszentrum zur Kirche, dort rechts in die gepflasterte Marktstraße und an ihrem Ende links in die Jochstraße. Nach wenigen Metern biegt ihr links in die Rosengasse ein, verlasst sie jedoch wenig später wieder, um rechts auf einem Fußweg zur Anhöhe des Kalvarienbergs hinaufzusteigen. Von dort quert ein Wiesenpfad die Viehweiden zu einem Asphaltsträßchen, dem ihr kurz nach links folgt. Nach 90 m setzt sich der Fußweg nach rechts über eine Brücke fort und führt zum Bergrestaurant Polite, 940 m, hinauf.

Am Gasthaus geht ihr rechts zum Waldrand und kurz hinunter in den Hirschbachtobel. Ihr überquert den Bach und folgt nun dem abwechslungsreichen Schluchtsteig in das Tal hinein. Er fällt zum Bachbett steil ab und ist in einigen Passagen felsig. Drahtseile geben Halt. Bei einer Brücke bleibt ihr zunächst am rechten Bachufer und wechselt erst beim folgenden Steg die Bachseite. Der Pfad steigt über den bewaldeten Hang an und führt euch immer weiter in die sich verengende Schlucht hinein. Über eine abschüssige Wegpassage haltet ihr auf die Krähenwand im Talschluss, 1080 m, zu und überquert unter den senkrechten Abbrüchen mit ihren Wasserfällen noch einmal den Bach.

Auf der Alpe die schönen Berge genießen

In zahlreichen kleinen Kehren geht es nun über einen steilen Hang hinauf. Einige ausgesetzte, gesicherte Abschnitte fordern auch hier Aufmerksamkeit. Der Steig mündet schließlich in einen Forstweg, den ihr gleich wieder nach links verlasst. Im Wald ansteigend kommt ihr zu einer Verzweigung. Für eine kürzere Runde könnte man links gleich den Hirschberg ansteuern (45 Min.). Ihr wandert rechts über einen Wiesenrücken bergauf und trefft auf einen breiten Alpweg, der euch um den Kreuzbichl herum zur Hirschalpe, 1493 m, bringt. Dort lässt es sich gemütlich und aussichtsreich rasten.

Nach der Einkehr geht ihr zur Verzweigung vor dem Alpgebäude zurück und geradeaus an der Viehtränke vorbei zum Kreuz auf dem Kreuzbichl. Dort dreht der Weg nach rechts und führt durch ein Bachtal. Bei einer Gabelung könntet ihr links den Spieser auf seiner Westseite umgehen und euch so 20 Min. Gehzeit ersparen. Rechts leitet der Anstieg über Grashänge mit lichtem Baumbestand zum höchsten Punkt des Spieser hinauf. Vor euch breitet sich eine großartige Rundsicht aus – weit hinaus über das bunte Mosaik des Voralpenlands und hinein in die Allgäuer Bergwelt.

Der Abstieg der Tour führt durch ein Hochmoor

Vom Gipfelkreuz folgt ihr dem Steig über den Westrücken und nach rechts steil durch eine stellenweise etwas felsige Rinne hinab. Am Fuß des Spieser durchquert ihr, teils auf Holzstegen, ein Hochmoor und haltet euch dabei bei einer Verzweigung geradeaus. Auf bequemem Weg gelangt ihr in einen malerischen Wiesenkessel mit verstreuten Holzstadeln. Nach einer Bachbrücke biegt ihr links in einen breiten Alpweg ein, lasst dann die private Karl-Hüller-Hütte links liegen und steht kurz darauf vor der einladenden Alpe Klank, 1420 m, einem Neuzugang unter den Allgäuer Alphütten. Seit 2018 bewirtet sie Wanderer auf einer aussichtsreichen Terrasse mit schmackhaften Brotzeiten.

Beim Alpgebäude geht ihr geradeaus durch den Weidezaun und folgt einem Pfad den steilen Wiesenhang hinauf und zum bewaldeten Gipfelkamm des Hirschbergs. An ihm entlang steigt ihr einige Höhenmeter nach Süden ab und kommt zu einem Geländevorsprung mit Kreuz und fantastischer Aussicht auf den Talkessel von Bad Hindelang mit seiner Bergumrahmung. Euer Abstiegsweg schwenkt nach rechts und führt in flachen Kehren über die steilen Südwesthänge abwärts. Waldstücke und freies Gelände wechseln sich ab, sodass sich manch schöner Ausblick auftut.

Bei einer Weggabelung vor dem Steinköpfle, einem bewaldeten Buckel, wandert ihr geradeaus weiter bergab, nun über flacheres Waldgelände, und biegt bei der nächsten Verzweigung links Richtung »Luitpoldshöhe, Polite« ab. Wenig später trefft ihr an der Luitpoldshöhe, 966 m, auf einen Forstweg und folgt ihm nach links. Er mündet in die Zufahrt zum Restaurant Polite, auf der ihr Richtung Bad Hindelang absteigt. Auf halber Strecke zweigt ihr wieder auf den Wiesenweg zum Kalvarienberg ab und kehrt zur Kirche und zum Parkplatz in Bad Hindelang zurück.

Autoren: Franziska Baumann, Dieter Seibert

Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer Allgäu 1. Sie ist auch erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.

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